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Autor Thema: [US-TV] Warum pausieren so viele US-Serien im März?  (Gelesen 1229 mal)
Spenser
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« am: 10. April 2011, 05:03:21 »

Warum pausieren so viele US-Serien im März?
Zahlreiche Fernsehserien haben sich Ende Februar, Anfang März von den amerikanischen Bildschirmen verabschiedet und kehren erst im Laufe des Aprils wieder zurück. Nicht wenige Fans fragen sich genervt: Warum ist das so?

Serienfans in Deutschland mäkeln gerne und oft an der Ausstrahlungspolitik der hiesigen Sender, wenn mal wieder nach nur wenigen neuen Folgen auf einmal Wiederholungen eingestreut werden. Doch auch in den USA sieht es nur wenig besser aus. Serien laufen im amerikanischen Fernsehen derzeit nur auf Sparflamme. Viele Produktionen sind für mehrere Wochen auf Sendepause gegangen.

Von einer durchgehenden Season von September bis Mai kann kaum noch die Rede sein. Der Grund dafür liegt in der immer stärkeren Zuspitzung der Serien-Programmierung auf bestimmte Kernzeiten, allen voran die Sweeps.

In der „guten alten Zeit“ war das noch ganz anders. Serien wie „Dragnet“ oder „Rauchende Colts“ liefen in den 50er Jahren durchgehend von Herbst bis Frühling. Es gab keine Unterbrechung im Dezember oder Januar oder März. Nur im Sommer wurde pausiert. Allerdings kamen Serien wie „Dragnet“ oder „Rauchende Colts“ auch noch auf bis zu 39 Folgen pro Staffel. Bereits im Laufe der 60er Jahre wurde die Episodenzahl spürbar abgesenkt. Der ein oder andere wird sich vielleicht erinnern, dass noch in den 90er Jahren Serien wie beispielsweise „Star Trek: The Next Generation“ bis zu 26 Folgen je Season hatten. Auch das ist längst passé.

Nur noch in den allerseltensten Fällen kommen US-Serien heute über den Standardwert von 22 Folgen hinaus. Das hat natürlich Konsequenzen für die Programmierung. Wenn 22 Episoden auf rund 40 Wochen verteilt werden müssen, ist klar, dass gewisse Strecken frei bleiben und nur mit Wiederholungen gefüllt werden können.

Welche Wochen oder Monate das sind, richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Auf jeden Fall mit Erstausstrahlungen bestückt werden müssen die so genannten Sweeps-Wochen. Das sind meist drei- bis vierwöchige Perioden im November, Februar und Mai, wenn die Einschaltquoten für die US-Networks doppelt so wichtig sind.

Denn während der Sweeps werden nicht nur die landesweiten Zuschauerzahlen ermittelt, sondern auch die der insgesamt rund 210 regionalen Fernsehmärkte in den USA. Wegen des großen damit verbundenen Aufwands kann das nur dreimal pro Season passieren. Für die lokalen Fernsehstationen (sowohl die sendereigenen O&Os als auch die unabhängigen Affiliates) sind diese Zahlen von entscheidender Bedeutung, da auf ihrer Grundlage die regionalen Werbepreise ermittelt werden.

Die Networks in den USA sind sehr stark lokal strukturiert, das bedeutet, es ist für die Networks wichtig, in jedem regionalen Fernsehmarkt die möglichst reichweitenstärkste örtliche TV-Station als Affiliate zu gewinnen (beziehungsweise - da die Verträge jeweils zeitlich begrenzt sind - nicht an ein anderes Network zu verlieren). Es gilt: Das „Netz“ ist jeweils so stark wie die einzelnen „Maschen“, also die regionalen TV-Stationen.

Deshalb sind die Networks vor allem während der Sweeps bemüht, ihre Einschaltquoten nach oben zu treiben. Besonders gehäuft findet man in dieser Zeit extra aufwändig produzierte Folgen, Cliffhanger, berühmte Gaststars und herausragende Serienmomente (Hochzeiten, Geburten, Todesfälle und Ähnliches). Natürlich muss man das, was man für Michael J. Fox („The Good Wife“) oder Gwyneth Paltrow („Glee“) an der einen Stelle ausgibt, an der anderen Stelle wieder einsparen.

Es ist von daher vor allem der Kostendruck, der die Networks dazu gebracht hat, die Zahl der Episoden pro Staffel auf das gerade noch vertretbare Minimum zu reduzieren: Der traditionelle Seasonauftakt Mitte September, die Sweeps und noch ein bißchen Drumherum. Das ist es dann auch schon; damit sind die 22 Folgen meistens schon verplant.

Natürlich ließe sich jetzt einwenden: Wenn die Networks wie früher 39 Folgen pro Staffel herstellen würden (vorausgesetzt, dass das heute überhaupt produktionstechnisch möglich wäre), würden sie dann nicht auch höhere Werbeeinnahmen verbuchen? Ob das tatsächlich eintreten würde, ist jedoch sehr fraglich. Denn der Werbeetat der Industrie ist begrenzt. Mit mehr Werbezeit (für Erstausstrahlungen) im Angebot wäre also eher damit zu rechnen, dass der Spotpreis sinken - und die Networks mit den gleichen Einnahmen wie vorher dastünden.

