Spenser
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***FORENBOSS***
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« am: 08. August 2008, 23:14:04 » |
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Sam Peckinpahs Kino der 70er Jahre ist eines der Verbitterung. Der groe amerikanische Regisseur, der mit Filmen wie Sacramento und natrlich The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz den Western zeitgleich, aber auf ganz andere Art als die italienischen Filmemacher erneuert hat, war immer so etwas wie ein Gesetzloser in Hollywood, ein Individualist, der das System nie richtig besiegen konnte. Das hat mit der Zeit immer deutlichere Spuren hinterlassen in seiner Arbeit, auch in Getaway, seinem erfolgreichsten und auf den ersten Blick vielleicht sogar unpersnlichstem Film. Natrlich fallen auch hier die typischen, virtuos inszenierten Action-Momente und die den Fluss der Zeit aufhebenden Montage-Sequenzen zuallererst ins Auge und verweisen auf den eigenwilligen Regisseur, der das moderne Action-Kino mitbegrndet hat. Ein genauerer (zweiter) Blick lsst aber auch die Geschichte des professionellen Gangsters und Bankrubers Carter 'Doc' McCoy (Steve McQueen) und seiner Frau Carol (Ali MacGraw), die nach einem schiefgelaufenen Bankberfall vor der Polizei, ihren Auftraggebern und einem soziopathischen Partner nach Mexiko fliehen mssen, in etwas anderem Licht erscheinen. Getaway kommt zwar nicht an Peckinpahs berwltigende Meisterwerke (die rekonstruierten Fassungen von The Wild Bunch und Pat Garrett jagt Billy the Kid) heran, aber man kann diese geradlinige Genre-Geschichte durchaus als faszinierende, subversive Abrechnung mit dem System des amerikanischen Films verstehen. Peckinpah bedient hier die Konventionen all der Stories von den einsamen, nur ihrem eigenen Kodex verpflichteten Individualisten und kommentiert zugleich die Stellung, die ein genauso denkender Filmemacher innerhalb von Hollywood hat. Peckinpah selbst ist der Mann, der sich hier wie Steve McQueen an Geschftemacher und skrupellose Machtmenschen verkaufen muss und dem als einzige Zuflucht Mexiko, dieses Paradies der von der Zeit berholten, bleibt
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