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Autor Thema: Das indische Tuch (1963)  (Gelesen 3264 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Theo Kojak
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« am: 03. August 2013, 01:53:57 »



Eines Abends wird der alte Lord Lebanon in seinem Schloss "Marks Priory" während eines Telefongesprächs hinterrücks von einem unbekannten Mörder mit einem indischen Tuch erdrosselt. Die neun Erben, die sich später im Schloss des verstorbenen Lord Lebanon versammelt haben, staunen nicht schlecht, als sie bei der Testamentsvorlesung von Rechtsanwalt Tanner lediglich den vorletzten Willen des Verstorbenen verlesen bekommen: Sie sollen die folgenden sechs Tage und Nächte zusammen in dem alten Gemäuer verbringen und erfahren erst im Anschluss daran welcher Erbteil ihnen zusteht. Sollte jemand vorzeitig das Schloss verlassen, verfällt sein Anspruch und wird unter den Verbleibenden aufgeteilt. Nachdem sich die untereinander völlig zerstrittene Verwandtschaft einigermaßen mit dem unerfreulichen Inhalt des Testaments abgefunden hat, unterbricht ein Unwetter die Strom- und Telefonleitung und schneidet das gesamte Anwesen von der Außenwelt ab. Kurz darauf wird der erste Erbe mit genau so einem indischen Tuch erdrosselt, mit dem auch Lord Lebanon getötet wurde. Da man auf sich allein gestellt ist und kein Polizist im Hause ist, übernimmt Anwalt Tanner die Ermittlungen. Nach weiteren Morden nach diesem Schema sind neben Tanner nur noch die Lady nebst Sohn und Butler sowie Isla übrig. Lady Lebanon muss erkennen, dass ihr wahnsinniger Sohn der Mörder ist, bevor sie selbst sein letztes Opfer wird. Als Edward nach seiner Tat vom Hund der Familie verfolgt wird, fällt er bei seiner Flucht aus einem Fenster und stirbt ebenfalls. Die Verlesung des letzten Willens findet somit nur noch unter Anwesenheit von Anwalt Tanner, Butler Bonwit und Isla Harris statt: Der treue Butler erhält ein indisches Halstuch und das gesamte Erbe geht an Edgar Wallace.

Wußtet ihr, das...

    Das von Egon Eis verfasste Treatment nach dem Wallace-Roman „Das indische Tuch“ trug noch den Arbeitstitel „Der Unheimliche“ und wurde von Georg Hurdalek zu einem Drehbuch umgearbeitet. Nachdem sich dieses als ungeeignet erwies, wurde es von Harald G. Petersson umfassend überarbeitet.
    Um Produktionskosten zu sparen sollte auf Außenaufnahmen verzichtet werden und der Film komplett im Studio gedreht werden. Der Film entstand auf dem Studiogelände der CCC-Film im Berliner Bezirk Spandau. Auf diesem wurden auch die einzigen beiden Außenaufnahmen gedreht, eine zeigt einen ehemaligen Wasserturm auf dem Ateliergelände. Auch auf Außenaufnahmen vom Schloss wurde verzichtet, stattdessen nur eine gemalte Kulisse (Matte Painting) gefilmt.
    Zunächst waren zum Teil andere Darsteller vorgesehen: Alexandra Stewart statt Corny Collins, Ernst Schröder statt Hans Nielsen, Christiane Nielsen statt Gisela Uhlen und Friedrich Joloff statt Richard Häussler.
    Neben Corny Collins, die hier ihren einzigen Auftritt in einem Edgar-Wallace-Film hatte, spielten erstmals Hans Clarin und Filmarchitekt Wilhelm Vorwerg in einem Film der Reihe. Vorwergs eigene Stimme ist im Film nicht zu hören, er wurde von Eduard Wandrey synchronisiert. Elisabeth Flickenschildt und Ady Berber nahmen nach jeweils drei Filmen, Hans Nielsen nach zwei Filmen Abschied von der Wallace-Reihe.
    Eva Ebner lieh der Telefonistin zu Beginn des Films ihre Stimme. Der Satz „Hallo! Hier spricht Edgar Wallace.“ wurde von Regisseur Alfred Vohrer gesprochen. Rainer Brandt ist am Ende des Films als Inspektor Fuchsberger am Telefon zu hören.
    Heinz Drache jagte 1962 als Inspektor Harry Yates in dem Straßenfeger „Das Halstuch“ schon einmal einen Mörder mit einer ähnlichen Tatwaffe.
    Der Butler wird die ganze Zeit über nur Bonwit genannt, erst zum Ende des Films bei der Testamentsverlesung erfährt man seinen vollen Namen: Richard Maria Bonwit.
    Nachdem im Drehbuch die Rolle des Scotland-Yard-Chefs Sir John nicht vorgesehen war, übernahm Siegfried Schürenberg die Rolle des Dschungelforschers Sir Hockbridge. Dieser müsste eigentlich Sir Henry heißen, da der Titel „Sir“ im Englischen immer in Kombination mit dem Vornamen verwendet wird. Schürenberg spielte damit zum einzigen Mal ein Mordopfer in einem Edgar-Wallace-Film.
    Im Film zeigt Sir Henry Hockbridge während einer Diavorführung einen „Fangstock der Tupí-Indianer vom Quellgebiet des Amazonas“. Tatsächlich lebten die Tupís viel weiter südlich, an der Atlantikküste Brasiliens. Außerdem besitzt der Amazonas kein eigentliches „Quellgebiet“, da er durch den Zusammenfluss verschiedener Quellflüsse entsteht.
    Im Film sind einige der bekanntesten Piano-Klassiker zu hören: Das Fantasie Impromptu No. 4, Op. 66 von Frédéric Chopin und der Anfang des 1. Klavierkonzertes von Tschaikowski. Auch der erste Satz (Adagio sostenuto) der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven erklingt in einer Szene.
    Der Film wurde von der FSK ohne Kürzungsauflagen ab 16 Jahren freigegeben. Im Fernsehen wurde der Film in einer stark gekürzten Fassung im falschen Format ausgestrahlt. Der im Original farbige Vorspann wurde durch einen Schwarzweißvorspann ersetzt. 1991 folgte die Freigabe der gekürzten Version ab 12 Jahren. Inzwischen wurde der Film in der originalen Kinofassung veröffentlicht und ist wiederum ab 16 Jahren freigegeben.



