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Autor Thema: Das Rettungsboot (Lifeboat) (1944)  (Gelesen 736 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Dan Tanna Spenser
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« am: 13. August 2013, 20:41:00 »



Quelle: wikipedia

Nachdem ein deutsches U-Boot im Zweiten Weltkrieg ein amerikanisches Passagierschiff torpediert hat, treiben neun Reisende und Besatzungsmitglieder in einem Rettungsboot orientierungslos auf dem Atlantik. Kurz darauf fischen sie einen zehnten Schiffbrüchigen aus dem Meer – einen Deutschen namens Willy, nach eigenen Angaben ein Matrose des ebenfalls gesunkenen U-Boots, in Wirklichkeit aber dessen Kapitän.

Die anfängliche Feindseligkeit gegenüber Willy wandelt sich in vorsichtiges Vertrauen, als dieser einen verwundeten amerikanischen Matrosen versorgt und sich auch sonst als sehr nützlich erweist. Denn als einziger im Boot verfügt er über ausreichende nautische Kenntnisse, um die Schiffbrüchigen sicher zu den Bermuda-Inseln zu navigieren. Durch seine überzeugende Art schläfert Willy das Misstrauen der anderen fast vollkommen ein – bis sich herausstellt, dass er heimlich einen Kompass besitzt und statt der Bermuda-Inseln ein deutsches Versorgungsschiff ansteuert. Am Ende wird Willy überwältigt und über Bord geworfen sowie das nahende Versorgungsschiff von einem alliierten Schiff versenkt.

Hintergründe

Mit dem Rettungsboot drehte Hitchcock 1943 nach Der Auslandskorrespondent (Foreign Correspondent, 1940) und Saboteure (Saboteur, 1942) einen dritten Film, der sich mit dem in Europa tobenden Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Diesmal lieh David O. Selznick ihn an die 20th Century Fox aus, wo er weitgehend freie Hand hatte. Der Film basiert auf einer alten Idee Hitchcocks, einen ganzen Film auf engstem Raum („in einer Telefonzelle“) spielen zu lassen – stattdessen nun in einem kleinen Rettungsboot auf dem Atlantischen Ozean.

Für die Ausarbeitung wollte Hitchcock zuerst Ernest Hemingway gewinnen, den er 1939 kurz nach seiner Ankunft in Amerika traf und der Hitchcocks Filme sehr mochte. Hemingway bedankte sich für das Angebot, sagte jedoch aus Termingründen ab. Hitchcock schlug nun John Steinbeck vor, der daraufhin einige Szenen und ein Treatment erstellte, dann aber aus dem Projekt ausstieg, da er durch die Begrenzung auf einen einzigen Schauplatz keine Möglichkeit der Entfaltung des Dramas sah. Schließlich wurde das Drehbuch von Jo Swerling geschrieben, die Dialoge wurden jedoch vor dem Drehen von Hitchcock persönlich noch einmal vollständig umgeschrieben. Ben Hecht lieferte schließlich noch ein paar Ideen für die Schlussszene.

Die zentrale These des Films ist die Erkenntnis, dass die Demokratie vom Untergang bedroht ist, solange die Alliierten sich nicht gemeinsam gegen die Tyrannei zur Wehr setzen. Stattdessen würden Uneinigkeit, Eifersüchteleien, Mutlosigkeit und Unentschlossenheit geradewegs in den Untergang führen. Dies versuchte der Film anhand eines Mikrokosmos in einem kleinen Rettungsboot darzustellen. Hitchcock kam es daher darauf an, die unterschiedlichen Charaktere herauszuarbeiten - ihre Handlungsmotive ebenso wie ihre Haltung angesichts drohender, aber ungewisser Gefahr.

Die Spannung, die bis zum Showdown anhält, ergibt sich daraus, dass auch der Zuschauer lange im Ungewissen darüber bleibt, ob Willy ein gutmütiger Mensch oder ein schurkischer Nazi ist. In der Haltung der weiteren Bootsinsassen gegenüber Willy und in ihrem Verhalten untereinander hält der Film der „freien Welt“, deren Handeln von purem Eigennutz bestimmt ist, den Spiegel vor. Als es fast schon zu spät ist, merken die Insassen, dass sie Willy auf den Leim gegangen sind, und werfen ihn über Bord. Unmittelbar vor ihrer Rettung fischen sie einen weiteren deutschen Schiffbrüchigen auf, den sie jedoch leben lassen.

Als der Film Anfang 1944 in die Kinos kam, warf man ihm vor, die Übermenschen-Theorie der Nazis zu unterstützen, indem der Deutsche intelligenter, entschlossener und zielbewusster dargestellt wurde als die anderen Personen. Tatsächlich ist die Aussage jedoch klar gegen Hitler-Deutschland gerichtet und eine deutliche Aufforderung an die „freie Welt“, Deutschland entschlossen entgegenzutreten.

In Deutschland lief der Film bis in die 2000er Jahre nur in untertitelter Fassung, weil die Spannung des Films auch auf der sprachlichen Barriere zwischen der englischsprachigen Bootsbesatzung und dem Deutschen Willy aufbaut. Um diese Sprachbarriere zu verdeutlichen, spricht in der deutschen Synchronfassung der deutsche Schiffbrüchige Willy am Anfang seines Auftretens Holländisch.
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