Heutiger Rewatch Film aus meiner Filmreihe zu Film Noirs ist der weihnachtliche Crime-Film Noir "WEIHNACHTSURLAUB" ("CHRISTMAS HOLIDAY") aus dem Jahre 1944 mit Gene Kelly, Deanna Durbin, Richard Whorf, Dean Harens, Gladys Johns und Gale Sondergaard. In der Weihnachtszeit: Schlechtes Wetter zwingt Lieutenant Charles Mason (Dean Harens), Weihnachten in New Orleans zu verbringen. Nachdem ihn seine Freundin kürzlich verlassen hat, lernt der deprimierte Lieutenant Jackie Lamont (Deanna Durbin) kennen, eine Sängerin, die in einem Nachtclub und Bordell arbeitet. Nach dem gemeinsamen Besuch der Mitternachtsmesse erzählt sie ihm ihre Geschichte: Ihr richtiger Name ist Abigail, und sie verliebte sich in Robert Manette (Gene Kelly). Nach sechs Monaten glücklicher Ehe wurde Robert wegen Mordes verhaftet, doch Abigail liebt ihren Taugenichts-Ehemann trotzdem...
Die Stars:Tanz - Idol Gene Kelly spielte den verurteilten Mörder Robert Manette, Deanna Durbin spielte seine Ehefrau und Sängerin Abigail Martin, die sich später Jackie Lamont nannte, Dean Harens spielte den verliebten Soldaten Lt. Charles Mason, Gale Sundergaard spielte die Mutter von Gene Kelly und Gladys George spielte Durbins Freundin Valerie de Merode und Richard Whorf soielte Simon Fenimore.
Synchronisation:Die Synchro wurde 1976 angefertigt. Gene Kelly wurde von Karl-Walter Diess gesprochen, Deanna Durbin von Gaby Dohm, Dean Harens von Sigmar Solbach, Gale Sondergaard von Ursula Traun, Richard Whorf von Lambert Hamel und Gladys George von Kitty Mattern.
DVD & BluRay:Leider ist dieser Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine sehr gute digitale Aufnahme.
Interessantes:Seit ihrem Erfolg in Drei süße Mädels (1936) war die damals 14-jährige Deanna Durbin zum größten Star der Universal Pictures aufgestiegen. Ihre nachfolgenden Filme waren finanziell alle sehr erfolgreich und das Studio plante den allmählichen Wechsel ins Fach der jungen Erwachsenen mit Sorgfalt. Spring Parade war der erste Film, der Durbin als Erwachsene präsentierte und legte gleichzeitig ihr Image als patente junge Frau fest. Der Star wollte jedoch zunehmend weg von den harmlos-heiteren Romanzen und Musikfilmen und endlich auch dramatische Rollen übernehmen. 1943 war der Streit zwischen Durbin und dem Studio schließlich eskaliert. Nachdem sie über ein halbes Jahr für ihr Ziel gestreikt hatte, einigten sich die Beteiligten schließlich auf Christmas Holiday von W. Somerset Maugham. Die Geschichte über eine Prostituierte, die sich in einen Mörder verliebt, der in eine inzestuöse Beziehung zu seiner Mutter verstrickt ist, sollte erstmals 1939 von Walter Wanger vor die Kamera gebracht werden. Joseph Breen, der die Einhaltung des Motion Picture Production Codes bei Hollywood-Filmproduktionen überwachte, äußerte starke Vorbehalte wegen diverser „sexueller Abweichungen“ und fehlender „kompensierender moralischer Werte“. 1943 unternahm Felix Jackson, Produzent bei Universal Pictures, einen erneuten Anlauf. Jackson sah in der Erzählung das ideale Vehikel für seine damalige Ehefrau Deanna Durbin, deren Versuche, ins dramatische Fach zu wechseln in wenig erfolgreichen Produktionen wie Nice Girl? und The Amazing Mrs. Holliday geendet hatten. Jackson beauftragte Herman Mankiewicz mit der Dramatisierung der Vorlage, der gemäß den Vorgaben des Production Code alle Anspielungen auf Prostitution, Homosexualität und Inzest herausstrich oder stark abschwächte. Auch änderte Mankiewicz die Namen der Protagonisten, verlegte die Handlung vom Paris der 1930er-Jahre in das New Orleans des Zweiten Weltkriegs und amerikanisierte die britischen und russischen Hauptfiguren des Romans. Robert Siodmak, der sich gerade als Auftragsregisseur bei Universal einen Namen zu machen begann und mit Weihnachtsurlaub seinen zweiten Film noir für das Studio drehte, hatte