SilverLion
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"There Out there!"
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« am: 21. Mai 2007, 15:31:24 » |
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Die Enstehungs-Geschichte des Studios
Der Film Nausica aus dem Tal der Winde von Hayao Miyazaki war 1984 an den japanischen Kinokassen sehr erfolgreich und fhrte dazu, dass die Produktionsfirma Tokuma Shoten 1985 das Studio Ghibli grndete. Mit Sitz in Kichijoji wird es seitdem von Miyazaki und Isao Takahata geleitet.
Der Name Ghibli geht auf eine italienische Bezeichnung, die wiederum arabischen Ursprungs ist, zurck. Sie steht fr einen heien Sahara-Wstenwind (Gibli) und wurde ab dem Zweiten Weltkrieg auch fr italienische Kampfbomber verwendet. Als Luftfahrt-Interessierter whlte Miyazaki diesen Namen, um anzuzeigen, dass er im wahrsten Sinne des Wortes frischen Wind in die japanische Anime-Industrie bringen wollte.
Der erste Zeichentrickfilm in Spielfilmlnge aus dem Hause Ghibli entstand 1986 mit Das Schloss im Himmel. Er handelt von der Abenteuergeschichte zweier Kinder, die sich auf die Suche nach einem legendren, fliegenden Schloss machen. Der Film konnte zwar Nausicas Popularitt nicht berragen, war fr einen Anime-Film aber ebenfalls auergewhnlich erfolgreich und ermglichte dem Studio weitere Produktionen. So setzten Miyazaki und Takahata 1988 gleich zwei Filme um: Mein Nachbar Totoro und Die letzten Glhwrmchen konnten die hohen Erfolgserwartungen zwar nicht erfllen, wurden jedoch mehrfach ausgezeichnet, von Kritikern gelobt und machten das Studio bekannt. Whrend Die letzten Glhwrmchen ein trauriges Antikriegsdrama um zwei Geschwister ist, zeichnen den Kinderfilm Mein Nachbar Totoro vor allem die darin vorkommenden Fantasiewesen aus. Merchandise-Artikel zu Totoro verkaufen sich nach wie vor gut, und das Totoro-Titellied drfte eines der bekanntesten Lieder in Japan berhaupt sein.
Der erste groe finanzielle Erfolg kam 1989 mit Kikis kleiner Lieferservice. Der auf einem Kinderbuch von Eiko Kadono basierende Film ber eine junge Hexe wurde zum erfolgreichsten japanischen Film aus dem Jahr 1989. Isao Takahatas Trnen der Erinnerung konnte 1990 einen hnlichen Erfolg aufweisen.
Weil fr die rund 90 Mitarbeiter nun nicht mehr ausreichend Platz im Studio war, baute man 1992 in Koganei ein neues Gebude. Fast zur selben Zeit erschien Miyazakis melancholische Liebesgeschichte Porco Rosso, das abermals zum erfolgreichsten japanischen Film des Jahres wurde. Whrend Pom Poko 1994 erneut ein Erfolg im Kino war, wurde 1993 mit Umi ga kikoeru ein Fernsehfilm aus dem Studio Ghibli verffentlicht, der erstmals ohne Beteiligung von Isao Takahata und Hayao Miyazaki entstand.
Nach Whisper of the Heart begann das Studio Ghibli 1995 mit der Arbeit an Prinzessin Mononoke. Dieses dramatische Mrchen erschien 1997 und war zu der Zeit der in Japan erfolgreichste Film aller Zeiten. Der Film erregte auch auerhalb Japans erstmals Aufmerksamkeit. Der wirkliche internationale Durchbruch fr Ghibli kam erst 2001 mit Chihiros Reise ins Zauberland, einem komplexen Mrchen um ein zehnjhriges Mdchen, das in eine Fantasiewelt gelangt. Chihiro war in Japan sogar erfolgreicher als Prinzessin Mononoke, erhielt 2003 den Oscar in der Kategorie Bester Animationsfilm und den Goldenen Bren auf der Berlinale 2002 und ist der bislang am meisten ausgezeichnete Zeichentrickfilm aller Zeiten.
Nach Das Knigreich der Katzen, einer Fortsetzung von Whisper of the Heart, folgte mit Das wandelnde Schloss der nchste Erfolg. Die Fantasy-Geschichte nach einem Roman der englischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones hatte in Japan den erfolgreichsten Filmstart aller Zeiten und wurde 2006 fr einen Oscar nominiert.
Das zuletzt erschienene Projekt des Animationsstudios ist Gedo Senki, eine Fantasy-Geschichte nach dem Buch Das ferne Ufer der US-amerikanischen Schriftstellerin Ursula K. Le Guin. Der Film ist das Regiedebt von Hayao Miyazakis Sohn Goro Miyazaki und kam im Juli 2006 in die japanischen Kinos.
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