NOSTALGIE CRIME BOARD
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Autor Thema: Auf offener Straße (L-627) (F, 1992)  (Gelesen 854 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Dan Tanna Spenser
NOSTALGIE NERD
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TV SERIEN JUNKIE


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« am: 30. Juni 2013, 18:28:37 »

Als Polizist in einer Pariser Anti-Drogeneinheit lebt ein idealistischer Mittdreißiger seine Berufung aus. Das Team unterschiedlich motivierter und fähiger Kollegen kämpft gegen die ständig wachsende Drogenkriminalität, eine oftmals schwerfällige Bürokratie und nicht zuletzt gegen die eigenen Frustrationen, die in Gleichgültigkeit, Aggressivität und Konkurrenzdenken ihren Ausdruck finden. Ein brillant inszenierter Film über die alltägliche Arbeit einiger Polizisten, der auf konventionelle Spannungsbögen verzichtet und dem Rhythmus kurzfristiger Erfolge und Enttäuschungen folgt. Von wenigen Ruhepunkten abgesehen rasant geschnitten, in der Kameraführung stets hautnah, ist der Film durchgehend spannend, obwohl er auf genreübliche Action und Gewalt weitgehend verzichtet


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giorgio
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Beiträge: 926


We're the Sweeney, son - you're nicked!




« Antworten #1 am: 26. März 2015, 11:36:46 »

Ist gestern auf Arte gelaufen. Gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
Bertrand Tavernier ist berühmt für seine Situationsdarstellungen. Es gibt keinen dramatischen Aufbau, keinen Höhepunkt, keine gewollte Spannung. Der Film zieht vor einem vorbei, wie das reale Leben. Dabei kommt man aber aus dem Staunen nicht heraus. Lange Kameraeinstellungen, in denen viel Dialog läuft und im Hintergrund etliches gleichzeitig passiert. Dabei ist auch viel Humor eingebaut.

In L-627 (übrigens die Bezeichnung für ein Drogenersatzmittel) versucht ein kleiner Kriminalbeamter, einfach seinen Job zu machen. Und er scheitert am System. An alltäglichen Kleinigkeiten.
Es gibt keine Guten und keine Bösen, jeder ist, wie er ist. Am Ende versteht man, dass die Polizeiarbeit aussichtslos ist, und dass das Drogenproblem ebenso aussichtslos ist.

Wunderbares Stilmittel ist schon alleine das Kommissariat: Ein Abbruchbau in einem Abbruchviertel. Und die Büros sind in Container untergebracht.
Dialog Chef zum Inspektor: "Unsere Arbeit wird effizienter. Wir bekommen sogar ein zusätzliches Motorrad!" - Inspektor: "Fährt es?"

Die ziemlich verrückte Drogenfahder-Crew wird durchwegs von guten Schauspielern dargestellt (darunter Taverniers Sohn Nils) und kommt einem sofort sympathisch vor.

Seit 1992 hat sich in der Pariser Vorstadt aber so viel verändert, dass einem dieser knallharte Realitätsbericht schon wieder harmlos vorkommt.
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I'll never make chief inspector - but I am still a bloody good inspector! (Regan)

Light Beer is an invention of the prince of darkness (Morse)
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