Die Sturkturierung der Season durch die Sweeps findet auch narrativ in den Serien Niederschlag. So haben nicht wenige Fans angemerkt, dass die „Nikita“-Folge vor der Weihnachtspause wie ein Staffelfinale angelegt gewesen sei. Ähnliches könnte man von der letzten Folge vor der Märzpause sagen. Man kann fast schon von Teilstaffeln sprechen, die auf diese Weise entstehen.

Ob die Sweeps, die der Grund für diese punktuelle Ballung auf Kosten längerer Durststrecken sind, tatsächlich sinnvoll sind, ist sehr umstritten. Da alle Networks zur gleichen Zeit das Tafelsilber hervorholen, ist fraglich, wie sehr die einzelnen Sender davon in den Zuschauerzahlen profitieren. Die Praxis aufgeben werden die Networks auf absehbare Zeit allerdings kaum.

Nur in Einzelfällen - wie bei „Lost“ oder „24“ - ist man von der Verteilung der Serie über die ganze Season abgerückt - und hat die Staffeln an einem Stück programmiert. Der Grund, warum dies so selten geschieht, ist einleuchtend: Die übrige Zeit der Season müsste man dann ja mit einer anderen Serie füllen, womit die erhoffte finanzielle Ersparnis wieder hinfällig wäre.

Deshalb werden Ausstrahlungspausen im werbefinanzierten US-Fernsehen wohl auch weiter mit zum Alltag gehören.


Quelle:
http://www.serienjunkies.de/news/warum-pausieren-31195.html
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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« Antworten #1 am: 10. April 2011, 14:48:29 »

Ja, ja das liebe Geld von dem die mal wieder nicht genug bekommen und mir persönlich reichen 20 Episoden für eien Season.
Auch wenn ein Cliffhanger (Mich persönlich ärgern diese, besonders die Seasonfinals) noch so spannend ist, die Leute warten dann nicht gerne etliche Monate, bis die Staffel weitergeht. Die leere dazwischen kühlt die Fans ab. Und dann wundern das die Einschaltquoten so schlecht sind.
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Daise
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« Antworten #2 am: 10. April 2011, 15:48:38 »

Aber anscheinend reichen ihnen ja die Zahlen...  Traurig

Das ist ja mal ne Erklärung, die logisch ist, anstelle der ganzen scheinheiligen Erläuterungen. Zwar eine Erklärung die ich persönlich blöd finde, aber das ist halt unsere wirtschaftsdenkende und auf Geld ausseihende Welt.

Ich habe allerdings zuwenig Ahnung von Wirtschaft und Politik, ob es denn auch anders gehen würde.
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Spenser
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« Antworten #3 am: 10. April 2011, 17:09:54 »

Fand den Bericht jedenfalls ganz interessant, da ich mir diese Fragen auch schon gestellt hatte.
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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« Antworten #4 am: 10. April 2011, 20:47:58 »

Das erklärt es zumindest, aber warum machen es die deutschen nach?
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Spenser
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« Antworten #5 am: 11. April 2011, 03:32:54 »

Das erklärt es zumindest, aber warum machen es die deutschen nach?

Bei den deutschen hängt das auch mit der Synchro zusammen. Früher starteten die neuen Staffeln immer viel später, dafür konnte man die Staffel denn am Stück zeigen, heute kommen die Staffeln schon (meist) früher, teils schon wenige Wochen nach dem US Start, aber so flott ist die Synchro nicht, deswegen wird unterbrochen. Die Sender wollen bei ihren Topserien immer frische Folgen bringen, weil die Quote besser ist, deswegen starten die Serien bei uns in der heutigen zeit früher als noch vor 5 Jahren.

Ein zweiter Grund ist auch die US-Pause. Wenn die Amis eine Serie lange pausieren lassen, können die deutschen auch nicht weiter. Z.B. wirdf Pro7 von EUReKA (4. Staffl) nur erst die ersten 10 Folgen bringen können, da die Amis dort auch pausierten, die 4. Staffel geht bei denen erst jetzt im Juni oder so weiter, die Staffel wurde also 6 Monate unterbrochen - das hatte man aber schon vor Staffelbeginn abgemacht, neben EUReKA gibts auch noch weitere ähnliche Beispiele
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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« Antworten #6 am: 11. April 2011, 16:48:45 »

Aber das mit der Synchro wird immer gerne gesagt, da frage ich mich aber wieso dann die Folgen auf deutsch schon im Internet zu finden sind (oder halt im pay TV laufen oder in unseren deutschsprachigen Nachbarländern), die laut RTL und Co, aber angeblich noch nicht synchronisiert sind Unentschlossen

Aber das natürlich die deutschen Sender keine Folgen zeigen können, die noch nicht produziert wurden sind oder evtl. auch noch nicht weiterverkauft wegen der US Pausen ist schon logisch.
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