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Autor Thema: The Mrs. Bradley Mysteries (UK, 1998-1999)  (Gelesen 4826 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
wbohm
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#DontKillSeanBean




« am: 30. Oktober 2013, 18:58:16 »



Zitat
The Mrs Bradley Mysteries is a 1998-99 British drama series starring Diana Rigg as Adela Bradley, and Neil Dudgeon as her chauffeur George Moody. The series was produced by the BBC for its BBC One channel, based on the character created by detective writer Gladys Mitchell.[3] Five episodes were produced, including a pilot special. Graham Dalby provided the theme music You're the Cream in My Coffee and he appeared with his orchestra in two episodes. Stylish images of the 1920s are featured, including a classic Rolls Royce limousine and art deco fashions and jewellery worn by the title character.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/The_Mrs_Bradley_Mysteries

Letzes Jahr habe ich mir diese 5-teilige Serie nach den Detektivromanen von Gladys Mitchell bei amazon.co.uk für umgerechnet nicht mal 7 Euro gekauft. Natürlich erstmal hauptsächlich wegen Diana Rigg zwinkern.

Leider ist diese gut aufbereitete Serie niemals in Deutschland gelaufen. Mir hat sie jedenfalls ausgezeichnet gefallen, so daß ich mir gleichzeitig auch noch ein paar Romane von Gladys Mitchell gekauft habe, die ja in den 20er Jahren zum sogenannten Detection Club mit G. K. Chesterton, Agatha Christie und Dorothy L. Sayers gehörte.

Die Serie fängt das Flair der 20er Jahre in Großbritannien wunderbar ein. Diana spielt, wie gewohnt, super. Herrlich immer ihre teils sarkastischen Kommentare über gewisse Personen, die sie immer direkt an die Zuschauer richtet. Ist zwar erst ein bisschen ungewohnt, aber ich finde es gut.

Ihr Chauffeur, der von Neil Dudgeon hervorragend gespielt wird, muß einiges aushalten bei ihr. Er hilft er bei den Ermittlungen. Gaststars sind u.a ein ehemaliger Doctor Who (#5 Peter Davison in einer wiederkehrenden Rolle als Inspector Christmas (Grinsen ) ) und ein (damals noch) zukünftiger Doctor Who ( #10 David Tennant)

Hier mal ein youtube Ausschnitt in dem u.a auch David Tennant auftritt (anscheinend kann man sich da wohl auch die ganze Episode in einzelnen Teilen "zusammensuchen)

#Ungültiger YouTube Link#

Ich gebe 4 Sterne für diese Mini-Serie mit Diana Rigg.

Edit: Ich habe den Thread mal in der Diana Rigg Rubrik eröffnet. Er könnte natürlich auch den 90s Thread. Wenn du meinst, dass sie dort besser passt, dann verschiebe sie bitte, Dan.
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2013, 19:07:01 von wbohm » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 30. Oktober 2013, 20:23:38 »

Klingt interessant. Haben die DVDs zufällig englische Untertitel?
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wbohm
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#DontKillSeanBean




« Antworten #2 am: 30. Oktober 2013, 20:37:15 »

Ja, englische Untertitel sind vorhanden (wie eigentlich fast immer bei BBC Produktionen von 2entertain).

Übrigens braucht man nicht einmal den "Umweg" über amazon.co.uk gehen, wie ich damals. Auch amazon.de hat die DVD vorrätig. 10,63€ kostet sie dort momentan (bei co.uk ist sie mittlerweile auch teurer geworden als ich sie damals bestellt habe, sodaß sich die Preise nicht mehr viel nehmen, da dort ja noch Versandkosten anfallen)

http://www.amazon.de/The-Bradley-Mysteries-DVDs-Import/dp/B000NUXZ8G/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1383161527&sr=8-2&keywords=the+mrs+bradley+mysteries
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« Antworten #3 am: 30. Oktober 2013, 21:07:54 »

Bei eBay wird sie auch öfter angeboten (Deutschland). Hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt.... zwinkern
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #4 am: 21. August 2014, 16:41:24 »

Habs mal verschoben zwinkern
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« Antworten #5 am: 27. August 2014, 18:35:41 »

