Der Einfluss von "Godwulf Manuscript" auf spätere Spenser Romane
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Autor Thema: Der Einfluss von "Godwulf Manuscript" auf spätere Spenser Romane  (Gelesen 1416 mal)
Seamus
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« am: 01. Juni 2013, 03:25:32 »

Nach unserer Diskussion im Japan-Only Thread in dem es um die Kapitel des neuen Buch's ging, eröffne ich mal dieses Thema dass in diesem Buch genauer unter die Lupe genommen wird. Da wir wohl alle kein japanisch verstehen und lesen können, sammeln wir mal unsere eigenen Gedanken & Meinungen zum Thema.  fröhlich

Welchen Einfluss hatte das Erstlingswerk "The Godwulf Mauscript" auf spätere Spenser-Romane?

Gab es Charakteristiken die Spenser in den nachfolgenden Werken beibehalten hat? Und was konnte Parker aus dem Roman mitnehmen?
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« Antworten #1 am: 01. Juni 2013, 12:43:28 »

Es wäre wirklich interessant zu wissen, was nach Ansicht des japanischen Autors die Einflüsse auf die nachfolgenden Romane gewesen sein sollen.
Ich habe den Erstling immer als sehr atypisch für die Reihe empfunden und gar nicht so typische Merkmale für einen Spenser Roman erkannt.
Vielmehr habe ich ihn doch immer mehr als einen üblichen "Hard-boiled" Krimi gesehen, da Spenser außer seiner Liebe zum Kochen doch eher genretypisch agiert.
Eine große Diskussion gabe es dann ja auch im entsprechenden Thread hier im Forum zu der leicht promisken Ader Spensers im "Manuskript", da er ja sowohl mit Mutter und Tochter etwas anfängt.
Das passt doch noch so gar nicht zu der großen Treue Susan gegenüber. Es gab zwar später auch noch Candy Sloan und Linda Thomas, doch dafür werden auch plausible Gründe geliefert (u. a. vorübergehende Trennung von Susan).
Von daher sehe ich in Spensers Verhalten Frauen gegenüber im Erstling und dann schon im zweiten Roman der Beginn der Beziehung mit Susan eher einen groben Bruch im Charakter (so als habe Parker erst beim zweiten Roman die Notwendigkeit eigenständiger Merkmale bei seinem Protagonisten erkannt).
Daher erschließt sich mir die These des Einflusses des Erstlings auf spätere Werke nicht so ganz, eher finde ich, war der erste Roman so krimiüblich angelegt (Spenser noch als einsamer Wolf, der sich jede bietende Gelegenheit bei Frauen nutzt), dass Parker nur aus ihm lernen konnte.
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Seamus
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« Antworten #2 am: 01. Juni 2013, 15:37:16 »

Es war Parker's erstes Werk nach seiner Doktorarbeit über Chandler, Hammett & MacDonald - und dies merkt man beim Lesen oder Hören irgendwie auch, denn würde Spenser nicht in Boston leben und nicht seinen eigenen Namen tragen, könnte man meinen es wäre Marlowe der hier die Rolle des Ich-Erzähler's übernimmt.

Zigarren-Rauchen und mit mehreren Frauen bumsen....dass ist so gar nicht der Spenser den wir kennen. Aber es gibt noch ein paar Kleinigkeiten neben dem Kochen die er mit späteren Spenser's gemeinsam hatte.

- Er lebte auch hier schon in seiner Wohnung an der Marlborough Street.
- Einige Spenserismen tauchten hier zum ersten Mal auf, wie das oft-zitierte "You can run, but you can't hide".
- Die Liebe zu verschiedenen Biersorten.
- Frank Belson, Martin Quirk, Joe Broz und Vince Haller debutierten in Godwulf und haben sich (Serie mal ausgelassen) in den nächsten Romanen charakterlich nicht stark verändert.
- Mit der Universität ohne Namen hatte Parker in Godwulf den ersten fiktiven Ort in der Spenser Welt erschaffen. Viele weiteren sollten noch folgen.

Aber wenn man genauer hinschaut, sind dass dann doch wenige Ãœbereinstimmungen und auch ich frage mich was der japanische Experte genau damit meint (sollte es kein "Google" Ãœbersetzungsfehler gewesen sein).

Für mich liegt die Bruchstelle in "The Judas Goat" und nicht beim Godwulf Manuscript. Ab da an hat Parker seinen eigenen Stil gefunden und seine wahre Sprache entdeckt (was ihn von anderen Krimiautoren abhebt) und es auch bei den späteren Werken beibehalten (von Valediction & Catskill Eagle mal abgesehen).
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« Antworten #3 am: 02. Juni 2013, 19:27:13 »

In meinen Augen hatte man in seinem Erstlingswerk doch stark die Einflüsse von Chandler und besonders von MacDonald herausgelesen. Teilweise hatte ich das Gefühl, ich lese keinen Spenser-Roman, sondern einen Philip Marlowe oder noch passender einen Lew-Archer-Roman, da Parker doch einiges von beiden Charaktern übernommen hatte - aber auch Dashiell Hammets Sam Spade erkannte ich wieder.

In den späteren Romanen formte Parker seinen Protagonisten und kapselte ihn immer mehr von Archer, Marlowe und Spade ab und schaffte es, einen ganz anderen Detektiv zu schaffen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Erstlingswerke sich von einer Roman-Reihe später oft von den späteren Werken unterscheiden, da man seinen Protagonisten erst formen muß, ihm eine Persönlichkeit und vor allem eine Vergangenheit zu schaffen und eben natürlich Nebencharaktere zu erfinden und ihn mit seinem Helden zusammenzubringen.

So hatte Parker schnell begriffen, das die rüde und etwas ruppige Art aus seinem Erstlingswerk nicht die Linie ist, die er fahren wollte und besann sich lieber auf die ironischen Elemente,

Ich pflichte Seamus bei, dass sich Quirk, Belson und Broz sich im Grunde kaum bis garnicht verändert haben, die Charakterweiterentwicklung sieht man eigentlich nur bei Spenser, Susan und Hawk.
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