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Autor Thema: Der Junge mit dem Fahrrad (Le Gamin Au Vélo)  (Gelesen 751 mal) Durchschnittliche Bewertung: 2
Dabney
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« am: 19. Januar 2012, 11:31:09 »

Der Junge mit dem Fahrrad (Le Gamin Au Vélo)
Frankreich/Belgien/Italien 2011




Inhalt: (von filmstarts.de) Der 11-jährige, kaum zu bändigende Cyril hat nur eine Idee im Kopf: Er möchte seinen Vater Guy wiederfinden, der ihn vorübergehend in einem Kinderheim untergebracht und keine Telefonnummer hinterlassen hat. Als er sogar aus dem Heim ausbricht, um den Kontakt zu seinem Vater wieder herzustellen, lernt er durch Zufall Samantha kennen, die einen Friseursalon unterhält und ihn an den Wochenenden bei sich zuhause aufnimmt. Cyril erkennt aber noch nicht, dass Samantha genau die Liebe für ihn empfindet, die er bräuchte, um seinen Zorn zu besänftigen, zeigt sich wenig dankbar und ist von seinem ursprünglichen Plan auch nicht abzubringen.

Darsteller: Thomas Doret, Jérémie Renier, Cécile de France, Olivier Gourmet, Fabrizio Rongione, u.v.a.

Buch und Regie: Jean-Pierre Dardenne & Luc Dardenne

Kinostart: 9. Februar 2012

Trailer:
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=6FPuhYt71CE" target="_blank">http://www.youtube.com/watch?v=6FPuhYt71CE</a>



Hat relativ starke Kritiken und wurde für den Auslands-Golden-Globe nominiert. Allerdings finde ich die Synchro im Trailer ziemlich mies, also muss ich erst schauen, ob der bei uns in einem Kino auch OmU läuft.
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Seamus
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« Antworten #1 am: 15. April 2012, 08:24:42 »

Da ich gerade voll süchtig bin nach europäischen Dramen, musste auch dieser heute auf der Menüliste landen. Alles in allem ein sehr tiefgründiger, emotionaler Film. Dass das Hauptaugenmerk auf dem Jungen liegt, dürfte allein schon am Titel klar sein. Aber mal von vorne...

Der Anfang des Filmes verlief schleppend, aber mich hat diese Rennerei (gibt es das Wort eigentlich?) irgendwie unterhalten. Grinsen Wo will er denn hin? Was macht er denn jetzt? Das waren so die entscheidenden Momente der ersten 5 Minuten da ich noch keinen Schimmer hatte, was das ganze denn soll. Was ich hier als gut empfand war die Tatsache dass man nicht so sehr auf Sprache aus war. Man wollte viel eher Bilder sprechen lassen.

Aufklärung, kam dann aber doch recht rasant. Er rannte also vor sozialen Problemen weg und die Herren die ihm verfolgt haben waren seine Lehrer. Ab da an kam es raus in was für einem problematischen Umfeld er aufgewachsen ist. Er lebt im Heim und macht sich auf die Suche nach seinem verschollenem Vater. Cyril, so der Name des Burschen, beginnt aber meist abwesend zu antworten wenn jemand mal nach seinem Vater frägt. OK, wenn man mal genau überlegt, was soll der Junge überhaupt sagen (er sieht ihn in seinem  Leben ja nicht immer...)? Da braucht es keine "Lobhuldeleien", sondern Fakten und die liefert er seinen Mitmenschen erstaunlich gut.

Nach einer halben Stunde war es dann so weit. Der Vater stand vor der Tür! Der machte auf mich einen etwas apathischen Eindruck. Mir kam es außerdem so vor, als ob ihm vieles nicht juckt was sein Sohn will. Sein Cyril will doch nur Zeit mit ihm verbringen und alles was ihm interessiert ist entweder sein Job und sein ach so liebes Geld. Klasse Vater! Gute Ausreden hat er ja auch noch parat...und er hat ja auch angekündigt dass er ihn nie wieder sehen will. Mehr Rabe als Vater kann man doch echt nicht mehr sein! Auch wenn Cyril hinter der Tür stand, hat er die Dialoge ja mit angehört, aber man konnte auch spüren dass er noch einen Funken Hoffnung hat, was die Beziehung zwischen ihm und seinem Vater angeht.