Schwierigkeiten mit seinem Star Durbin, die „einen anderen Rollentypus spielen wollte, aber davor zurückschreckte, wie eine Herumtreiberin auszusehen“. Ihren Partner, Broadwaystar Gene Kelly, lieh sich Universal von Metro-Goldwyn-Mayer aus, wo dieser unter Vertrag stand. Weihnachtsurlaub entstand zwischen November 1943 und März 1944 und wurde am 28. Juni 1944 in New York City uraufgeführt. Ungeachtet der negativen Kritiken entpuppte sich der Film mit einem Einspielergebnis von über 2,2 Millionen US-Dollar als der finanziell erfolgreichste in Durbins Karriere, den sie rückblickend als ihren „einzig wirklich guten“ bezeichnete. In West-Deutschland lief der Film nicht in den Kinos, sondern wurde erstmals am 26. Mai 1976 auf West 3 ausgestrahlt
Zum Film selbst:1944 - Zweiter Weltkieg. Der Soldat Lt. Charles Mason bekommt über Weihnachten Urlaub genehmigt, den er in San Francisco verbringen wollte, um dort seine Verlobte zu heiraten. Da ereilte ihn ein telegramm...seine Verlobte hatte sich entschlossen, einen anderen Mann zu ehelichen. Mason war wie vor dem Kopf gestoßen... man riet ihm, seinen Urlaub zu verschieben, doch Mason wollte nach San Francisco um zu erfahren, wie es soweit kommen konnte...und will trotzdem um sein Glück kämpfen, obwohl die Hochzeit bereits vollzogen war. Auf dem Flug nach San Francisco zwang eine Schlechtwetterfront seine Maschine zur Landung. Mindestens einen ganzen Tag würde es dauern, bis Flüge wieder aufzunehmen sind.
In einer Bar lernte Mason die Sängerin Jackie Lamont kennen und fand Gefallen an ihr. Er spürt aber auch eine gewisse Melancholie, die von ihr ausging. Jackie bat ihn, dass er sie mitnimmt um sich an diesem Abend um sie zu kümmern. Widerwillig akzeptierte Mason. Er nahm sie mit zur Kirche, wo die göttliche Weihnachtsmesse stattfdand, bis Jackie auf einmal bitterlich zu weinen begann. Mason erfuhr, als er sie mit auf sein Zimmer nahm, dass Jackie Lamont eigentlich Abigail Martin hiess und nun schüttete sie ihm ihr Herz aus. Sie erzählte, dass sie verheiratet ist und ihr Mann derzeit wegen einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes einsitzt.
Vor etwas mehr als 3 Jahren lernte sie den charmanten und gutaussehenden Robert Manette kennen, der sie umschwärmte, was ihr sehr gefiel., Sie dateten sich einige Male. Schnell wurde geheiratet. Abigail merkte, dass Robert unter dem Pantoffel seiner herrischen Mutter stand. Robert war der Spross einer ehemals wichtigen Familie, deren Bedeutung und Wohlstand aber längst im Schwinden war. Seine Mutter, Mrs. Manette, verspricht sich von Abigail einen guten Einfluss auf Robert, den sie abgöttisch liebt und der in der Vergangenheit immer wieder Spielschulden machte. Robert und Abigail wohnten auch bei ihr. Dennoch liefen die ersten 6 Monate ihrer Ehe harmonisch und glücklich ab - bis Abigail in seiner Manteltasche größere Geldbündel fand. Abigail wußte, dass Robert ein Spiel-Problem hat, doch dieses hatte er seit einiger Zeit im Griff. Nun schien er einen Rückfasll gehabt zu haben. Robert reagierte sauer darauf, dass sie das Geld gefunden hatte, beteuerte, nicht rückfällig geworden zu sein
Tags darauf fiel Abigail auf, wie Roberts Mutter dessen Hose verbrannt, die, wie Abigail gesehen hatte, einen größeren Blutfleck aufwies. Sie vernichtete Beweisstücke zu dem von Robert begangenen Mord. Sie stellte die Mutter zur Rede, doch sie druckste herum, nichts verbrannt zu haben und berichtigte sich dann, dass sie ein Kleidungsstück von sich verbrannt hatte, womit ihr ein Malheur passiert sei. Ein Polizist tauchte auf um Robert zu verhören. Als Abigail ihm kurz darauf nach dem Grund fragte, drehte Robert durch, schlug sie mehrfach. Am Abend entschuldigte er sich reumütig. Er sponn sich eine wirre Geschichte daher, die Abigail ihm nicht abkaufte, dies aber verschwieg.
