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Autor Thema: Was geschah wirklich mit Baby Jane? (What Ever Happened to Baby Jane?) (1962)  (Gelesen 1783 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Dan Tanna Spenser
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« am: 09. August 2014, 02:29:04 »

Die beiden Schwestern Jane und Blanche Hudson leben seit Jahren völlig zurückgezogen in einer Villa in Hollywood. Um 1917 war Jane Hudson unter dem Künstlernamen Baby Jane ein gefeierter Kinderstar. Jane schaffte jedoch nicht den Sprung ins Erwachsenenfach und in dem Umfang, in dem ihre eigene Karriere schwand, stieg Blanche zum gefeierten Filmstar auf. Doch auf dem Zenit ihrer Karriere erlitt Blanche einen mysteriösen Autounfall, der sie an den Rollstuhl fesselte.

Nach einigen Jahren, in denen Jane immer mehr zur Alkoholikerin wird und zunehmend an Realitätsverlust leidet, beschließt Blanche, heimlich das Haus zu verkaufen und Jane in eine Nervenheilanstalt einzuweisen. Jane kommt ihrer Schwester jedoch auf die Schliche und beginnt ein grausames Spiel mit der hilflosen Blanche. Sie serviert ihrer Schwester erst ihren getöteten Vogel, später eine tote Ratte zum „Frühstück“ und fälscht Blanches Unterschrift, um an ihr Bankkonto zu gelangen. Gleichzeitig versucht Jane, ihre Karriere als Kinderstar fortzuführen. Sie lässt Kopien ihrer ehemaligen Kostüme anfertigen und findet in Edwin Flagg, einem arbeitslosen Klavierspieler, einen Partner.

Blanche, mittlerweile eine Gefangene im eigenen Haus, versucht, die Nachbarn zu alarmieren. Jane kommt ihr jedoch zuvor und quält ihre Schwester mit offener Gewalt. Gleichzeitig verweigert sie Blanche Essen und Trinken, um sie langsam zu töten. Als eine ehemalige Hausangestellte versucht, Zutritt zum Haus zu erlangen, erschlägt Jane, die völlig den Verstand verloren hat, die Frau. In Panik schleppt sie Blanche, die im Sterben liegt, an einen öffentlichen Strand. Dort beichtet Blanche ihrer Schwester, dass sie selbst und nicht Jane es war, die den mysteriösen Autounfall verursacht hat. Die Polizei findet am Ende Jane, die vor einer Gruppe von Schaulustigen ihre alte Baby-Jane-Nummer aufführt.

Hintergrund

Die aktive Karriere von Joan Crawford schien 1957 beendet, als sich die Schauspielerin nach dem Erfolg von Esther Costello trotz einer Vielzahl von Folgeangeboten freiwillig von der Leinwand zurückzog, um sich künftig um die Belange des Getränkeherstellers Pepsi zu kümmern. Crawford hatte 1955 Alfred Steele, den Aufsichtsratsvorsitzenden des Konzerns, geheiratet und widmete sich mit Verve der Werbung für das Unternehmen. 1959 war Steele völlig überraschend verstorben und hinterließ Crawford nichts außer Schulden in Millionenhöhe. Die Schauspielerin baute im Verlauf der nächsten Monate die meisten Rückstände ab, teilweise auch mittels der Gage für ihren Cameo-Auftritt in Alle meine Träume, in dem sie die Chefredakteurin eines Verlages darstellte. Eine Zeitlang überlegte die Schauspielerin, wieder ins Filmgeschäft einzusteigen, doch am Ende wurde sie in den Aufsichtsrat von Pepsi gewählt und verbrachte die nächsten Jahre mit Reisen um die ganze Welt als Repräsentantin von Pepsi.

Im Gegensatz zu Crawford war die Karriere von Bette Davis seit 1950 und ihrem Erfolg mit Alles über Eva nie wieder richtig in Schwung gekommen. Sie erkrankte zudem Mitte des Jahrzehnts schwer und konnte jahrelang nicht arbeiten. Gegen Ende der Dekade fand sie sich dann als Nebendarstellerin in wenig ambitionierten Filmen wieder. Ihre Hoffnung, Ende 1961 durch den Auftritt in dem Stück Die Nacht des Leguans am Broadway wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können, zerschlug sich rasch, da die Kritiker ihre Darstellung verrissen.

