Eine zwiespältige Folge.
Auf der einen Seite gibt es herrliche Momente:
- Die Reaktion des Doctors, als Achilles ihn für Zeus hält und er langsam aber sicher gefallen an dieser Rolle findet.
- Der Doctor erläutert Odysseus voller Begeisterung seine Plan mit den Flugmaschinen - aber diese begeisterung schwindet ziemlich plötzlich, als Odysseus ihm erklärt, dass er beabsichtigt, dem Doctor selbst die Ehre zuteil werden zu lassen, der erste fliegende Mensch zu werden
- Als Steven meint, der Doctor könne die TARDIS nicht steuern, erklärt dieser voller Stolz, immerhin habe er die Erde erreicht, was doch schon sehr gut sei
Auf der anderen Seite - was hat man nur aus dem trojanischen Krieg und den Beteiligten gemacht???
- Es wurde versucht, aus vielen "Quellen" etwas zusammenzustellen, was aber nur dazu führte, dass nichts mehr zusammpasst:
- Die Ilias und die Odyssee von Homer
- Die Aenaeis von Virgil
- Die Liebesgeschichte zwischen Troilus und Vicki/Cressida wurde von Geoffrey Chaucers Gedicht Troilus and Criseyde und Shakespeares Bühnenstück Troilus and Cressida inspiriert, wobei Cressida in letzterem die Tochter des trojanischen Priesters Calchas war, der zu den Griechen übergelaufen war (was in der Episode insoweit aufgegriffen wird, als das ihre Beziehung zu Steven/Didome den Trojanern ... zweifelhaft erscheint). In der klassischen Mythologie kommt diese Lovestory übrigens überhaupt nicht vor. Virgil erwähnt Truilus in der Aenaeis als einen der Söhne des Priamos und sagt, dass er von Achill getötet wurde (in Der DW-Flge ist es genau umgekehrt). Im 12. Jahrhundert nahm Benoît de Sainte-Maure dies als Grundlage für seinen Roman de Troie, in dem dann besagte Lovestory etabliert wurde. Im 14. Jahrhundert schrieben dann Giovanni Bocaccio und der bereits erwähnte Geoffrey Chaucer Gedichte zu dem Thema, und im 17. Jahrhundert nutzte William Shakespeare sie als Grundlage für sein Bühnenstück.
- Die Darstellung der antiken Charaktere wie Achill, Oysseus, Paris usw. ist teils sehr unglaubwürdig
- Reaktionen auf die Erklärungen des Doctors und Vickis Zeitreisende zu sein
- Die Darstellung antiker Religiosität ist vollkommen falsch
- Überhaupt wirken die Charaktere oft sehr künstlich und unglaubwürdig: Odysseus ist ein beutegieriger Pirat, Paris ein feiger Schönling, Cassandra ein bösartiges Frauenzimmer - lauter Klischeegestalten, die austauchbar sind und ihren Vorbildern in keinster Weise entsprechen
Während in "The Romans" sowas wie Zeitcholorit aufkam, gelingt dies bei "The Myth Makers" leider überhaupt nicht
Von mir diesmal mit viel gutem Willen und mit Rücksicht auf die vorhanden positiven Elemente