Hier auch etwas Background zu diesem Film:
Trailer:http://www.youtube.com/watch?v=xYd1sghbHgUAfrican Queen ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1951. Er wurde unter der Regie von John Huston nach der gleichnamigen Romanvorlage von C. S. Forester in Afrika gedreht
Handlung Der Film spielt whrend des Ersten Weltkriegs in Deutsch-Ostafrika. In einer kleinen Siedlung weit entfernt von jeder Zivilisation lebt und wirkt die sittenstrenge und etwas altjngferliche Rose Sayer (Katharine Hepburn) als Missionarin zusammen mit ihrem Bruder Pastor Samuel Sayer (Robert Morley). Mit dem Ntigsten und mit Nachrichten versorgt wird die Siedlung von dem raubeinigen und verwahrlosten Kapitn Charlie Alnutt (Humphrey Bogart) und seinem altersschwachen kleinen Dampfboot namens "African Queen". Niemand erwartet, dass der Krieg groe Auswirkungen auf die Siedlung haben knnte, sie wird aber durch deutsches Militr bei einer Strafexpedition vllig zerstrt und anschlieend stirbt der dadurch verwirrte Bruder von Rose.
Kapitn Alnutt sieht sich gezwungen, Rose auf seiner Reise weiter den Fluss hinunter mitzunehmen. Das Zusammenleben dieser beiden unterschiedlichen Charaktere auf engstem Raum ist naturgem nicht einfach. Die sprde und strenge Rose macht Charlie das Leben schwer, zwingt ihn aus seiner Verwahrlosung heraus und schttet eines Tages seine kompletten Ginvorrte ber Bord. Sie zeigt aber auch unvermutete Strke und Mut, mit dem sie langsam Charlie ansteckt und ihn aus seiner eher resignierten Haltung herausholt. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, den Fluss ganz hinunterzufahren, obwohl dies als unmglich gilt und das im anschlieenden See kreuzende deutsche Schiff zu versenken. Gemeinsam machen sich die beiden daran, diese Idee in die Tat umzusetzen, denn sie haben sich inzwischen sehr behutsam einander angenhert und sind nun ein Liebespaar.
Charlie leert zwei an Bord befindliche Sauerstoffflaschen, befllt sie mit Sprengstoff, den er ebenfalls an Bord hat und baut so zwei "Torpedos", die er spter am Bug der African Queen befestigt. Die Aufschlagznder bastelt er aus etwas Holz, ein paar Ngeln und ein paar Patronen.
Die Schwierigkeiten, mit denen die beiden zu kmpfen haben, sind fast unberwindlich. Eine deutsche Stellung, an der sie sich vorbeimogeln mssen, als unpassierbar geltende Stromschnellen (hier wchst Rose ber sich hinaus und steuert das Boot, whrend Charlie sich um die unzuverlssige Maschine kmmern muss) bis hin zu einem Labyrinth von seichten Verzweigungen in der Flussmndung voller Rohrbewuchs, Mcken und Blutegel, in denen Charlie das Schiff bis zur vlligen Erschpfung von Hand schleppen muss. Er findet keinen Ausweg aus dem Labyrinth, beide schlafen erschpft und ohne Hoffnung ein.
Nachts setzt starker Regen ein, der Wasserstand des Flusses steigt. Als die beiden aufwachen, bewegt sich das Boot von selbst in einer nun vorhandenen Strmung auf den See zu. Sie prparieren die "African Queen", in dem sie die "Torpedos" durch Lcher im Bug schieben und somit scharf machen. In der Nacht ihres geplanten Angriffes herrscht auf dem See starker Sturm. Das Boot ist im Bug durch die Lcher so voll gelaufen, dass es nicht mehr zu steuern ist. Es beginnt zu sinken und kentert schlielich. Rosie und Charly klammern sich am Boot fest, pltzlich ist Rosie verschwunden.
Als nchstes sieht man Charlie wie er offensichtlich an Bord des deutschen Schiffes verhrt wird. Es handelt sich um eine "Gerichtsverhandlung", in der er schlielich als Spion zum Tode verurteilt wird, obwohl er behauptet, er sei nur als Angler auf der Insel gewesen, auf der man ihn aufgefunden hat.
Pltzlich legt ein Beiboot an und Rose wird ebenfalls an Bord gebracht. Charlie verleugnet sie zunchst. Rose will sich aber wenigstens die Genugtuung verschaffen, den Deutschen von ihrer beider Vorhaben zu erzhlen, was natrlich auf Unglauben stt, denn der Fluss gilt als unbefahrbar, und ihre Beschreibung der Torpedos klingt fr die Deutschen auch nicht gerade berzeugend.
