"Thriller" ist mit Sicherheit einer der besten, aber wohl unbekanntesten englischen Fernsehserien der 1970er-Jahre. So einfach der Titel ist, so einfach ist das Konzept: geboten werden rund 65minütige in sich abgeschlossene 100%ig spannende Geschichten ohne Schnick Schnack wie Beziehungs- oder Sozialproblemen. Es sind handfeste Kriminal- und mitunter auch Gruselgeschichten, die trotz einem möglichst geringem Aufwand (Studioproduktion - aber tolle Sets!) ein hohes Maß an Spannung erzeugen. Clemens' Konzept "Kein Sex, keine Gewalt" geht dabei wunderbar auf. Der Autor verstand sein Handwerk und die meisten Geschichten ziehen einem die Schuhe vor lauter Spannung aus. Dabei ist der Aufbau jeder Folge (es gibt keine durchgängigen Figuren) ganz einfach: eine Vorsequenz, die neugierig macht, dann der kultige Vorspann mit dem berühmten Fischauge, anschließend eine Handlung, die immer wieder überrascht und zu Höhepunkten kommt, um im Idealfall in einem sogenannten "Shock-Ending" ihr Finale zu finden, das nochmals alles auf den Kopf stellt. Besetzt sind die einzelnen Episoden mit bekannten britischen aber auch amerikanischen Darstellern (u. a. Donna Mills, Helen Mirren, Bob Hoskins ...), bei den Storys selbst bedient sich Brian Clemens häufig bekannter Genresujets und wandelt diese etwas ab. Die Spannung entsteht aus der Dramaturgie, aus Geräuschen, der Musik und dem manchmal etwas skurrilen wie ebenso unheimlichen Spiel der Schauspieler. Blut fließt so gut wie nicht, 90% wurden im Studio gedreht.
4 von 5 Punkten