Abigail erzählte Mason weiter, dass sie und Robert sich bei einem Kirchenkonzert kennengelernt hatten, weswegen sie vorhin in Tränen ausbrach, da sie wieder daran erinnert wurde.
Der Polizist, der Robert verhört hatte, kehrte zurück, diesmal mit einem Haftbefehl. Robert soll einen Menschen ermordet haben - seinen Buchmacher, bei dem er Schulden hatte. Roberts Mutter ätzte nun gegen Abigail... das sie sich nicht genug für ihn einsetzen würde. Zudem erfuhr man, dass sie selbst in ihren eigenen Sohn verliebt war und das Abigail nichts weiter als eine Galionsfigur nach aussen hin war. Robert wurde nach einem längeren Prozess von der Jury für schuldig erklärt und eingesperrt. Mrs. Manette gibt Abigail die Schuld daran, dass Robert zum Mörder wurde, da sie ihn nie richtig verstanden habe. Abigail nahm daraufhin die Stellung als Sängerin und Hostess an, um sich für die mangelnde Unterstützung ihres Ehemanns zu bestrafen.
Gegenwart - Mason hatte mit weit aufgerissenen Augen Abigals ganze Geschichte erfahren. 2,5 Jahre sitzt Robert nun bereits im Gefängnis - und ihm droht die Todesstrafe. Tags darauf erfuhren Mason und Abigail, dass Robert aus dem Gefängnis ausgebrochen war.
Mason hatte sich indes entschlossen, nicht mehr nach San Francisco zu fliegen, sondern seinen Urlaub hier bei Abigail zu verbringen. Robert hatte Abigail aufgesucht, die ihm glücklich in die Arme fiel...doch Abigail kannte ihren Mann nicht mehr wieder. Verbittert, launisch und brutal ist er geworden. Robert hatte erfahren, dass seine Frau in einem Bordell arbeitet und war stinksauer, dass sie sich als billige Nutte an Männern verkauft. Abigail redete dagegen an, dass sie in dem Bordell lediglich als Sängerin arbeitet - nichts mehr, doch Robert glaubte ihr nicht, zumal ihm das seine eigene Mutter eingeredet hatte!

Rasend vor Wut will Robert sie töten - da erschien Mason um es zu verhindern, was er zwar schaffte, er nun aber Roberts Geisel war. Polizisten erschienen und es kam zu einer Schiesserei, bei der Robert sein Leben verlor. Für Abigail brach eien Welt zusammen... Robert starb reumütig in ihren Armen. Gleichzeitig war Abigail auch froh, dass die ganze schwere Zeit nun ein Ende gefunden hatte und sie sich nun ein neues Leben aufbauen kann - ob dies mit Mason sein würde, erfuhr man nicht.
Fazit:Ich gebe zu...ich war doch etwas enttäuscht von dem Film... Spannung lag hier eher wenig in der Luft und die Story plätscherte oftmals vor sich hin...mich konnte der Film nicht wirklich überzeugen. Zudem erfuhr man den eigentlichen Mord nicht wirklich. Stark hervorzuheben ist auf jedenfall die starke schauspielerische Darstellung von Gene Kelly, der mich doch recht beeindruckt hatte und ich ihm ehrlich gesagt - solch eine düstere Rolle gar nicht zugetraut hätte. Auch Deanna Durbin, die mit ihrer sehr vielversprechend startenden Karriere leider nur wenig Erfolge feiern konnte und schon früh mit 26 Jahren ihre Karriere wieder aufgab, überzeugte mich in diesem Film doch sehr. Mich wunderte es, dass ihre Karriere nicht beser verlief - möglicherweise lag es ja an ihren Rollen, die ihr angeboten wurden? Schwach fand ich jedoch Dean Harens, der nahezu gelangweilt spielte Gale Sundergaard wiederum bot eine gute Leistung. Ein weihnachtlicher Noir...naja...der weihnachtliche Flair blieb über weite Strecken des Films doch arg auf der Strecke. Zusammenfassend sei von mir zu diesem Film gesagt: Eine etwas dürftige Story, aber unwahrscheinlich stark von Kelly und Durbin gespielt.