    Heinz Drache: Anwalt Frank Tanner
    Corny Collins: Isla Harris
    Elisabeth Flickenschildt: Lady Emily Lebanon
    Klaus Kinski: Peter Ross
    Hans Clarin: Lord Edward Lebanon
    Hans Nielsen: Mr. Tilling
    Gisela Uhlen: Mrs. Tilling
    Siegfried Schürenberg: Sir Hockbridge
    Eddi Arent: Butler Richard Maria Bonwit
    Richard Häussler: Dr. Amersham
    Alexander Engel: Reverend Lionel Hastings
    Ady Berber: Chiko
    Wilhelm Vorwerg: Lord Frances Percival Lebanon
    Eberhard Junkersdorf: Halstuchmörder-Double

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* DAN TANNA SPENSER IST AUCH THEO KOJAK *

...isses wahr!!!

...Entzückend, Baby!

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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #1 am: 07. August 2013, 12:34:41 »

Ein aussgerwöhnlich spannender Streifen, der mich jedes Mal erneut wieder fesselt und mich irgendwie immer an Durbridge's "Das Tuch" erinnert...handlungsmäßig jedenfalls Grinsen

5 Sterne
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Jesse
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« Antworten #2 am: 08. August 2013, 08:29:10 »

Das indische Tuch war mein 1. Edgar Wallace Film und hat deswegen einen besonderen Stellenwert für mich!  Happy Natürlich 5 Sterne...  Grinsen
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Crockett
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« Antworten #3 am: 27. August 2016, 13:22:18 »

Irgendwie wird das immer mein Lieblings-Wallace-Film bleiben. Ich weiß nicht mehr, ob es der erste war, den ich sah, aber ich fand ihn unglaublich spannend.

Die Szenen, wenn die Kamera aus Sicht des Mörders mit geschlungenem Halstuch von hinten auf das nichts ahnende Opfer heranschleicht - begleitet von der unheimlichen Musik - haben mich damals ungeheuer beeindruckt.   

Ich werde nie verstehen, warum er von Kritikern und Kennern als eher unterdurchschnittlich eingestuft wird.  Keine Ahnung
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #4 am: 29. Januar 2017, 05:36:49 »


Die Szenen, wenn die Kamera aus Sicht des Mörders mit geschlungenem Halstuch von hinten auf das nichts ahnende Opfer heranschleicht - begleitet von der unheimlichen Musik - haben mich damals ungeheuer beeindruckt.  



Da sagst du was. Als Kind hatte ich mich damals emens vor gegruselt....vor DIESER Szene...die ging mir auch lange nicht mehr aus dem Kopf, selbst heute assoziiere ich diese Szene sofort mit dem Film!
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Crockett
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« Antworten #5 am: 10. April 2017, 18:01:14 »


Die Szenen, wenn die Kamera aus Sicht des Mörders mit geschlungenem Halstuch von hinten auf das nichts ahnende Opfer heranschleicht - begleitet von der unheimlichen Musik - haben mich damals ungeheuer beeindruckt.  



Da sagst du was. Als Kind hatte ich mich damals emens vor gegruselt....vor DIESER Szene...die ging mir auch lange nicht mehr aus dem Kopf, selbst heute assoziiere ich diese Szene sofort mit dem Film!