Endlich wissen wir, was der neue Inspector Barnaby früher gemacht hat - er hat Emma Peel chauffiert. totlachen
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #6 am: 27. August 2014, 18:39:18 »

Endlich wissen wir, was der neue Inspector Barnaby früher gemacht hat - er hat Emma Peel chauffiert. totlachen

Jeder fängt eben mal klein an Grinsen
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wbohm
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#DontKillSeanBean




« Antworten #7 am: 27. August 2014, 18:50:37 »

Endlich wissen wir, was der neue Inspector Barnaby früher gemacht hat - er hat Emma Peel chauffiert. totlachen

Jeder fängt eben mal klein an Grinsen

Was heißt "klein anfangen"? "Emma Peel" zu chauffieren ist ja wohl das höchste, was es zu erreichen gibt. Da ist ein popeliger Chief Inspector schon ein Abstieg Grinsen

Ich wußte garnicht, dass Neil Dudgeon mittlerweile die Rolle von John Nettles übernommen hat. Irgendwo in St.7 oder 8 bin ich bei Midsomer Murders damals steckengeblieben
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« Antworten #8 am: 27. August 2014, 19:12:55 »

Endlich wissen wir, was der neue Inspector Barnaby früher gemacht hat - er hat Emma Peel chauffiert. totlachen

Jeder fängt eben mal klein an Grinsen

Was heißt "klein anfangen"? "Emma Peel" zu chauffieren ist ja wohl das höchste, was es zu erreichen gibt. Da ist ein popeliger Chief Inspector schon ein Abstieg Grinsen

Ich wußte garnicht, dass Neil Dudgeon mittlerweile die Rolle von John Nettles übernommen hat. Irgendwo in St.7 oder 8 bin ich bei Midsomer Murders damals steckengeblieben
Detective Chief Inspector, bitte. Soviel Zeit muss sein. Grinsen

Neil Dugeon hatte in der ersten Folge der dritten Staffel schon einen Gastauftritt, allerdings nicht als Cousin von Tom Barnaby, sondern in einer völlig anderen Rolle als Gärtner und Kreisbesamer (nicht von Blumen) von Midsomer County, der auch noch Joyce Barnaby angebaggert hat. ich werde verrückt

Die neuen Folgen kommen ab September im ZDF. Ob die komplette Staffel 12 gezeigt wird, weiß ich momentan allerdings auch nicht. Bei INSPECTOR BARNABY hat das ZDF die Folgen teilweise ja sehr durcheinander gesendet.
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« Antworten #9 am: 03. Oktober 2014, 15:16:53 »

Hab mir die Doppel-DVD als Urlaubsandenken aus Schottland mitgebracht und bisher die ersten zwei Folgen geschaut. Ganz nett soweit, nervig allerdings wieder das Herumreiten auf (weiblicher) Homosexualität, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß dieses Thema in den 20ern schon von Krimiautoren ständig ausgeschlachtet wurde (WENN überhaupt).

Dafür entschädigt allerdings Dame Diana, bei deren Kommentaren an den Zuschauer ich mich gelegentlich an Ian Richardson in "House of Cards" (das Original) erinnert fühle. Und dann noch gleich zwei "Doktoren" (Davison & Tennant) in einer Folge. Barnaby der Zweite ist zwar wenig mehr als ein besserer Stichwortgeber, aber wenigstens einer von der selbstbewußten Sorte, und die "Modellsitzung", deren Resultat seine Chefin am Ende als Geschenk bekommt, war einfach zum Schießen...  Grinsen
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« Antworten #10 am: 03. Oktober 2014, 16:39:53 »

nervig allerdings wieder das Herumreiten auf (weiblicher) Homosexualität, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß dieses Thema in den 20ern schon von Krimiautoren ständig ausgeschlachtet wurde (WENN überhaupt).

Sprichst du hier von der 1.Folge? Ich finde, das Thema kann man ruhig mal auch in einem Krimi, der in den 20ern spielt, ansprechen. Ist ja nicht so, dass es das erst seit den "befreienden" 60er/70ern gibt zwinkern. Das man darauf jetzt "herumreitet" finde ich nicht und das es "ständig ausgeschlachtet wird" auch nicht. Ich habe ja weiter oben geschrieben, dass ich mir damals auch einige Romane von Gladys Mitchell gekauft habe und dem ist nicht so.

