Es handelt sich hier um einen Reisebericht der besonderen Art. Zum einen ist die Route eher ungewhnlich, zum anderen die Berichterstatter. Letztere sind Ewan McGregor, den eingefleischte Fans sicherlich aus Moulin Rouge und natrlich Star Wars kennen drften, und sein Kumpel Charley Boorman. Als begeisterte Motorradfahrer kam die Jungs im Jahr 2004 auf die Idee, von London nach New York zu fahren - links herum,
the long way round.
So fhrt sie die Reise nach langen Vorbereitungen von London nach Belgien, Deutschland, Tschechische Republik, Slovakei, Russland, Mongolei, Sibiren, rber nach Alaska, runter durch Kanada bis in die Vereinigten Staaten. Eine Tour, die man sicherlich nicht alle Tage macht.
Es gibt sieben Folgen 45 Minuten, die sich mittlerweile auch schon auf den DVD-Markt geschlichen haben, die man berall kaufen kann, z.B. auch auf deren Website:
http://www.longwayround.com Beeindruckend ist nicht nur die Reiseroute, sondern auch das Durchhaltevermgen der beiden Mnner. Was als Traum begann, entpuppt sich teilweise schnell als Alptraum. 12 Stunden an der Grenze, weil irgendein wichtiger Stempel fehlt; Straen, die sich sich als schlechtere Sandpisten herausstellen bis hin zu Unfllen (und Moskitostichen am Hintern). Ewan und Charley geben jedoch nicht auf, sondern zeigen sich von einer sehr menschlichen Seite, die einen beim Zusehen mitfiebern lt.
Natrlich berwiegen die schnen Momente: Sagenhafte Landschaften, gastfreundschaftliche Menschen und - wichtig! - lecker Essen (Ochsenhoden und Ziegenkopf). Es hat mich sehr beeindruckt, mit welchem Vertrauen, wildfremden Menschen auf die (ebenfalls) wildfremden Touristen zugingen, ihnen Haus und Bett anboten. Da steht McGregor beispielweise irgendwo in Sibirien auf einem Bahn und versucht recht erfolglos, Fahrplne zu lesen. Ein Junge spricht ihn, "Excuse me, are you the guy from London?" und bietet seine bersetzungsknste an. Oder eine lte Frau spricht die beiden Mnner an, es kommt zu einer wunderbaren Unterhaltung, wobei keiner genau wei, was der andere in der jeweiligen Sprache gerade erzhlt.
McGregor und Boorman haben ihren Celebritystatus auch dafr genutzt, die Zuschauer auf die weniger schnen Aspekte aufmerksam zu machen. So besuchen Sie in Kiew ein UNICEF-Heim fr strahlenbelastete Kinder - oder sie gehen in Ulan Bator (Mongolei) in die Kanalisation, wo ebenfalls Kinder hausen, deren Familien kein Geld fr sie haben. Das geht sehr ans Herz, ohne jedoch auf die Trnendrsen zu drcken.
Alles in allem kann ich "Long Way Round" jedem Hobbyreisenden empfehlen. Man mu kein Fan sein, um diese Doku zu mgen. Gnsehaut ist garantiert!