Und diese Szenen kommen im Film ja sehr häufig vor - nämlich jedesmal, wenn wieder ein neues Opfer erlegt wird. "Das indische Tuch" dürfte einer der Wallace-Filme mit dem höchsten Body-Count sein.  Grinsen 
Nur einmal (auch irgendwie genial) muss der Mörder kurz bevor er das Opfer erreicht hat, abbrechen, weil sein Zielobjekt sich abwendet ... 
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« Antworten #6 am: 26. August 2017, 04:33:30 »

Ich halte DAS INDISCHE TUCH für einen eher mittelmäßigen Wallace. Die Besetzung ist wieder einmal genial, woraus man auch erschließen kann, dass 1.die Schwächen des Films woanders liegen müssen und 2.man hätte mehr daraus machen können, als das, was letztlich dabei rausgekommen ist. Die größte Schwäche des Films ist und bleibt sicherlich der monotone Schauplatz. Mir ist sowieso ein Rätsel, warum man bewusst auf Außenaufnahmen verzichtet hat. Dazu kommt, dass das Schloss in diesem Film auch nicht soviel hermacht wie in anderen Filmen. Es ist weder gruselig noch besonders schön. Obwohl man sich mit der Inszenierung sichtbar Mühe gegeben hat, wirkt der Film doch nach einiger Zeit langweilig und vorhersehbar. Die Morde laufen im Prinzip immer gleich ab und sind auch nicht besonders spektakulär. Dass der Zuschauer quasi in der Kameraperspektive zum Komplizen des Mörders gemacht wird, ist zwar eine gute Idee, aber nachdem man das drei oder viermal gesehen hat, nutzt es sich ganz einfach ab.

Der größte Pluspunkt des Films sind logischerweise die Schauspieler. Allesamt toll, wenn auch Elisabeth Flickenschildt im GASTHAUS um einiges beeindruckender war. Weiterhin gehört die Musik zu den besten der ganzen Serie.

Leider kann der Film aber spannungstechnisch nicht mit Frosch, Augen oder Gasthaus mithalten und die letzliche Entlarvung des Mörders haut mich auch nicht vom Hocker. Man vergleiche dies mit dem GASTHAUS und stelle fest, dass Letzterer einfach origineller und mitreißender ist. Wenigstens hat Hans Clarin noch einen schönen Abgang durch das Kapellendach.
Zugute halten möchte ich noch, dass der Film sehr humorvoll ist, dabei hat man aber nicht den Eindruck, dass der Klamauk Überhand nimmt. Bis zum Schluss jedenfalls, aber da kann man gut darüber hinwegsehen.

Fazit:DAS INDISCHE TUCH ist ein guter, aber kein hochklassiger Wallace. Mit den besten der Serie kann er in keinem Punkt mithalten, trotzdem bietet er tolle Schauspieler und einiges an typischer Wallaceatmosphäre. Schwachpunkte bleiben das Fehlen jeglicher Außenaufnahmen und ein nicht durchweg spannendes Drehbuch. Knappe 4 von 5 Punkten. Sehr guter Film/Serie

Noch eine Frage an diejenigen, die den Film als "gruselig" beschreiben. Wo seht ihr denn im INDISCHEN TUCH Gruselelemente? Typischer Wallacegrusel ist für mich beispielsweise die Szene, als der Frosch nachts in das Haus der Bennetts einsteigt oder wie Shelton in BANDE herumspukt und seine Galgenhand zeigt. Aber diesen Film finde ich überhaupt nicht gruselig. Die ganze Szenerie, also das Schloß, müsste viel düsterer und unheimlicher sein. Die Mordszenen hätte man auch ruhig etwas härter inszenieren können. So vermittelt der Film die Gefahr nicht wirklich, die von einem Serienmörder ausgeht. Stattdesssen wirkt der Film eher komikhaft und unspektakulär. Wie seht ihr das?
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Crockett
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« Antworten #7 am: 11. Oktober 2017, 00:32:40 »

Noch eine Frage an diejenigen, die den Film als "gruselig" beschreiben. Wo seht ihr denn im INDISCHEN TUCH Gruselelemente? Typischer Wallacegrusel ist für mich beispielsweise die Szene, als der Frosch nachts in das Haus der Bennetts einsteigt oder wie Shelton in BANDE herumspukt und seine Galgenhand zeigt. Aber diesen Film finde ich überhaupt nicht gruselig. Die ganze Szenerie, also das Schloß, müsste viel düsterer und unheimlicher sein. Die Mordszenen hätte man auch ruhig etwas härter inszenieren können. So vermittelt der Film die Gefahr nicht wirklich, die von einem Serienmörder ausgeht. Stattdesssen wirkt der Film eher komikhaft und unspektakulär. Wie seht ihr das?

Wahrscheinlich beeinflussen mich hier einfach die Kindheitserinnerungen. Ich weiß nicht, in welchem Alter du den Film zum erstenmal gesehen hast - aber wenn man als etwa 10-jähriger Knirps vor dem Fernseher sitzt und zwei schwarz behandschuhte Hände mit einem geschlungenen Tuch von hinten an ein Opfer heranschleichen sieht, nimmt einen das schon ziemlich mit.  zwinkern
Einen Mord aus der Perspektive des Täters - etwas derartiges hatte ich noch nie zuvor gesehen.

Ich habe den Film schon lange nicht mehr gesehen - vielleicht fände ich ihn heute auch nicht mehr so beeindruckend. Aber wahrscheinlich mache ich gerade darum einen Bogen um den Film - weil ich mir nicht die Erinnerungen zerstören möchte.  Grinsen
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