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Autor Thema: Captain America - The first Avenger (2011)  (Gelesen 1127 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
Dan Tanna Spenser
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« am: 26. Januar 2015, 01:07:26 »

Obwohl er ausgemustert wurde, will der schwächliche Steven Rogers seinem Land dienen und stellt sich für eine Testreihe des Supersoldatenprogramms zur Verfügung. Captain America ist geboren. Um den wertvollen Prototypen nicht im Kampf zu verschleißen, wird er während des Zweiten Weltkriegs nach Europa geschickt, wo er in seinem unverkennbaren Stars-and-Stripes- Kostüm die Moral der Truppe heben soll. Als die Nazis mit einem verheerenden Plan gegen die US-Truppen vorgehen, opfert sich Captain America und wird im ewigen Eis eingefroren - sechzig Jahre lang.

Gefühlt scheint diesen Sommer kaum eine Woche ohne neuen Superhelden-Mythos zu vergehen. Dabei fällt aber nicht jede Comic-Verfilmung so ansprechend unterhaltend aus wie "Captain America - The First Avenger". Die Adaption eines beliebten Marvel-Comics führt den Zuschauer in die düstere Zeit des Zweiten Weltkrieges und da wartet natürlich nicht viel Gutes auf unseren Helden. Dieser wird uns einmal mehr (wie sollte es auch anders sein) als totaler Durchschnittstyp vorgestellt. Mehr noch, der junge Steve Rogers ist ein körperlich so unterentwickelter Hänfling, dass er schon fast wieder zu "Größerem" geschaffen sein muss. Seine Entwicklung vom schmächtigen Winzling zur muskelbepackten Kampfmaschine erfolgt dennoch einigermaßen schlüssig und mal ehrlich: In einer Comicverfilmung ist nun mal per se alles möglich!  "Captain America - The First Avenger" ist ein weiterer Bombast in diesem Kinosommer, denn das Actionspektakel trumpft mit jeder Menge Karacho CGI-Effekten auf. Neben seiner Brachialität und Düsterheit besitzt der Film aber auch ansatzweise psychologischen Tiefgang und eine recht ansprechende Erzählstruktur. Genau diese Punkte sind es dann auch, die ihn (neben anderen hervorragenden Actionproduktionen dieses Jahres) nicht alt aussehen lassen. Der Fokus liegt hier zwar auf der Action, denn politisch und historisch relevante Details kommen ein wenig zu kurz, dennoch darf man sich das auch als Deutscher noch gefallen lassen. Zu tief im relativ abgegriffenen Filmthema 'Nazi-Deutschland' wollte man dann wohl nicht herum stochern. Fazit: Gelungener Actioner mit großem Unterhaltungswert.

