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Autor Thema: Urge to Kill (UK, 1960)  (Gelesen 920 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
filmfan
Azubi in der Police Academy
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« am: 30. August 2017, 01:03:43 »



Kriminalfilm, GB 1960. Regie: Vernon Sewell. Drehbuch: James Eastwood (frei nach Edgar Wallace). Mit: Patrick Barr (Superintendent Allen), Howard Pays (Charles Ramskill), Terence Knapp (Hughie), Ruth Dunning (Tante B.), Anna Turner (Lily Willis), Christopher Trace (Sergeant Willis), Margaret St. Barbe West (Mrs. Willis), Yvonne Buckingham (Gwen), Laura Thurlow (Jenny), Ken Midwood (Sergeant Brigs) u.a.

In einem grauen Arbeiterstädtchen gehen Gerüchte um: Die Pubbesucher halten den zurückgebliebenen Hughie für fähig, den Mord an jenem Mädchen begangen zu haben, das in der Nacht zuvor mit einer Glasscherbe getötet worden ist. Der Stein mit der Botschaft „Mörder“, der daraufhin durch Tante B.s Pensionsfenster fliegt, ist noch das geringste Problem der Vermieterin und ihres Ziehsohns, denn eine zweite Leiche lässt nicht lang auf sich warten. Während die Stimmung im Ort immer gereizter wird, schlägt ein Mieter düstere Wege ein ...
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filmfan
Azubi in der Police Academy
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« Antworten #1 am: 30. August 2017, 01:04:28 »

Um die Zugehörigkeit dieses Films zur Merton-Park-Reihe gibt es immer wieder Unstimmigkeiten. Die Fakten sprechen immerhin eine klare Sprache gegen die Autorschaft Edgar Wallace’ – der Adaption lag kein Roman aus der Feder des King of Crime zugrunde, sondern das Theaterstück „Hand in Glove“ sowie die Erzählung „Hughie Roddis“ von Gerald Savory. Häufig wird auch berichtet, der Film laufe mit einem neutralen Vorspann und böte keinerlei Hinweise darauf, dass man ihn zur Serie zählen dürfte. Nachdem Network „Urge to Kill“ nun aber als regulären Bestandteil in die Box-Sets aufgenommen hat, war ich neugierig darauf, herauszufinden, ob letzteres tatsächlich zutrifft. Die Überraschung: Auch „Urge to Kill“ eröffnet mit der traditionellen Büstensequenz und unterscheidet sich damit nur marginal von den anderen Teilen. Auch der sich anschließende Film verbreitet ein wohliges Gruselflair, das irgendwo zwischen Edgar Wallace und Alfred Hitchcocks „The Lodger“ angesiedelt werden kann.
Der Eröffnungsszene entnimmt man die Theatervorlage besonders klar: Als Hauptschauplatz wird das Wohnzimmer einer düsteren kleinen Pension eingeführt, in dem reges Kommen und Gehen herrscht. Das Setting ist insofern hervorzuheben, als die allermeisten der Merton-Park-Krimis in eleganter Londoner Umgebung spielten, während hier der schale Anstrich des einfachen Lebens deutlich zu spüren ist. Das macht die Stimmung umso authentischer und lässt stellenweise echtes Mitleid mit den Charakteren aufkommen. Auch wenn die Idee, einem geistig behinderten jungen Mann Verbrechen in die Schuhe zu schieben, so alt wie die Welt ist, ergreift sie doch hier auf besondere Weise. Die krude Liebenswürdigkeit des verhuschten Hughie und die Fürsorge, mit der Auntie B sich um ihn kümmert, lässt die Morde in einem besonders abscheulichen Licht erscheinen und pumpt das Adrenalin in den Adern des Täters gleichzeitig zu immer neuen, wagemutigen Höchstwerten.
Einen besonders einprägsamen Auftritt hält die Geschichte für den jungen Howard Pays bereit, der zunächst durch seine joviale, freundliche Art einen völlig unschuldigen Eindruck hinterlässt. Mit den verstreichenden Minuten weicht das restlose Vertrauen jedoch immer weiter: Es beginnt mit zusammengekniffenen Augen und schmallippigen Ausflüchten und kulminiert schließlich einer hochspannenden Mordszene, deren Ausleuchtung spüren lässt, dass hier bei allem B picture charme brillante Techniker am Werke waren. – Auch dass die Handlung beinahe in Echtzeit verläuft, zeichnet „Urge to Kill“ als besonders raffiniert aus. Unterstützt von treibender Musikuntermalung behalten auf diese Weise auch längere Filmsequenzen ihren Reiz.

Urge to Kill“ beweist: Es braucht keine Effekte, keine aufsehenerregenden Kulissen, keine Weltstars. Ein Thriller kann manchmal viel spannender sein, wenn er sich aufs Wesentliche konzentriert und dem Zuschauer einfach Schauer über den Rücken jagt. Vernon Sewell und Howard Pays ist das ohne Frage geglückt. 5 von 5 Punkte Geniale/r Film/Serie
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