Auf jeden Fall sollen beide gehngt werden. Rose bittet darum, dass sie gleichzeitig mit Charlie gehngt wird. Charlie bittet daraufhin den Kapitn, sie vor der Hinrichtung noch zu trauen, was dieser auch etwas widerstrebend tut. In dem Moment, wo die Seile langsam gestrafft werden, um die beiden zu hngen, erschttert eine Explosion das Schiff, es gert in Brand und sinkt sofort.
Rose und Charlie schwimmen unversehrt im See und Rose ist sofort klar, dass sie es doch noch geschafft haben. (In Zwischenschnitten hatte der Zuschauer schon immer mal die gekenterte African Queen mit ihren Torpedos an der Oberflche des Sees treiben und die Knigin Luisa auch darauf zusteuern sehen.)
Kritiken"Die vorzgliche Verfilmung von Foresters satirischem Roman hat durch spte Ausmerzung von Antideutschem unntig gelitten. Dennoch sehenswert." - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Dsseldorf 1963, S. 14/15
"Huston tauchte die Hepburn und Bogart in einen farbenfrohen afrikanischen Regenwald mit allem Drum und Dran, sprich mit aller Schnheit und Gefahr, und schuf ein Meisterwerk der Filmkunst, in dem er ein ausgewogenes Ma an Tragik, Romanze und Komdie fand, das an Spannung nie verliert und zudem von humorvollen und intelligenten Dialogen lebt." - Filmzentrale.com
"Einer der schnsten Abenteuerfilme der fnfziger Jahre." - Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main
"Tee contra Gin lautet die Parole in diesem subtilen Geschlechterkampf im Dschungel Afrikas, in dem Bogart seinen eigenen Mythos persifliert ()." (Wertung: 3 Sterne = auergewhnlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon Filme im Fernsehen (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Rhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 23
Auszeichnungen Academy Award fr die beste mnnliche Hauptrolle an Humphrey Bogart
weitere Oscar-Nominierungen fr die beste Regie (John Huston) , die beste weibliche Hauptrolle (Katharine Hepburn), und das beste Drehbuch
Auszeichnungen vom American Film Institute:
1998: Platz 17 der 100 besten Filme aller Zeiten, 2007: Platz 65
Platz 14 der 100 besten Liebesfilme aller Zeiten
Rang 48 der 100 am meisten inspirierenden Filme aller Zeiten
WissenswertesErst sieben Jahre nach der Urauffhrung wurde der Film in deutschen Kinos gestartet. Allerdings wurden die sogenannten "deutschfeindlichen" Szenen geschnitten. Lange Zeit wurde in Deutschland nur die gekrzte Fassung gezeigt.
Die zum Teil chaotischen Dreharbeiten, die darunter litten, dass der Regisseur lieber auf Elefantenjagd ging als zu arbeiten, waren Vorbild fr den Spielfilm Weier Jger, schwarzes Herz von Clint Eastwood.
Die Auenaufnahmen fanden in Butiaba am Albertsee und im Murchison Falls National Park statt - fast 2.000 km vom Tanganjikasee, dem angeblichen Schauplatz, entfernt.
African Queen war einer der ersten kommerziellen Erfolge des neuen Regimes - Arthur Krim und Robert Benjamin - an der Spitze der Filmfirma United Artists.
Bei dem Kanonenboot Louisa handelt es sich tatschlich um ein deutsches Schiff - die Graf Goetzen.
Die historische Expedition, welche die Grundlage fr Foresters Roman bildete, wurde 1915 vom egozentrischen britischen Korvettenkapitn Geoffrey Basil Spicer-Simson angefhrt. Spicer-Simson hatte den Auftrag, mit den beiden Motorbarkassen HMS Mimi und HMS Toutou die deutsche Vorherrschaft auf dem Tanganjikasee zu brechen. Diese Geschehnisse wurden von Giles Foden im Buch Die wahre Geschichte der African Queen zusammengefasst.
Die Original-African Queen kann man heute in Key Largo, Florida sehen.
Literatur C. S. Forester: Die African Queen (OT: The African Queen). Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-24620-6
Katharine Hepburn: African Queen oder Wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor (OT: The Making of The African Queen Or How I Went to Africa With Bogart, Bacall and Huston and Almost Lost My Mind). Heyne, Mnchen 1992, ISBN 3-453-05257-9
Giles Foden: Die wahre Geschichte der African Queen (OT: Mimi and Toutou Go Forth). Fischer, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 3-596-16837-6