Moviemans Kommentar zur DVD: Bei dieser Disc bleiben keine Wünsche offen. Sowohl die enorm breit gefächerte Farbpalette als auch der hervorragende Kontrastumfang können das Auge des Zuschauers von vorne bis hinten begeistern. Auch die Schärfedarstellung kann zu jedem Zeitpunkt gefallen, denn nicht nur Detailaufnahmen (Button am Revers, 00:03:40 oder Stirnfalten, 00:20:18), sondern auch Totalen beweisen hundertprozentige Kontur. Selbst in dunklen Räumen lassen sich noch Strukturen von schwarzen Bekleidungsstücken ausmachen. Dunkelblaue und schwarze Stoffe werden fast immer facettiert dargestellt (Jackett, 00:15:23). Rauschen oder Kompressionsprobleme können nicht verzeichnet werden. Nur sehr selten tendieren feinere Linienführungen dazu, in schnellen Kamerabewegungen leicht ins Ruckeln zu geraten. Auch die akustische Bandbreite der Blu-ray kann sich wirklich hören lassen. Nicht nur, dass knackige Signale die Kulisse lebendig wirken lassen, auch an kraftvollen Effekten mangelt es zu keinem Zeitpunkt. Dabei kann die deutsche DTS-Fassung mit einer immensen Punktpräsenz aufwarten. Auch sprachlich klingt die englische DTS-Version einen Tick klarer, was aber nicht heißen soll, dass die restlichen Fassungen zu wenig Kontur aufweisen würden. Die Originalversion wirkt sprachlich ein kleines Stück dichter, weil die Stimmen in einem etwas dumpferen Spektrum ans Ohr des Zuschauers dringen. Die deutschen Synchronstimmen punkten hingegen mit einer kühleren Klarheit, die mindestens genauso gut gefallen kann. Überaus lebhaft kommt der Soundtrack an, der nur stellenweise ein wenig zu dick wirkt, da unter ihm Kulissengeräusche mal mehr und mal weniger stark zurücktreten müssen. Dies sollte man aber nicht unbedingt als einen Nachteil betrachten, denn schließlich sorgt der Musikeinsatz dafür, dass der Zuschauer regelrecht ins szenische Geschehen eingesogen wird. Als positiv zu bewerten ist auch der Fakt, dass nicht nur die Effekte, sondern auch die Dialoge gerne mal in der Richtung wechseln, aus der sie kommen. Auch beim Bonusmaterial wurde geklotzt. Bemerkenswert ist das Vorhandensein einer Tonspur für Sehbehinderte, die den Film erzählt. Regisseur Joe Johnston steuert einen untertitelbaren Audiokommentar bei, der viel über die technischen Aspekte des Films berichtet.  Dabei unterstützen ihn Crewmitglieder. Eine digitale Kopie und weitere Extras runden das beeindruckende Programm ab. --movieman.de

 Darsteller: Chris Evans, Hayley Atwell, Dominic Cooper, Sebastian Stan, Derek Luke, Neal McDonough, Stanley Tucci

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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #1 am: 26. Januar 2015, 01:09:15 »

Hatte mir persönlich sehr gut gefallen. Chris Evans passt sehr gut in die Rolle

Geniale/r Film/Serie
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Jesse
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« Antworten #2 am: 26. Januar 2015, 12:24:11 »

Ich mag den Film total gerne zumal er auch die Entstehungsgeschichte von Captain America erzählt! Geniale/r Film/Serie

Es wurde vor allem der körperliche Unterschied (vorher/nachher) richtig gut umgesetzt. Happy
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Ducky
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« Antworten #3 am: 26. Januar 2015, 12:44:54 »

Ich gebe auch  Geniale/r Film/Serie

Cap ist eh einer meiner Lieblingshelden und diese filmische Umsetzung ist einfach perfekt (im Gegensatz zu der aus dem Jahr 1990). Ich fand es auch imteressant zu sehen, dass Cap am Anfang gar nicht ernst genommen wurde, sich aber dann den Respekt verdiente
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filmfan
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« Antworten #4 am: 29. Juli 2020, 22:34:14 »

Dass es sich diverse Marvel-Helden nicht haben nehmen lassen, sich in so manch schwerwiegendem Kapitel der reellen Menschheitshistorie einzumischen, um in diesen dann nach Belieben herumzupfuschen, ist ja keine sonderliche Überraschung mehr. Da der Marvel-Kosmos doch geradewegs in unser Universum implementiert wurde, besteht eben beispielsweise auch die abstruse Möglichkeit, Magneto aus der „X-Men“-Saga konspirativ des Mordes an John F. Kennedy zu bezichtigen. Seltsam hingegen wird es, wenn wir uns auf einem Terrain bewegen, in dem es nicht mehr um den primär phantastischen Charakter der Comic-Vorlage geschert wird und das Wildern in den Geschichtsbüchern keiner handlungsorientierten Kontextualisierung unterliegt, sondern einer felsenfesten Ideologie Auftrieb zu verleihen glaubt. Mit „Captain America: The First Avenger“ bekommen wir es mit einem solch eher zwiespältig zu rezipierenden Fall zu tun. In den 1940er Jahren ins Leben gerufen, basiert die Figur von Captain America auf einer rein propagandistischen Absicht, was bezüglich einer zeitgemäßen Interpretation natürlich viele Fragen aufwirft.