Zitat
Dafür entschädigt allerdings Dame Diana, bei deren Kommentaren an den Zuschauer ich mich gelegentlich an Ian Richardson in "House of Cards" (das Original) erinnert fühle.

Ja, das war herrlich. Diese direkte Ansprache an die Zuschauer ist erstmal ungewohnt, aber mir hat es immer gefallen.


« Letzte Änderung: 03. Oktober 2014, 16:48:03 von wbohm » Gespeichert

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« Antworten #11 am: 03. Oktober 2014, 17:38:38 »

nervig allerdings wieder das Herumreiten auf (weiblicher) Homosexualität, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß dieses Thema in den 20ern schon von Krimiautoren ständig ausgeschlachtet wurde (WENN überhaupt).

Sprichst du hier von der 1.Folge? Ich finde, das Thema kann man ruhig mal auch in einem Krimi, der in den 20ern spielt, ansprechen. Ist ja nicht so, dass es das erst seit den "befreienden" 60er/70ern gibt zwinkern. Das man darauf jetzt "herumreitet" finde ich nicht und das es "ständig ausgeschlachtet wird" auch nicht. Ich habe ja weiter oben geschrieben, dass ich mir damals auch einige Romane von Gladys Mitchell gekauft habe und dem ist nicht so.

Nicht nur die Pilotfolge, in der zweiten wird es ja auch nochmal thematisiert. Und mit "ständig" meine ich das so ziemlich auf alle britischen Krimiserien bezogen, sei es nun die furchtbare "Marple"-Serie mit Geraldine McEwan, einige späte Episoden von "Agatha Christie's Poirot", "Inspector Barnaby", "Lewis", "Father Brown" etc.pp.
Das wäre originell, wenn es MAL gemacht würde, aber in den letzten Jahren wurde es damit einfach übertrieben. Paradebeispiel hier "Die Tote in der Bibliothek" aus besagter McEwan-Marple-Serie, wo man gegenüber dem Roman sogar die Identität des Täters geändert hat, um ein Lesbenpärchen unterzubringen.
 "Mrs. Bradley" ist ja schon etwas älter, vor über 15 Jahren war das vielleicht mal originell. Im Pilot ging es ja auch noch (ohne das Buch zu kennen, könnte ich mir hier sogar vorstellen, daß es so in der Vorlage stand), aber dann in der zweiten Folge direkt wieder? Naja, mal gucken, was die restlichen Episoden bieten. Spaß haben die ersten beiden Fälle jedenfalls gemacht.
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« Antworten #12 am: 03. Oktober 2014, 18:47:56 »

Achso, allgemein meinst du das. Ok, dazu kann ich jetzt nichts sagen, da ich die von dir aufgezählten Serien nicht (mehr) schaue (Poirot mag ich nur mit Ustinov, Miss Marple nur mit M.Rutherford (egal, wie "nah" die an der Romanvorlage waren und bei Barnaby hänge ich seit Jahren irgendwo bei St.5 oder 7 fest).

Aber generell gilt für mich: Ich habe nichts gegen Lesben (und schon garnicht im Film) Grinsen
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« Antworten #13 am: 18. März 2016, 01:26:23 »

Dieser Blick von Diana Rigg.....man erkennt darin immer noch ihren typischen Emma Peel Blick Happy

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« Antworten #14 am: 22. September 2017, 01:24:18 »

01. The Mrs Bradley Mysteries: Speedy Death
Inhalt:
Auf dem Landsitz ihrer alten Bekannten, der Familie Bing, angekommen, wird Adela in einen äußerst delikaten Mordfall verwickelt: Der Verlobte ihrer querschnittgelähmten Patentochter wird tot in der Badewanne gefunden. Während sich keine äußeren Verletzungen finden lassen, schockiert der Anblick der nackten Leiche umso mehr: Es stellt sich heraus, dass Everard Mountjoy in Wahrheit eine Frau war!


