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Autor Thema: Biographie  (Gelesen 1055 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Spenser
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« am: 17. September 2005, 05:53:13 »

Sir Peter Ustinov (* 16. April 1921 in Swiss Cottage, Camden, London;  28. Mrz 2004 in Genolier bei Genf; eigentlich Peter Alexander von Ustinow) war 1. ein Schriftsteller, 2. ein Schauspieler und Regisseur, 3. ein politischer Mensch (in dieser Reihenfolge laut seiner eigenen Darstellung). Er nannte sich einmal einen "praktizierenden Europer", dabei war er das Musterbeispiel fr einen Weltbrger.

Sir Peter Ustinov entstammte einer internationalen Familie und wuchs viersprachig auf. Seine Mutter (Nadja [Nadezhda] Leontievna Benois) war eine franzsische Bhnenbildnerin und Kostmzeichnerin russischer Herkunft, sein Grovater der Architekt Louis Benois. Sein Vater (Iona von Ustinow) war Offizier in der zaristischen russischen Armee, aber deutscher Staatsbrger, spter Presseattach der deutschen Botschaft in London und whrend des 2. Weltkrieges (nach dem Zerwrfnis mit Ribbentrop) britischer Spion. Zu seiner Herkunft sagte Peter Ustinov immer, er sei "in St. Petersburg gezeugt, in London geboren und in Schwbisch Gmnd getauft".

Ustinov verlie die ihm verhasste Eliteschule Westminster mit 16 Jahren und absolvierte am London Theatre Studio eine schauspielerische Ausbildung. Mit 17 Jahren trat er in seiner ersten Theaterrolle auf. Doch er beschrnkte sich bereits zu dieser Zeit nicht auf die Schauspielerei, sondern schrieb eigene Bhnenstcke. Bereits 1939 wurde sein erstes Werk The Bishop of Limpopoland uraufgefhrt. Mit 19 Jahren heiratete er 1940 die Schauspieler-Kollegin Isolde Denham. Im gleichen Jahr folgte eine erste kleine Filmrolle, eine beachtete grere dann 1942 in The Goose Steps Out. Nachdem er von 1942 bis 1945 Soldat war, fhrte er 1946 bei dem Film School for Secrets zum ersten Mal Regie.

1950 wurde er von Isolde Denham geschieden; 1954 heiratete er die Schauspielerin Suzanne Cloutier, die Mutter seiner Kinder Pavla, Igor und Andrea. Nach der Scheidung 1971 heiratete er die Schriftstellerin Hlne du Lau d'Allemans, mit der er schlielich 31 Jahre lang im eigenen Haus in Bursins am Genfersee zusammenlebte.

Er wurde einem breiten Publikum durch seine Charakterrollen in Quo Vadis, Wir sind keine Engel und Spartacus bekannt. Erfolgreich waren auch die Agatha-Christie-Verfilmungen, in denen er den belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot verkrperte. Zuletzt war er im Oktober 2003 im Film Luther als Friedrich der Weise zu bewundern. Ustinov hatte keine Berhrungsngste, fr das Fernsehen Rollen zu bernehmen. Ihm persnlich wichtiger war seine Kreativitt als Schriftsteller und Drehbuchautor. Er brachte es auf neun Drehbcher, mehr als elf Romane und Erzhlbnde sowie ber 20 Theaterstcke, am bekanntesten "Beethovens Zehnte". Als groer Kenner klassischer Musik inszenierte er Opern in Berlin, Salzburg, London, Paris und Moskau.

Fr seine Rolle als sarkastischer Sklavenhndler in Spartacus und fr die des Arthur Simpson in der Gauner-Komdie Topkapi erhielt er je einen Oscar als bester Nebendarsteller. Viele weitere Auszeichnungen folgten. 1989 wurde er, als einer von insgesamt 15 Auslndern, in die franzsische Acadmie des Beaux Arts (Akademie der schnen Knste) aufgenommen. 1990 wurde er von der britischen Knigin Elizabeth II. geadelt. Zuletzt erhielt er Anfang 2004 den Bremer Hansepreis fr Vlkerverstndigung.

Ustinov war als hervorragender Erzhler beliebt. Er verstand es, seine Auftritte, Confrencen und Interviews mit viel Humor und zahlreichen Geschichten zu wrzen. Doch neben dem Knstler Ustinov stand stets auch der engagierte Mensch Ustinov. Seit 1968 war er Botschafter der UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF. Schon zuvor, Anfang der 1950er Jahre, trat Ustinov den Weltfderalisten bei und amtierte von 1991 bis zu seinem Tod 2004 als Prsident ihrer internationalen Organisation, dem World Federalist Movement. Laut sagte er seine Meinung zu politischen Fragen, zuletzt im Mrz 2004 als Mitaufrufer zum Ostermarsch der Friedensbewegung im deutschen Ramstein, das einen US-amerikanischen Militrsttzpunkt mit vielen "taktischen" atomaren Sprengkpfen beherbergt.

Seit dem Jahr 2000 entstanden auf seine Initiative hin in Budapest und im britischen Durham Institute fr Vorurteilsforschung. Gemeinsam mit der Universitt und der Stadt Wien grndete er am 11. August 2003 das entsprechende deutschsprachige Sir Peter Ustinov Institut, und hielt dort auch Vortrge. Die Stiftungsprofessur wurde im Sommersemester 2004 erstmals besetzt, und zwar mit Professor Dr. med. Dr. phil. Horst-Eberhard Richter.

Von 1992 bis zu seinem Tode war Peter Ustinov Kanzler der University of Durham (engl.) wo auch ein College nach ihm benannt wurde.

Ustinov, der seit Jahren an Diabetes und Ischias litt, war zuletzt auf den Rollstuhl angewiesen. Das hinderte ihn keineswegs, wie der Reporter der FAZ berichtete, sehr agil und beweglich seinen "Auftritt" vor dem Medienvertreter zu inszenieren. Er starb am 28. Mrz 2004, im Alter von nahezu 83 Jahren, in einer Privatklinik in Genolier bei Genf an Herzversagen.



Aus Nachrufen

Die Mnchener Boulevardzeitung "tz" meinte im Nachruf: Am strksten wird uns das Lcheln im Gedchtnis bleiben. Dieser kleine, listige Gesichtsausdruck, bei dem die Augen immer ein bisschen mehr zu wissen schienen, als der Mund grade sagte. Es war wohl dieser leise, niemals polternde Humor, den die Menschen so geliebt haben am groen Sir Peter Ustinov. Nur nichts allzu ernst nehmen, strahlte er aus ... Hat die Zuneigung, die ihm berall entgegenschlug, in Hilfe fr andere umgemnzt.

Die FAZ schrieb am 30. Mrz 2004: Er ... war einer der raren Allrounder mit europischer Basis und Hollywood-berbau: ein an Leibes- und Pointen- und Witzumfang stets zunehmendes Multi-Talent ...
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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