Quelle: ciao.de
1. Spielinhalt- ein Spielplan
- sechs Spielfiguren
- ein Würfel
- ein Balderdash-Block
- sechs Tipp-Scheiben
- 495 Balderdash-Karten mit insgesamt 2.495 verzwickten Begriffen
- und natürlich eine Spielanleitung
2. SpielideeDas Spiel wird empfohlen für 2-6 Spieler ab 10 Jahren, wobei ältere Mitspieler klare Vorteile bei dem Spiel haben, da sie einfach besser formulieren können als 10-jährige, ich würde daher eine einheitliche Spielergruppe vorziehen.
Das Spiel wird ähnlich wie das Lexikon-Spiel gespielt, nur dass die erreichten Punkte nicht auf einem Zettel zusammen gezählt werden, sondern mit Hilfe des Spielbretts angezeigt werden (und man sucht eben nicht die Begriffe aus dem Lexikon heraus, sondern sie sind auf den Karten vorgegeben). Es werden Begriffe (z.B. Fremdwörter, Ortsnamen, Namen, Tiere usw.) genannt, die möglichst plausibel erklärt werden müssen, ohne dass man die tatsächliche Bedeutung kennt. Es kommt darauf an, dass sich die Erklärungen wirklich realistisch anhören, da anschließend jeder Spieler die Erläuterung wählen muss, die seiner Meinung nach die richtige ist.
3. SpielablaufEs gibt einen sog. Dasher und 1-5 weitere Mitspieler, wobei wir das Spiel zu zweit noch nie gespielt haben und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass es annähernd so viel Spaß macht wie mit mehreren. Reihum ist immer ein anderer Spieler der Dasher.
Dieser zieht nun eine Karte mit fünf Begriffen, z.B. 1. Bandura, 2. Faldistorium, 3. Kühlfalle, 4. Parotis, 5. Vakua. Der Dasher würfelt und liest den Begriff mit der entsprechenden Zahl deutlich vor, bei einer sechs hat er die freie Auswahl. In unserem Fall war es das Faldistorium.
Jeder Spieler muss nun den Begriff möglichst plausibel erklären, wer den Begriff kennt, muss dies sagen, dann wird ein anderer Begriff gewählt. Hierzu schreibt also jeder eine Erklärung auf seinen Zettel und gibt diesen dem Dasher. Der schreibt die richtige Erklärung ebenfalls auf seinen Zettel und liest anschließend alle Erklärungen vor. Man sollte vorher alle Zettel gut durchgelesen haben, um sich nicht durch Lachen, Versprecher, "Verleser" usw. zu verraten und dadurch jemanden zu benachteiligen (ist alles schon vorgekommen).
In unserem Fall kamen folgende Ergebnisse dabei heraus:- Trauerzeit katholischer Witwen
- Römische Speisekammer
- Büßerzelle in einem Franziskanerkloster
- Armlehnstuhl des Bischofs bei kirchlichen Feiern
- Folterwerkzeug während der spanischen Inquisition
- Korsettgestützter Gehrock
Gar nicht so einfach, was? Nun wählt jeder Spieler mit seiner Tipp-Scheibe eine Antwort zwischen 1 und 6 aus und alle decken gleichzeitig auf. Als wir mit mehr als sechs Spielern gespielt haben, haben wir Zettel zum Wählen der Antwort genommen, auf die man dann die Nummer der Antwort schreiben musste. In unserem Fall war die richtige Antwort übrigens der Armlehnstuhl, fast alle haben aber auf die Büßerzelle getippt!
Nun wird gepunktet: 1 Punkt für jeden Tipp, den ein anderer auf die eigene Antwort abgegeben hat; 2 Punkte, wenn man auf die richtige Antwort getippt hat; 3 Punkte für den Dasher, wenn niemand richtig tippt; 3 Punkte für einen Spieler, der die richtige oder eine naheliegende Antwort aufgeschrieben hat (OHNE die Bedeutung vorher gekannt zu haben). Entsprechend dieser Punkte werden nun die Spielfiguren auf dem Spielbrett vorwärts bewegt, wer zuerst am Ziel ist, hat wie üblich gewonnen.
4. BeurteilungDer Spielspaß ist eigentlich vorprogrammiert, sogar für Leute, die sonst nicht so gerne spielen und notgedrungen mitmachen müssen. Es kommen manchmal so haarsträubende Erläuterungen dabei heraus, manchmal sind sogar die richtigen so unglaubwürdig, dass wir eigentlich bei jeder Runde Tränen lachen. Außerdem ist das Spiel denkbar einfach, so dass man nicht erst lange die Anleitung lesen und ewig erklären muss, wie es geht. Man kann also gleich losspielen, auch wenn nicht alle Mitspieler das Spiel kennen.