Die entscheidendste davon ist wohl: Kann man diesen ungefilterten Nationalstolz wirklich immer noch so ungebremst auf ein im Hier und Jetzt angekommenen Massenpublikum eindreschen lassen, wenn man sich schon auf die Ursprünge der Figur rückbesinnen möchte? In dieser massiven Aufmachung, wie er noch im ersten Heft von 1941 in Erscheinung getreten ist, sicherlich nicht. Überraschend aber ist, dass die Verantwortlichen hinter „Captain America: The First Avenger“ offensichtlich eine andere Meinung hatten. Captain Americas Funktion war es, dem Volk der Vereinigten Staaten Mut zu machen, was ja keineswegs verwerflich war, aber er war genauso dafür verantwortlich, die Aversionen gegenüber längst existenten und grundierten Feindbildern weiterhin zu schüren. Dass er als Personifizierung von amerikanischen Ideale auch äußerst effektiv zu Werke geschritten ist, muss hier wohl kaum noch bekundet werden. Und nun transferiere man diese Figur in die heutige Zeit und setze sie nicht der republikanischen Anhängerschaft, sondern dem deutschen Konsumenten vor die Augen - Eine gerümpfte Nase ist da wohl die noch mildeste Reaktion.

Wie würde man wohl reagieren, wenn Deutschland sich an die Arbeit macht, eine Comic-Figur jener Tage auf die Leinwand zu projizieren, die den Zweck erfüllen sollte, den von Adolf Hitler propagierten Antisemitismus zu potenzieren? Vielleicht mag der Vergleich in seiner Verhältnismäßigkeit etwas hinken, fragwürdig aber ist „Captain America: The First Avenger“ in seiner patriotischen Strahlkraft zweifelsohne. Es wäre die deutlich klügere Maßnahme gewesen, den kritischen Subtext der späteren Comics wohldosiert zu übernehmen. Oder das Gezeigte dann und wann mit einer klaren Selbstironie zu brechen. Dass Captain America (Chris Evans) es nicht schafft, ein Date mit seiner Flamme Peggy Carter (Hayley Atwell) klarzumachen, relativiert den florierenden Nationalismus wohl kaum. Es ist ja nicht so, als würde sich „Captain America: The First Avenger“ als handfeste Rekonstruktion damaliger Gegebenheiten definieren, doch er politisiert sein Szenario schon dadurch, wenn er die SS-Nebengruppierung „Hydra“ und ihren Anführer Johann Schmidt (Hugo Weaving) zum Feindbild erklärt. Mit dem lachhaften knallroten Totenkopf allerdings ist Schmidt ein wenig wirkungsvoller Antagonist.

Das Problem von „Captain America: The First Avenger“ liegt eben darin begraben, dass er es tunlichst vermeidet, den Personenkult samt Sinngehalt um seinen muskulösen Helden zu hinterfragen. Wenn Steve Rogers zu Anfang noch als der gebrechliche Hänfling auftritt und in seiner pathologischen vaterländischen Blindheit immerzu daran scheitert, sich in den Kriegsdienst einschreiben zu lassen, dann besitzt das eine gewisse Tragik. Einer solchen entbehrt sich der Film dann, wenn Steve zum Captain mutiert und sich in seinen angriffslustigen Handlungen permanent feiern lässt. Darüber hinaus leidet „Captain America - The First Avenger“ an einem mühseligen Pacing, versprüht dann und wann gekonnt seinen toll bebilderten Retro-Charme, muss sich aber gefallen lassen, als leidlich spannendes und wenig spektakuläres Unterfangen gewertet zu werden, egal wie exzessiv hier auch mit der Pyrotechnik hantiert wurde. Technisch größtenteils makellos, ist „Captain America: The First Avenger“ genau das propagandistischen Kaspertheater, das er zwischenzeitig in einem Anflug (selbst-)entlarvender Inkompetenz aufs Korn zu nehmen glaubt. Wer ideologische Fragwürdigkeiten ausblenden kann, der wird wohl zwei mehr oder wenige unterhaltsame Stunden mit dem All-American-Dreamboy erleben.

Leider nur  Serie/Film kann man sich mal ansehen
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