Aber dann kam es!
Spoiler  :
Und es war für mich gleich die wichtigste Szene des ganzen Filmes. Die Betreuerin schleppt Cyril zurück in das Haus des Vaters und nimmt den Jungen gleich mit, damit er es selbst hören kann. Und er hat echt Mut, der Vater! Sagt seinem kleinen Jungen ins Gesicht dass er ihm nie wieder anrufen, geschweige denn sehen wird. Da musste man als Zuseher irgendwie den Tränen nahe stehen...in trauriger Hinsicht. "Bleib im Heim und ruf nie wieder an"....schockierend! Was für ein Arsch! Nicht nur Cyril, auch die Betreurin musste weinen. Von da an war ich richtig gepackt und es waren erst 35 Minuten rum.

Es musste ja irgendwie weitergehen und die Zeit hat man auch am Ende gut genutzt. Irgendwie wurde es immer dramatischer, denn Cyril spürte von nun an nicht nur Trauer, sondern auch zornige Wut in sich. Die nutzte er in dem er andere Jungs verprügelt hat. Schnell bekommt er seinen neuen Spitznamen "Pitbull". Zugegeben für einen französischen Film hätte ich mir eher einen solchen Namen gewünscht, aber kann man ja nicht mehr ändern und es passte doch einigermaßen, wenn ich mir die Raufereien ("Kämpfe" waren es eher nicht) Revue passieren lasse.

Die Kerle mit denen er sich später abgab, waren aber mal mehr als älter als er. Soviel zu schlechtem Umgang und "in schiefer Bahn geraten...". Wäre alles nicht so tragisch gewesen, wenn sie sich "vernünftiger" verhalten hätten. Aber nach und nach waren die es (ok, es war später nur einer), die ihm alles beigebracht haben. Vom Raudi bis zur Vorbildfunktion, ja fast schon Vaterrolle. Eine tolle Wendung, die ich so nicht erwartet habe. Aber wenn man die Vorgeschichte kennt, musste ja einer mal diesen Posten einnehmen.

Bleibt noch die Beziehung zu seinem Fahrrad. Mit dem Namen hatte ich mir da eine besondere Vorgeschichte gewünscht, aber die gab es nicht. War aber dann doch mehr als eine "Betitelung". Es wurde ein treuer Begleiter. Denn viele Szenen bauen darauf auf, da er immer wieder flüchtet. Meist untermalt von einer betörenden aber auch wunderschönen Hintergrundmusik.

Negatives gab es entweder selten bis gar nicht. Ich hätte mir etwas mehr Zeit gewünscht. Gut, 83 Minuten haben auch gepasst, aber ich wäre nicht abgeneigt gewesen, hätte man noch ein paar Details mehr in dem Film eingebaut. Hätte der Vater-Sohn Beziehung nicht geschadet...

Auch die Synchro war an manchen Stellen in der Tat nicht das gelbe vom Ei. Gerade in den gefühlvolleren Dialogen kam es mir manchmal schlimm vor. Aber die Mühe mir englische Untertitel runterzuladen und mir den Film auf französisch anzuschauen, war mir in so kurzer Zeit nicht so sehr wert. Mache ich aber wenn ich mir ihn auf DVD hole.

Aber wie schon weiter oben geschrieben hat mir der Film gut gefallen. War richtig sehenswert und ist natürlich nichts für Actionfans und Geballerliebhaber. Ich verteile hier 4 Sterne.
« Letzte Änderung: 15. April 2012, 08:41:39 von Seamus » Gespeichert

Dabney
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« Antworten #2 am: 02. August 2012, 09:10:06 »

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Seamus
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« Antworten #3 am: 02. August 2012, 14:20:53 »

Wird ihn mir holen, hat mir wie geschrieben gut gefallen.
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