Natürlich fallen Adela Bradley sofort eine Menge Gründe ein, weshalb eine Frau mit großen Ambitionen – in der Gesellschaft nicht ernstgenommen – ihr Leben in der Verkleidung eines Mannes führen wöllte. Ebenso selbstverständlich aber stößt sie mit ihren Worten auf taube Ohren, denn die Familie Bing ist das Ebenbild von Rechtschaffenheit und Tradition. Da es sich um den Pilotfilm der Reihe handelte, wollte die BBC offenbar ein besonders großes Angebot bekannter britischer Seriendarsteller aufbieten, sodass der Zuschauer u.a. Emma Fielding („Inspector Barnaby“, „Poirot: Auch Pünktlichkeit kann töten“) und Tristan Gemmill („Poirot: Mit offenen Karten“) zu sehen bekommt. Während sich mir die Bedeutung der Prä-Titelsequenz mit der Beerdigung des Mannes von Adela nicht ganz erschließt, entwickelt sich bald in rasantem Tempo ein typischer Landhaus-Krimi mit zahlreichen Verwicklungen, Vergehen und Verdächtigungen. Die in der Inhaltsangabe geschilderte Ausgangssituation erinnerte mich übrigens verdächtig an den Edgar-Wallace-Roman „Der viereckige Smaragd“. Man darf natürlich, wie üblich für solche Krimistoffe, nie den roten Faden verlieren, weil zu Beginn relativ viele Personen in kurzer Zeit vorgestellt werden, findet sich dann aber dank der guten Besetzungen bestens zurecht. Besonders heraus stechen die schon erwähnte Emma Fielding, aber auch John Alderton als Familienpatriarch (im britischen Fernsehen seit den 1960er Jahren) und Tom Butcher, der den windigen Bekannten Bertie Philipson als seine gerade einmal zweite TV-Rolle überhaupt spielt.

„The Mrs Bradley Mysteries“ überzeugt zudem durch einen reichlichen, aber geschmackvollen Einsatz beschwingter Zwanzigerjahremusik, der hier sogar zeitweise von einer Live-Band gespielt wird. Durch die 90 Minuten Spielzeit kann sich die Handlung ebenfalls kurze Ausweicher ins Komödiantische erlauben und sowohl Avancen der Hausbewohner untereinander als auch jene Alistair Bings gegenüber Adela und die eines Hausmädchens gegenüber George Moody zeigen. Nichtsdestotrotz wartet die Geschichte mit einer Lösung auf, wie sie auch in einem Poirot- oder Marple-Film vorkommen könnte. Genau die Zielgruppe, die sich diese Christie-Verfilmungen gern ansehen, sollte auch an den „Mrs Bradley Mysteries“ Gefallen finden.

5 von 5 Punkte Geniale/r Film/Serie

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02. The Mrs Bradley Mysteries: Death at the Opera
Inhalt:
Mrs Bradley wurde von ihrer ehemaligen Schule eingeladen, einer Opernaufführung beizuwohnen. Eine Sängerin tritt jedoch nicht auf die Bühne – weil sie tot ist. Als erstes Rätsel entpuppt sich die Todesursache, denn mit dem Urteil des Arztes, natürlicher Tod durch Herzanfall, will sich Adela Bradley nicht zufrieden geben.


Auch in der ersten regulären Serienepisode der „Mrs Bradley Mysteries“, die nach dem Erfolg des Pilotfilms Anfang 2000 ausgestrahlt wurde, gelingt es Diana Rigg, kleine Gesten und Spitzen einzubauen, die den Charakter der Mrs Bradley gut treffen. So kann man ihr die unbequeme Angespanntheit beim Besuch der alten Haushaltsschule, in der Mädchen zu guten Ehefrauen und Damen der Gesellschaft erzogen werden sollen, ebenso anmerken wie ihre Abneigung gegen die Oper, von der man eingangs glücklicherweise nur kurze Ausschnitte zu sehen und hören bekommt. Als hübschen Kontrast darf sie in einer späteren Szene allerdings sogar gemeinsam mit Neil Dudgeon einen Tango aufs Parkett legen, was gewisser komödiantischer Anleihen nicht entbehrt, zumal sie genau weiß, dass der Tanz aus den Bordellen von Buenos Aires stammt.

