"Über nichts lachen die Götter lauter!" Das verkündet uns Jimmy Starks(Guy Pearce) Stimme am Filmbeginn aus dem Off. Da weiß Jimmy schon, wie die Story enden wird. Wir müssen uns noch 101 Minute gedulden, aber diese Wartezeit lohnt sich.
Jimmy ist Vertreter. Er lebt mit der hübschen Deirdre(Piper Perabo) zusammen und ist viel mit dem Wagen unterwegs. Als er in einem kleinen Wüstenkaff eine Panne hat, muss er auf die Reparatur seines Wagens warten. Jimmy verkürzt sich die Zeit mit einem Besuch bei dem Wahrsager Vacaro(J.K.Simmons). Vacaro sagt ihm ein paar belanglose Dinge voraus, ehe er unter mysteriösen Umständen, die Sitzung abbricht. Jimmy ist noch mehr verwirrt, als Vacaro ihm das Geld für seine Dienste zurück gibt und ihm nicht sagen will, was er "gesehen" hat. Aber Jimmy vergisst schnell. Die Arbeit und Deirdre lenken ihn ab. Erst als er feststellen muss, dass Vacaros vorausgesagte "Kleinigkeiten" tatsächlich passieren, wird Jimmy nachdenklich. Er sucht Vacaro noch einmal auf, setzt ihn unter Druck und muss erfahren, dass der Hellseher seinen Tod vorausgesehen hat. "Wenn der erste Schnee fällt, sehe ich keine Straßen mehr..." verkündet dieser ihm. Von da an fällt Jimmys Leben wie ein Kartenhaus zusammen. Als dann noch sein alter Jugendfreund Vince(Shea Wigham), der noch eine Rechnung mit ihm offen hat, aus dem Gefängnis entlassen wird, ahnt Jimmy, wie ihn das Ende ereilen wird. Aber das Schicksal lässt sich nicht in die Karten schauen...
Mark Fergus hat mit seiner Produktion -First Snow-, die bereits aus dem Jahr 2006 stammt, ein altes Thema aufgegriffen. Ein Wahrsager sagt einem Menschen den nahen Tod voraus und dieser muss sehen, was er mit dem Rest seines Lebens anfängt. Stephen King und andere Größen der Horrorliteratur haben dieses Prozedere schon durchgespielt. Fergus hat, zum Glück für uns, kein Plagiat erschaffen, sondern eine eigenständige Story auf die Beine gestellt. Er wirft uns sofort in die Geschichte und hält den Spannungsbogen hoch. Jimmy zu beobachten, wie er Zeichen falsch deutet, sich von Anrufen und Nachrichten verwirren lässt und am Ende kurz vorm Durchdrehen steht, ist überaus kurzweilig; auch wenn der Film im Mittelteil ein wenig an Fahrt verliert. Fergus schafft es mit melancholischen Bildern aus dem Nirgendwo, geschickt gewählten Blenden, Einstellungen und Farben, eine ganz spezielle Atmosphäre der Bedrohung zu erzeugen.
Guy Pearce zeigt wieder einmal, wie extrem wandlungsfähig er ist. Sein Jimmy Starks ist absolut real. Auch J.K.Simmons überzeugt als Vacaro. Piper Perabos Rolle ist leider nur Beiwerk für diese beiden Mimen, ihr Charakter hätte ruhig ein wenig mehr Platz einnehmen können.
Quelle: amazon.de