So, nun komme ich endlich mal dazu, etwas zu "Silent night" zu schreiben:
Zunächst muss ich sagen, es ist wie immer eine Freude, Spenser, Susan, Hawk etc. agieren zu sehen. Das Buch ist ausgesprochen flott und flüssig zu lesen, man kommt schnell voran.
Tja, die Handlung ist ja nun nicht sehr ausgefeilt und haut nun wirklich keinen Santa Claus vom Schlitten.
Spensers Klient Jackie hat Probleme mit seinem Jugendtreff und nach der Hälfte des Romans ist die einzige zwielichtige Person, die bislang aufgetaucht ist, sein Bruder Juan, von dem man nicht so recht weiß, wie er zu seinem nicht unbeträchtlichen Vermögen gekommen ist und der seltsame Schlägertypen beschäftigt, hmm, wer könnte da wohl Spensers Gegenspieler werden?
Davon abgesehen, ist die Lektüre natürlich wieder ein einziger großer Spaß.
Schon das erste Zusammentreffen zwischen Spenser und Hawk ist wie immer große Klasse. Nachdem Hawk unmissverständlich geäußert hat, was er vom Fest der Liebe hält "Fuck Christmas", meint Spenser nur:
"Wow", I said. "And people say, you´re not sentimental. You still bitter that Santa Claus is a white man?"
Großartig!
Später geht es ja so weiter als Spenser und Hawk deutsch
essen gehen.
Während Hawk den Cosmopoliten gibt und Paulaner Hefeweizen und Jägerschnitzel mit Spätzle bestellt, bleibt Spenser beim Bier bei Sam Adams, weil er seiner Meinung nach die heimische Wirtschaft unterstützen will und Hawk ihn dann auflärt, dass das Bier ganz woanders gebraut wird, verteidigt sich Spenser damit, dass er jedenfalls schon sein Bier getrunken habe, bevor Hawk fehlerfrei ein "Hefeweizen" bestellt habe. Köstlich, solche Dialoge könnte ich rund um die Uhr lesen.
Interessant fand ich auch, dass bei der Wohltätigkeitsveranstaltung, zu der Susan ihn mitschleppt, Spenser auffällt, dass auch von örtlichen Autoren Bücher versteigert werden. Ich nehme doch mal stark an, dass dies auch die Eintrittskarte von Parker zu derartigen Kreisen war, dass er eben als Bostoner Autor ein signiertes Werk für gute Zwecke zur Verfügung gestellt hat.
Tja, mal sehen, wie sich der Roman noch so entwickelt; eine Überraschung hinsichtlich des Bösewichts werden wir wohl nicht erleben, aber das ist ja auch egal, sollte sich die Lektüre weiterhin so unterhaltsam gestalten.