Deutscher Kinostart: 07.07.2011Inhalt:
Griffin Keyes (Kevin James) geht voll und ganz auf in seiner Arbeit als Zoowärter im Franklin Park Zoo. Weil er aber in seinem Privatleben keinerlei Fortschritte macht, beschließt er, sich einen anderen Job zu suchen, mit dem er bei Frauen Eindruck schinden kann. Das ruft die Tiere im Zoo auf den Plan, die Griffin auf keinen Fall verlieren wollen. Seinethalben geben sie ihren Schweigeschwur auf und offenbaren ihm, dass sie tatsächlich reden können. Sie haben nämlich vor, ihm beizubringen, wie man Frauen gewinnt - wenn er sich bereiterklärt, den Zoo nicht zu verlassen.Quelle: kino.de
Schauspieler:Kevin James, Rosario Dawson, Donnie Wahlberg, Leslie Bibb, Nick Bakay, Nicholas Turturro und Thomas Gottschalk
Kritik:Neue Komödie des "King of Queens", der schon als "Der Kaufhaus Cop" über 1,5 Mio. Zuschauer in die deutschen Kinos lockte.
In seiner zweiten großen Filmhauptrolle nach dem immens erfolgreichen "Der Kaufhaus Cop" bleibt Kevin James sich treu. Auch sein Zoowärter Griffin Keyes ist unverkennbar eine Variation von James' Paradefigur des "King of Queens", nur dass hier hinter dem gewohnt liebenswerten Wesen eines tapsigen Teddybären eine Aggressivität lauert, die man von dem Comedian bisher nicht kannte. Das ist womöglich der Tatsache geschuldet, dass diese High-Concept-Komödie aus der Schmiede von Adam Sandler stammt, mit dem James zuletzt "Kindsköpfe" zur erfolgreichsten Komödie des Kinojahres 2010 avancieren ließ: Sandlers latent vorhandener Hang, liebenswürdigen Humor mit einer Lust an Bösartigkeit auszubalancieren, ist auch in diesem ansonsten harmlosen Stück Family Entertainment omnipräsent, das der langjährige Sandler-Buddy Frank Coraci als Regisseur nach gewohntem Strickmuster abspult.
Tatsächlich wäre ein Double-Feature mit "Meine erfundene Frau" gar nicht mal abwegig. In beiden Filmen lassen vermeintliche Traumfrauen die Helden zu Beginn aufs Gemeinste und Verletzendste abblitzen und sorgen so für anhaltende Traumata, die sich als Triebfeder und Motivation für die folgende Handlung erweisen. Griffin mag zwar zum Zoowärter geboren sein, will aber seiner Traumfrau - für jedermann nur ihm selbst nicht erkenntlich eine Zicke vor dem Herrn - beweisen, dass er nicht nur gutmütig und verständnisvoll sein kann, sondern auch ein ganzer Karrierekerl hinter ihm steckt. Um sie zurückgewinnen, will er seinem Zoo und damit all den Tieren, sowie der schnuckligen (und offenkundig wie für ihn geschaffenen) Kollegin Kate, gespielt von Rosario Dawson, den Rücken zukehren. Das ruft die Tiere auf den Plan, die ihr heiliges Schweigegelübde brechen, und ihrem Lieblingswärter in der Folge mit Datingtipps beiseite stehen wollen, um ihn nicht zu verlieren.
Für die deutsche Fassung konnten neben Mario Barth, Jan Josef Liefers und Anna Loos auch Thomas Fritsch als Sprecher gewonnen werden. Fritsch spricht gewohnt markant einen alten, misshandelten Gorilla, mit dem Griffin in einem Handlungsnebenstrang Freundschaft schließt und den er auf eine Kneipentour in die Welt jenseits der Zoomauern mitnimmt. Das passt zwar tonal nur bedingt zum Rest des Films und erweist sich als inhaltliche Sackgasse, ist aber eine der lustigsten Sequenzen. Ansonsten muss sich Griffin mit einem anderen Verehrer der Angehimmelten herumschlagen. Danach muss James womöglich den ein oder anderen Umweg zu viel gehen, darunter eine nicht sehr gelungene Sequenz, in der er in einem Autohaus den großen Max spielen muss, um endlich zu erkennen, wer er wirklich ist, wem sein Herz gehört und wo er hingehört. Dabei hätte doch ein verblüffend charmanter und erstaunlich schwereloser Tanz mit Dawson auf einer Party 15 Minuten davor allemal gereicht, um etwaige Zweifel auszuräumen. Dass "Der Zoowärter" sein Blatt dennoch nicht überreizt und das Zeug zum Publikumsliebling hat, ist James und den vierbeinigen Stars zu verdanken, die für tierisch gute Laune sorgen.
Quelle: kino.de
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