Warum der Hersteller Schmidt Spiele das Spiel aus seinem Programm genommen hat, kann ich gar nicht nachvollziehen. Vielleicht, weil es von der Idee her so ähnlich ist wie „Nobody is perfect“; nachdem ich mir die Beschreibung davon durchgelesen hatte, fand ich aber eindeutig Balderdash besser (ohne das andere Spiel je gespielt zu haben), vielleicht bin ich auch einfach durch unsere lustigen Spieleabende so vorbelastet.
Also nochmals mein Rat: kauft euch das Spiel, wenn ihr es irgendwo seht!
Aufmachung: Jede Karte hat 5 Fragen, deren Beantwortung auf der Rückseite erfolgt. Im Allgemeinen wird nach Erklärungen gesucht, die die meisten Personen nicht beantworten können. Die Tip-Scheiben zeigen eine Zahl von 1-6 und sind aus relativ dünner Pappe hergestellt. Als Spielfiguren dienen Plastik-Hüte, die schon in anderen Spielen Verwendung fanden. Beim Würfel handelt es sich um einen normalen Sechsseiter. Der Block hat viel Platz für eigene Erklärungen und am unteren Rand zeigt er die Punktverteilung im Spiel. Das Spielfeld ist nichts weiter als ein schlangenförmiger Weg vom Start zu einem Zielfeld. Ein Sonderfeld gibt dabei die doppelte Punktzahl. Stifte zum Schreiben der eigenen Erklärungen sucht man vergeblich.
Ziel: Jeder Spieler erhält eine Tip-Scheibe und eine Spielfigur, die man auf das Startfeld des Weges stellt. Zusätzlich gibt es vom Startspieler noch Zettel, auf die die Spieler in eine Ecke ihren Namen schreiben. Für ausreichend Stifte sollte man vor der Partie sorgen.
Es beginnt der Spieler, der die höchste Augenzahl erwürfeln konnte. Er ist der "Dasher" der ersten Runde und zieht die oberste Karte des Stapels. Danach würfelt er, um den Begriff der Runde herauszubekommen, um den es geht. Bei einer 6 hat er freie Auswahl, welchen Begriff er nehmen möchte. Die Antwort zu der gestellten Frage (z.B. "Was ist Zoonose ?") verbirgt sich auf der Rückseite und sollte von niemandem außer dem Dasher gelesen werden.
Die Frage wird vorgelesen und jeder Mitspieler muß sich nun eine plausible Erklärung für den Begriff ausdenken und auf den Zettel schreiben. Der Dasher schreibt die richtige Lösung auf seinen Zettel und sammelt alle Papiere ein. Diese werden verdeckt gemischt und dann vom Dasher durchnummeriert. Anschließend liest er die einzelnen Erklärungen mit ihrer jeweiligen Kennzahl vor. Die Mitspieler versuchen nun einzuschätzen, welche Erklärung richtig ist und markieren dies geheim auf ihrer Tip-Scheibe. Gleichzeitig werden diese aufgedeckt und miteinander verglichen.
Jeder Spieler erhält zwei Punkte, wenn er richtig getippt hat. Hat ein Mitspieler auf die eigene Antwort getippt, so bekommt man immerhin einen Punkt. Der Dasher bekommt drei Punkte, wenn niemand die richtige Lösung erraten hat. Drei Punkte erhält ein Spieler, wenn er die richtige Definition aufgeschrieben hat. Diese Antwort wird dann selbstverständlich nicht vorgelesen. Steht man auf dem Doppler-Feld, gibt es die doppelte Punktzahl. Entsprechend der Punkte setzen die Spieler ihre Figuren auf dem Weg entlang.
Spielende: Erreicht ein Spieler das Zielfeld, so hat er gewonnen.
Kommentar: Das Spiel ist fast mit dem "Lexikon-Spiel" oder "Nobody is perfect" identisch. Wer diese Spiele liebt, den wird die Kartenauswahl wahrscheinlich zum Kauf anregen, ansonsten bietet das Spiel nur althergebrachtes.
Fazit: Ein gutes Spiel wurde erneut aufgewärmt.
Wertung: Als Besitzer von "Nobody is perfect" bringt uns das Spiel nichts Neues. Die Spielidee ist gut und macht den Spielern sicherlich Spaß, trotzdem gibt es für den Aufguss nur 4 Punkte.

