Vorab: ich finde, dass das Cover ein wenig irreführend ist. So impliziert es doch, dass der Film großenteils in den Bergen spielt. Dem ist ja nicht so (eher max. 1/3 von der Gesamtspielzeit).
Außerdem: wtf hat dieses graumelierte Haar da zu suchen? Der ist im Film gar nicht grau, der Gute, der hat schön volles und braunes Haar! Ich seh grad, meine DVD hat ein anderes Cover... oops
Clint Eastwood spielt hier einen Professor namens Jonathan Hemlock, der einem kleinen, aber heiklen Nebenverdienst nachgeht. Eher „nachging“, denn er macht das eigentlich nicht mehr. Er war mal Auftragskiller, hat sich aber zur Ruhe gesetzt. Dennoch tritt über einen ziemlich stupiden Handlanger erneut Mr Dragon an ihn heran und bittet ihn, wieder für ihn zu arbeiten. Besagten Handlanger schmeißt Hemlock kurzerhand aus seinem Büro am College und lässt ausrichten, dass er nicht mehr für Mr Dragon zur Verfügung steht.
Schon in den ersten 15 Minuten spiegelt sich der unwiderstehliche Sarkasmus des Dirty Harry wieder. Deshalb ist der Film auch recht unterhaltsam, weil Hemlock hier auch nicht auf den Mund gefallen ist.
Doch leider wird Hemlock von Mr Dragon erpresst und deswegen erscheint er nun doch zu persönlicher Audienz bei diesem. Irgendwie scheint der Kerl eine Lichtallergie oder so zu haben – er kann sich nur in einem abgedunkelten Raum aufhalten und erhält regelmäßig durch seine Privat-Krankenschwester (die im Übrigen auch nicht gerade zimperlich in der Wortwahl ist) Bluttransfusionen oder -infusionen. Naja, lange zu leben hat er wohl nicht mehr, hält ihn aber keinesfalls von seinen dreckigen Geschäften ab.
Er bietet ihm einen Deal an – er soll jemanden töten, der wiederum in der Vergangenheit seinen eigenen Freund getötet hat. Hemlock erfährt den Namen nicht, nur, dass besagter Typ wohl einen Aufstieg auf die Eiger Nordwand plant und humpeln soll. Dort soll Hemlock ihn zur Strecke bringen. Hemlock, mittlerweile weit entfernt von seinen ehemals sehr guten Kletterkünsten, wendet sich an einen Freund aus alten Tagen und trainiert zusammen mit ihm. Er erfährt noch einiges für den bevorstehenden Aufstieg. Dann ist es soweit. Er reist in die Schweizer Alpen und schließt sich einer Seilschaft von 4 Männern an. Darunter soll sich besagter Mörder befinden. Noch hat Hemlock keine Ahnung, wer das sein soll, denn keiner der Männer humpelt.
Der Aufstieg beginnt und alles verläuft zunächst planmäßig. Die Kameraführung wechselt immer wieder von eher wackligen Nahaufnahmen, die einem das Gefühl der Realität und der Gefährlichkeit gut vermittelt, zu schönen Panoramaaufnahmen des Schweizer Umlands. Während des Aufstieges wird ein Kamerad von einem Stein am Kopf getroffen und stürzt ins Seil, wenig später wird er einen nächtlichen Schneesturm am Berg nicht überleben. Es wird beschlossen, doch wieder abzusteigen und den Toten mit hinunter zu nehmen. Auf dem Abstieg verliert ein Mann den Halt und fällt ebenfalls ins Seil. Beim Versuch, ihn zu retten und abzuholen rutscht ein weiterer Mann ab. Nun hängen zwei Männer plus die Leiche im Seil. Hemlock ist ebenfalls abgerutscht und hängt nun wie durch ein Wunder genau vor dem Eingang einer Rettungshöhle. Dort wartet ein Rettungstrupp: sein Freund, der beim Training geholfen hat, und noch ein paar weitere Männer, die über Funk informiert wurden. Als sein langjähriger Freund an den Rand der Höhle tritt, stellt er mit Überraschung fest, dass dieser der Mörder sein muss. Er humpelt. Lange hält der Haken in der Wand nicht mehr und nun muss sich Hemlock entscheiden, was er tut. Er bekommt ein Rettungsseil herübergeworfen und soll sein eigenes Halteseil durchschneiden, damit er nicht mit den anderen Männern durch deren Gewicht mit in die Tiefe gerissen wird. In letzter Sekunde kappt er das Seil und wird in die sichere Höhle gezogen.
Auf dem Rückweg erklärt sich alles. Der Freund hat den anderen Freund damals gar nicht ermordet. Das, wonach alle hinterher waren – ein Mikrofilm mit einer Biowaffe, die gestohlen war – ist letztlich wertlos und die Jagd bzw. das erneute Stehlen vom Gegner sollte nur als Ablenkung gelten. Wenn nicht zurück gestohlen würde, würde der Gegner wissen, dass die Waffe nutzlos wäre. Etc. pp.
Fazit: Interessante, nicht langweile Story und vor allem im letzten Viertel (bei guten 2 Stunden Spielzeit) spannende Hochgebirgs-Athmosphäre mit Dirty-Harry-Charme des Hauptcharakter. Clint Eastwood hat die Hauptrolle und die Regie exzellent ausgeführt.
Fand ich allemal spannend, sehenswert und ich bereue den Kauf nicht. Das ultimative Pünktchen auf dem I fehlte allerdings. Daher nur
von 5 Sternen.