Robert Aldrich hatte 1961 die Rechte an dem makaberen Roman What Ever Happened to Baby Jane? von Henry Farrell erworben. Zunächst überzeugte er Joan Crawford, eine der Hauptrollen zu übernehmen. Die beiden hatten bereits 1956 das romantische Melodrama Herbststürme gedreht. Beide waren sich einig, dass nur Bette Davis für die Rolle der verrückten, in einer Traumwelt lebenden Baby Jane in Betracht kam. Mit viel Mühe gelang es Aldrich, die Finanzierung zu sichern, da kein etabliertes Filmstudio Geld für eine Produktion mit zwei Ex-Stars ausgeben wollte. Jack L. Warner, bei dessen Studio Warner Bros. Crawford und Davis teilweise zeitgleich unter Vertrag waren, nannte die zwei wenig charmant two old washed-up broads (dt: zwei abgetakelte alte Schachteln). Der Film steht in einer Tradition mit Werken wie Boulevard der Dämmerung und Stadt der Illusionen, die bereits einen besorgten Blick hinter die Glitzerfassade von Hollywood geworfen hatten und die emotionalen Probleme und exzessive Ruhmsucht der Stars aufdeckten. Zusätzliche Bedeutung gewinnt der Film durch die Besetzung mit Crawford und Davis, die während ihrer Glanzzeit von der Presse oft als Rivalinnen bezeichnet wurden. Während Bette Davis meist für ihre temperamentvolle Darstellung auch negativer Charaktere bekannt wurde, war Joan Crawford eher berühmt für ihr glanzvolles Image auf der Leinwand und die prachtvolle Garderobe, die zu einem Markenzeichen ihrer Filme avancierte. Entgegen dem, was in der Klatschpresse immer behauptet wurde, kamen die beiden Frauen nach Aussagen aller Beteiligten leidlich miteinander aus.

Joan Crawford gab sich in späteren Jahren keinen Illusionen darüber hin, in welchem Umfang der Film ihrem Image als glamouröser Hollywoodstar schadete. Gegenüber Roy Newquist äußerte sie sich mit entsprechender Offenheit.

    „Grundgütiger. Ich habe immer noch Alpträume deshalb. Ich weiß, warum der Film niemals hätte gedreht werden dürfen. Ich weiss aber auch, warum es eine Notwendigkeit gab, ihn zu realisieren. Ich war einsam. Schlimmer als das, ich habe mich zu Tode gelangweilt. Und ich brauchte das Geld.âRezeption:

Der Erfolg von Was geschah wirklich mit Baby Jane? war stilbildend für eine ganze Reihe von Filmen, in denen ältere Schauspielerinnen, die den Zenit ihres Ruhms bereits überschritten hatten, allerlei Schrecken und physische Unbill zu erleiden haben. Als sogar die stets damenhaft agierende Olivia de Havilland in Lady in a Cage von einer Horde Jugendlicher tyrannisiert wird, meinte ein Kritiker:

    „Zählen Sie Olivia auf der Liste von Schauspielerinnen, die eher Freaks spielen als vergessen zu werden.âKinoauswertung

Das Budget des Films betrug nur 920.000 US-Dollar. Aufgrund einer aggressiven Marketingstrategie und zahlreicher Berichterstattung in den Medien spielte er in den USA gut 3.500.000 US-Dollar ein. Die immer wieder kolportierten drei- bis vierfach so hohen Beträge entsprechen nicht der Realität.

Kritik

Die zeitgenössischen Kritiken waren durchwachsen. Während die darstellerischen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen meist gelobt wurden, fanden die meisten Rezensenten das Drehbuch unlogisch und die Geschichte wenig ansprechend.

Bosley Crowther hatte einiges an dem Film auszusetzen in der New York Times und fand, wie üblich, kein freundliches Wort für Joan Crawford:

    „Joan Crawford und Bette Davis ergeben ein Paar echter Freaks in [...]"Was geschah wirklich mit Baby Jane?" [...]. [D]ie Geschichte um zwei ehemals berühmte Schwestern gestattet es den beiden nur, groteske Kostüme zu tragen und wie Hexen zurechtgemacht, maßlos zu übertreiben. [...] Miss Crawford [...] als das arme Opfer im Rollstuhl, das sich nicht gegen die Attacken ihrer teuflischen Schwester wehren kann, [...] ist so eine freundlich lächelnde Betrügerin, so eine angeblich hilflose kleine Frau. Am Ende empfindet man nichts für sie. Kein Wunder, dass ihre Schwester sie hasst.4]

Auszeichnungen

Der Film gewann zahlreiche Preise und Nominierungen.


    Bette Davis: Jane Hudson
    Joan Crawford: Blanche Hudson
    Victor Buono: Edwin Flagg
    Maidie Norman: Elvira Stitt
    Anna Lee: Mrs. Bates
    Barbara Merrill: Liza Bates
    Wesley Addy: Marty McDonald
    Marjorie Bennett: Dehlia Flagg
    Julie Allred: Jane als Kind
    Dave Willock: Ray Hudson



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Annette55
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« Antworten #1 am: 09. August 2014, 10:21:29 »

 zwinkern Meine Mummy war einst total "verrückt" nach dem Film...(Hatte sich damals sehr geärgert,weil der Streifen ja über 120 min. lang ist und ihre VHS Cassette zu kurz war...!)
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #2 am: 09. August 2014, 15:11:02 »

zwinkern (Hatte sich damals sehr geärgert,weil der Streifen ja über 120 min. lang ist und ihre VHS Cassette zu kurz war...!)

Jo, so ein gefühl kenne ich auch noch von früher Grinsen
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holly
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« Antworten #3 am: 16. Juni 2015, 23:38:37 »

 Geniale/r Film/Serie-einer ihrer besten filme, und auch die atmosphäre ist wunderbar düster und makaber.einer der ganz großen filme der sixties, bette davis wie aus einem alptraum sing ive written a letter to daddy

https://www.youtube.com/watch?v=3qFYjkFCxiE&ab_channel=ParkCircus
« Letzte Änderung: 06. April 2023, 18:10:18 von holly » Gespeichert
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