Seinfeld ist eine von Jerry Seinfeld und Larry David geschaffene US-amerikanische Sitcom, die von 1989 bis 1998 auf NBC lief und in den Vereinigten Staaten als die bekannteste und einflussreichste Sitcom der 1990er Jahre angesehen wird. Sie wird oft herangezogen, um die selbstbezogene und ironische Kultur dieser Zeit darzustellen. Im Jahr 2002 veröffentlichte TV Guide eine Liste der 50 besten Fernsehsendungen aller Zeiten, auf welcher Seinfeld den ersten Platz belegte.
Die Serie handelt vom Alltag der vier in New York lebenden Freunde Jerry Seinfeld, George Costanza, Elaine Benes und Cosmo Kramer.
Wegen der thematischen Ausrichtung auf Alltagsereignisse wurde die Sitcom oft auch „the show about nothing“ („die Show über Nichts“) genannt. Seinfeld bezieht den Großteil der Geschichten aus Situationen des Alltags, welche normalerweise trivial und bedeutungslos erscheinen, durch die diversen Neurosen und Eigenheiten der vier Hauptcharaktere jedoch zu zentralen Elementen der jeweiligen Folge werden. Die Charaktere werden grundsätzlich als selbstsüchtig und amoralisch dargestellt, was im Laufe der Handlung nichts weiteres als Komik zum Resultat hat. (Abgesehen von vereinzelten Versuchen der Charaktere, anderen Menschen einen Gefallen zu tun, was aber in den meisten Fällen mit verheerenden Folgen fehlschlägt). Im Gegensatz zu anderen Sitcoms wird jede Andeutung von emotionaler Wärme bewusst vermieden. Durch Davids und Seinfelds Maxime von „no hugging, no learning“ („keine Umarmung, kein Lernen“) erlangte die Sendung eine einzigartig kalte und zynische Stimmung. Wegen der häufigen Thematisierung gesellschaftlicher Konventionen und Sitten, neurotischen und obsessiven Verhaltens und der geheimnisvollen Mechanismen menschlicher Beziehungen könnte man die Serie als ein Gesellschaftsstück in Serienform kategorisieren. Die Serie ist auch einzigartig darin, die Betätigungen realer Menschen darzustellen, und nicht idealisierter Charaktere, auch wenn viele Folgen surreale Eskapaden zeigen, oft als Parodie oder Hommage berühmter Filme. Bemerkenswert ist, dass in Seinfeld, anders als in früheren Serien, die Hauptcharaktere weder miteinander verwandt noch Arbeitskollegen sind.
Ursprünglich unter dem Namen The Seinfeld Chronicles gestartet (die erste Fassung des Skriptes von The Seinfeld Chronicles, das Jerry Seinfeld und Larry David an NBC schickten, hieß kurz und trocken Stand Up), war das Hauptthema, wie ein Stand-Up-Komiker Material für seine Auftritte sammelt; so wurden regelmäßig Momente aus Jerrys Auftritten gezeigt, in denen er Elemente der Haupthandlung aufgriff. Dieses Storyelement tauchte in späteren Folgen immer seltener auf, als sich die Handlungen mehr auf die Charaktere selbst konzentrierten. David und Seinfeld bestreiten jedoch, die Serie mit diesem Thema geplant zu haben, und behaupten, es lediglich als gute Idee in ihrem Angebot an NBC eingesetzt zu haben. Dadurch, dass Jerry Seinfeld sowohl im wahren Leben ein Comedian ist und in der Serie einen gleichnamigen Comedian spielt, wird in Seinfeld bewusst die Grenze zwischen Fiktion und Realität verwischt. Dieses Prinzip wird auf die Spitze getrieben, als Jerry in der Serie seinerseits eine Fernsehserie namens Jerry entwirft, die wie Seinfeld eine Serie ohne besondere Haupthandlung ist, in der Jerry sich selbst spielt. Dies führte dazu, dass viele Kritiker das postmoderne Wesen der Serie aufzeigten.
Der Verlauf einer Folge ist grundsätzlich so aufgebaut, dass verschiedene Handlungsstränge beginnen, welche mit den Charakteren einzeln besetzt sind und ursprünglich keine Verbindung zueinander haben. Im Laufe der Handlung laufen diese Stränge aufeinander zu und treffen am Ende der Folge auf ironische Weise zusammen. Wegen der solchermaßen verdichteten Handlung ist eine Zusammenfassung einer Folge grundsätzlich umfangreicher als man von einer Sitcom erwarten würde. Trotz der separaten Handlungsstränge wird der Zusammenhalt der Figuren grundsätzlich beibehalten. Vieles von Seinfelds Humor rührt von außenstehenden Personen her, die in die Vierergruppe einzudringen versuchen und dabei scheitern.
Hauptcharaktere Jerry Seinfeld Jerry Seinfeld (gespielt von Jerry Seinfeld, dt. Synchronstimme Oliver Feld) ist ein halb-fiktionaler Charakter. Er ist ein Stand-Up-Komiker, der auf der Bühne das seiner Ansicht nach „seltsame“ Verhalten seiner Mitmenschen kommentiert und etliche Bräuche und Konventionen der modernen Gesellschaft kritisch beäugt. Jerry legt großen Wert auf Sauberkeit, liebt Frühstücksflocken und ist ein bekennender Fan von Superman. Sein Appartement ist neben dem Monk’s Cafe der hauptsächliche Treffpunkt für die vier Hauptcharaktere. Er sucht häufig Beziehungen zu attraktiven Frauen, die meistens aber nicht länger als eine Folge halten.
Jerry Seinfeld ist der einzige Charakter, der in jeder Episode auftritt.