Gewisse Elemente der Geschichte lassen darauf schließen, dass der zugrundeliegende Originalroman von Gladys Mitchell, der im Jahr 1934 erschien (beim Pilotfilm „Speedy Death“ handelt es sich übrigens um eine Verfilmung des Mrs-Bradley-Erstlings aus dem Jahr 1929), ähnlich wie bei der Miss-Marple-Verfilmung „Die Tote in der Bibliothek“ mit Geraldine McEwan abgeändert worden ist, doch diese kleine Abweichung von klassischen Inhalten des englischen Krimis macht sich in „Death at the Opera“ weniger negativ bemerkbar als bei der ITV-Christie-Umsetzung. Das kann neben dem Feingefühl der BBC-Inszenierung auch daran liegen, dass Mrs Bradley wesentlich weltoffener sowie mondäner und gleichzeitig weniger altbacken ist als ihre Kollegin Miss Marple. Die beiden Frauen, obwohl man sie im ersten Moment vielleicht schnell in eine ähnliche Schublade steckt, haben an sich so wenig miteinander zu tun wie nur irgend möglich. Lediglich ihre Leidenschaft für die Kriminalistik verbindet die eloquente Adela mit der alten Jungfer aus St. Mary Mead.

4 von 5 Punkte Sehr guter Film/Serie

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03. The Mrs Bradley Mysteries: The Rising of the Moon
Inhalt:
Bei einer abendlichen Zirkusveranstaltung in dem kleinen Dörfchen Little Fordham wird eine Artistin erstochen. Natürlich sucht der Inspektor den Mörder zunächst im Kreis der Zirkusleute, doch Adela Bradley, die von ihm zur Unterstützung hinzugezogen wird, ist der Meinung, dass jeder Dorfbewohner als Täter in Frage kommt.


Zum zweiten Mal nach „Death at the Opera“ taucht Inspektor Henry Christmas in der Gestalt von Peter Davison auf. Mit diesem dritten regelmäßigen Darsteller (noch einmal in „The Worsted Viper“ zu sehen) ist das Trio eines jeden guten Krimis perfekt: der Detektiv mit außerordentlicher Begabung (Mrs Bradley / Sherlock Holmes / Poirot), der Assistent (George Moody / Dr. Watson / Captain Hastings) und der Scotland-Yard-Mann, der sich auf Fakten beruft, aber eher Vorurteilen und voreiligen Schlüssen zugetan ist (Christmas / Lestrade / Japp). Trotz der offensichtlichen Parallelen zu den Klassikern der detective stories erinnert „The Rising of the Moon“ allerdings eher an „Inspector Barnaby“ als an Holmes oder Poirot, was vor allem an dem malerischen dörflichen Setting liegt, in dem die Geschichte angesiedelt ist und unter dessen Oberfläche es dampft und brodelt. Die Schausteller sind da nur Verzierung und Ablenkung – diesen Job erfüllen sie aber mit Bravour, denn Zirkuskrimis zählen immer zu meinen besonderen Favoriten.

Bei den Darstellern liefert vor allem Nicholas Woodeson, der nun unter dem Kurznamen Nick agiert, den man aber schon aus der 1982er-BBC-„Hound of the Baskervilles“-Verfilmung mit Tom Baker als reichlich kurz geratenen Sir Henry kennt, eine beeindruckende Leistung als Saubermann der Gemeinde ab. Er war übrigens zwei Jahre zuvor bereits bei „Barnaby“ in der Episode „Requiem für einen Mörder“ mit dabei und spielte ebenfalls in der 1997er-Neuadaption des Wilkie-Collins-Klassikers „The Woman in White“. Unter den Zirkusleuten stechen viele illustre Personen und Persönchen heraus, u.a. der leicht abgehalfterte Clown, der auf eine ebenso lange Karriere zurückblicken kann wie sein Darsteller Kenneth Colley („Lord Peter Wimsey: The Nine Tailors“).

5 von 5 Punkte Geniale/r Film/Serie

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04. The Mrs Bradley Mysteries: Laurels Are Poison
Inhalt
Adela Bradley stattet ihrer Jugendfreundin Isabel Marchmont einen Besuch ab und taucht dabei in die Welt der Familie und ihrer Angestellten ein, die quälende Missgunst und Ungewissheit ans Tageslicht bringt. Die Köchin wird vergiftet und Geister und Affären scheint es reichlich zu geben.


In dem Familiendrama, das für die Verhältnisse der „Mrs Bradley Mysteries“ relativ düster geraten ist, gilt es für alle Protagonisten (außer Mrs Bradley, versteht sich), die Geister der Vergangenheit zu überwinden. Diese präsentieren sich einerseits in Form böser Erinnerungen an bzw. Träume vom „Krieg“, einer Bezeichnung, unter der die Engländer auf alle Zeiten den ersten der beiden Weltkriege verstehen werden, andererseits in Form „echter“ Geister. Während die Reminiszenzen an das durchlittene Leid in den Schützengräben und die Gefallenen vor allem auch von George Moody Besitz ergreifen, eignet sich der malerische Landsitz Dorney Court (siehe z.B. „The Case of the Frightened Lady“) als Kulisse für Spuk und Aberglaube ganz besonders.

Immer wieder werden im Rahmen der Serie auch die Klassenunterschiede deutlich, die zwischen Mrs Bradley (hier einmal selbst am Steuer zu sehen) und ihrem Chauffeur gemacht werden. Die Kritik dieser Szenen geht zwar meist in einem Feuerwerk an Ironie unter, kommt hier in der sehr unterschiedlichen Behandlung der beiden Personen aber offen zur Sprache. Während Adela ungestört ihre Nase in alle Belange der Familie hineinstecken kann, muss George mit heftigem Gegenwind rechnen. Dieser kommt nicht zuletzt von Douglas Prideux, dessen Darsteller Ronan Vibert mit seinem gerissenen Gesicht so hervorragend zu undurchsichtigen Schurkenrollen passt, dass es mich wundert, dass ihn die „Poirot“-Serie erst 2010 für „Three Act Tragedy“ in der recht unscheinbaren Rolle des Captain Dacres entdeckte.

4 von 5 Punkte Sehr guter Film/Serie

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05. The Mrs Bradley Mysteries: The Worsted Viper
Inhalt:
Mrs Bradley begleitet ihren Chauffeur George zu den Hochzeitsvorbereitungen seiner Tochter Cecily in einen kleinen Ort an der Küste, weil sie just dort eine Laudatio auf Inspektor Christmas halten soll. Das ist aber nicht alles: Schon am Ankunftstag wird ein Mädchen tot aus dem Wasser gezogen.


Mrs Bradley ermittelt trotz ihres Wohnsitzes nie in London, sondern stets in abgelegenen Dörfern oder eleganten Herrensitzen. Dies liegt wohl vor allem an dem Bestreben der Produzenten, teure historische Aufnahmen eines vergangenen und nur schwer wieder herzurichtenden Londons zu vermeiden, fällt aber nicht als Mangel, sondern vielmehr als besonderes Charakteristikum der Serie auf: Großstadtflair wird vermieden, die Idylle fein herausgeputzt. Im vierten Teil verschlägt es Adela und George nun an die Küste, wo sie auf den altbekannten Inspektor Christmas treffen. Für ihn hält das Drehbuch eine besondere Rolle bereit, darf er sich doch nach Auszeichnung mit dem Member-Orden des British Empire endgültig aus dem Polizeidienst verabschieden. Eine weitere Charakterentwicklung macht sich in der Tochter von George Moody bemerkbar, die hier zum ersten Mal angesprochen wird und gleich unter die Haube gebracht wird. Die reizende Rebecca Callard verleiht der Geschichte Frische und Naivität, die sich gut gegen die sarkastische Lebenserfahrung von Mrs Bradley abhebt.

Weniger angenehm macht es sich da, dass die Schlange nicht nur im Titel, sondern auch in Stoff- sowie lebendiger Form als Bestandteil eines ritischen Kults in der Folge vorkommt, der stellenweise – mitsamt eines durchgeknallten Kapuzenträgers – an Edgar Wallace’ Roman „Der unheimliche Mönch“ erinnert.

5 von 5 Punkte Geniale/r Film/Serie

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Auf jeden Fall darf es als bedauerlich gelten, dass die „Mrs Bradley Mysteries“ nach insgesamt nur fünf Folgen schon eingestellt wurden. Traurig Diana Rigg gelingt allem Vernehmen nach zwar nicht die getreueste Verkörperung der Mrs Bradley aus den Romanen, die eher klein, untersetzt und hexenartig wirken soll, dafür aber die schlagfertigste und spaßigste. Mit ihr und auch Neil Dudgeon, der sich in jeder Folge erneut als idealer „Nebenhauptdarsteller“ erweist, steht und fällt eine Reihe teilweise abstruser, aber immer absolut unterhaltsamer britischer Mordgeschichten, die mir im Schnitt immer 4,5 von 5 Punkten wert sind.