Elaine Benes Elaine Marie Benes (gespielt von Julia Louis-Dreyfus, dt. Synchronstimme Traudel Haas) ist intelligent und selbstbewusst. Trotz ihrer Attraktivität hat sie die Art, sich in manchen Situationen pragmatisch-männlich zu verhalten. Elaine ist meistens ein Opfer der Umstände, oft hat sie Probleme mit Freunden oder den Forderungen ihrer Arbeitgeber. Ihre Beziehungsprobleme rühren daher, dass sie auf eine bestimmte, pedantische Art und Weise an ihren Freunden etwas auszusetzen hat, seien es dabei auch nur Kleinigkeiten. Rückblickend wird erwähnt, dass Elaine früher mit Jerry zusammen war. In der neunten Staffel hat sie eine ständig fluktuierende Beziehung mit David Puddy (Patrick Warburton). Elaine arbeitete unter anderem für Pendant Publishing, als persönliche Assistentin für den reichen Justin Pitt und später für J. Peterman.
Elaine stellt eine Kombination aus zwei Freundinnen der Macher dar, eine davon Carol Leifer, Jerry Seinfelds realer ehemaliger Freundin, die andere Monica Yates, Larry Davids ehemaliger Freundin.
Cosmo Kramer Cosmo Kramer (gespielt von Michael Richards, dt. Synchronstimme Klaus-Dieter Klebsch) ist Jerrys Nachbar. Er ist der Charakter aus Seinfeld, der am wenigsten Bezug zu Ernsthaftigkeit, Anstand und Besitzverhältnissen hat und sich deswegen z. B. regelmäßig aus Jerrys Kühlschrank versorgt. Er ist oft damit beschäftigt, einem seiner hanebüchenen Pläne nachzugehen, um reich zu werden. Kramer ist für seine körperbetonte Darstellung, seine Frisur und vielerlei Mätzchen bekannt. In der letzten Staffel beendete Kramer angeblich einen mehrjährigen Streik (er war Bagel-Verkäufer), nachdem der Lohn erhöht wurde. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um keine Lohnerhöhung, sondern um die Einführung des neuen gesetzlichen Mindestlohns. Einige Folgen später gestand Kramer seinen Freunden allerdings, seit Jahren arbeitslos zu sein. Cosmo Kramer ist mit Newman befreundet und hat eine Vielzahl zweifelhafter Bekannter und Geschäftspartner. Kramers Vorname Cosmo wurde erst in der sechsten Staffel enthüllt. Die meisten Charaktere nannten ihn aber auch danach weiterhin nur Kramer.
Die Rolle basiert auf einem ehemaligen Nachbarn von Larry David, Kenny Kramer, der die neu errungene Popularität seines Namens ausnutzte, unter anderem durch die Seinfeld-Sightseeing-Busfahrt Kramer’s Reality Tour. In der Serie wurde diese Entwicklung wiederum persifliert, als der fiktive Kramer – nachdem er seine Lebensgeschichte an Elaines Boss J. Peterman für dessen Autobiografie verkauft hatte – eine ähnliche Bus-Sightseeing-Tour durch sein Leben anbietet.
George Costanza George Louis Costanza (gespielt von Jason Alexander, dt. Synchronstimme Detlef Bierstedt) ist bereits seit der Schulzeit mit Jerry befreundet. Sein Charakter basiert zu großen Teilen auf Larry David. George ist klein, dicklich und hat eine Glatze. Er ist geizig, sehr neurotisch veranlagt und ein geborener Lügner, der lange Zeit bei seinen Eltern gewohnt hat. George hatte viele Beschäftigungen, unter anderem als Immobilienmakler und als Assistent bei den New York Yankees. Er war mit Susan Ross (Mitarbeiterin von NBC) verlobt, es kam allerdings nie zu einer Hochzeit, da sie sich durch das Anlecken der Klebegummierung billiger Briefumschläge vergiftete und starb.
Nebencharaktere [Bearbeiten]
Im Laufe der Serie tauchen zahlreiche wiederkehrende Nebencharaktere auf; beinahe alle Nebencharaktere der Serie haben in der abschließenden Folge „Das Finale“ einen kurzen Auftritt.
Newman [Bearbeiten]
Newman (gespielt von Wayne Knight, dt. Synchronstimme Uwe Paulsen) ist der Nachbar von Jerry und Kramer. Er wird von Jerry immer mit einem gepressten „Hallo Newman“ begrüßt. Newman – dessen Vornamen man niemals erfährt – ist Postbote, der seinen Job nicht sehr vorbildlich ausfüllt. Bei Regen arbeitet er nicht und es kommt schon mal vor, dass er die Post in Kramers Hälfte von Jerrys Lagerraum lagert. Außerdem pflegt er ein rabiates und brutales Verhalten gegenüber Hunden. Sein Traum ist ein Postbezirk auf Hawaii. Mit Kramer verbindet ihn so etwas wie eine Freundschaft, während Jerry, George und Elaine ihn nicht mögen. Newman schwärmt für Elaine. Er tritt in insgesamt 47 Episoden auf.
Newman ist wohl nach Rick Newman benannt, dem Gründer und Inhaber des Comedyclubs „Catch A Rising Star“, wo Jerry manchmal auftritt.
Bevor Newman von Wayne Knight verkörpert wurde, hörte man Newmans Stimme in einer Szene aus dem Off. Gesprochen wurde sie da von Larry David. Für die späteren TV-Wiederholungen nahm man Knights Stimme für die betreffende Szene auf.
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Die Sitcom
Seinfeld gehrt auch zu meinen Lieblingssitcoms.
Schaut mal ins Forum vorbei:
www.seinfeld-forum.de.vuNoch ein Programmtipp: am Fr. 30.04.04 kommt auf Premiere Serie
ein Seinfeld Special (28 Episoden) von 20:15 -06:00 Uhr.