Gesamtwertung: Geniale/r Film/Serie

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Dazu gibts noch von BBC Radio, was ich sehr empfehlen kann:

The Mrs Bradley Mysteries: Speedy Death
Kriminalhörspiel, GB 1990. Mit: Mary Wimbush, Leslie Philips.

Diese Radiodramatisierung des gleichnamigen Kriminalromans von Gladys Mitchell entspricht in groben Zügen der Kurzbeschreibung, die ich zur TV-Episode verfasst habe.

Auch wenn zu Beginn eine ganz ähnliche Zwanzigerjahre-Swing-Musik ertönt, wie man sie auch aus der TV-Serie kennt, so entwickelt sich das Hörspiel „Speedy Death“ doch zu einer etwas anderen Mrs-Bradley-Begegnung: Die Adela Bradley, die dem Zuhörer hier begegnet, pflegt tatsächlich – sie wird selbst von einem der Protagonisten darauf angesprochen – das Auftreten einer Hexe, was durch die Empfehlung eines hauseigenen Hustenheilmittels und ihr ständig eingespieltes rauhes und lautes Lachen unterstrichen wird. Gerade in den Momenten, in denen Mrs Bradleys Gelächter ertönt, merkt man eindeutig, dass man es im Hörspiel und damit auch in den Romanen mit einer noch viel überspitzteren und weit weniger damenhaften Kunstfigur zu tun hat, als dies bei Diana Rigg der Fall war. Der Grund mag dafür liegen, dass „Speedy Death“ Mrs Bradleys erster Fall war, sie erst später geadelt und als Kriminalistin anerkannt wurde, obschon das nicht so naheliegend erscheint wie bei ihrem nonchalanten Alter-Ego Rigg.

Gleichsam fällt ins Gewicht, dass die Geschichte nicht aus ihrer eigenen Sicht, sondern der des Wissenschaftlers Carstairs erzählt wird, der ebenfalls zu den Gästen auf dem Landsitz der Bings gehört und zusammen mit Mrs Bradley Ermittlungen anstellt. Bei der Polizei erweckt er natürlich einen vertrauenswürdigeren Eindruck, weshalb er der erste Ansprechpartner des enthusiastischen, aber nicht sonderlich hellen Beamten mit dem schönen Namen Boring ist. Damit hören die Unterschiede zwischen Buch und Verfilmung aber nicht auf. Ein IMDb-User betont:
Zitat
The BBC radio adaptations of ‚Speedy Death’ and ‚The Mystery of a Butcher’s Shop’ are faithful to Gladys Mitchell’s books. The TV series is not. [... In ‚Speedy Death’ (TV), the] first half is relatively faithful (although Eleanor is in a wheel chair, and the detective Mr Carstairs has been dropped); the second half is not. Mrs Bradley doesn’t commit the second murder, isn’t arrested and acquitted.

Ein wichtiger Unterschied, der den etwas verschobenen Zeitgeist der Rigg-Verfilmung illustriert, besteht darin, dass die Personen, die die Leiche von Mountjoy finden, im Original nicht sofort verstehen, dass dieser in Wahrheit eine Frau war. Die Entdeckung übersteigt schlichtweg das spontane Fassungsvermögen eines prüden Zwanzigerjahregehirns. Sie gehen zunächst davon aus, dass es sich um eine andere Person handelt, bis Mrs Bradley ihnen das Offensichtliche vor Augen führt.

Als Fazit muss festgehalten werden, dass man mit der radio dramatisation einen besseren Griff getan hat, wenn man sich für eine akkurate Umsetzung des Gladys-Mitchell-Romans interessiert, wohingegen die TV-Adaption mit Diana Rigg den eindeutig höheren Unterhaltungswert aufweist.

« Letzte Änderung: 22. September 2017, 01:26:35 von filmfan » Gespeichert

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