Also zunächst muss ich erstmal ziemlich begeistert loswerden, dass ich es toll finde, dass Parker so viele Personen aus früheren Romanen auftreten lässt, das erfreut doch das Herz des Stammlesers.
Von Rita Fiore erhält Spenser seinen Job, im ersten Gespräch mit Hawk erwähnt dieser Tony Marcus, später erzählt er von Vinnie Morris und Gino Fish, Spenser trifft Healy und bei der Bewachung von Susan tauchen noch Frank Belson und Lee Farrell (und später werden auch noch Paul Giacomin und Marty Quirk eine Rolle spielen) auf.
Susan und ihr Kinderwunsch.
Gehe davon aus, dass wir drei hier im Forum wirklich die größten Spenser-Fans Deutschlands sind. Habe bisher jeden Roman gut fünfmal gelesen, aber zum ersten Mal seit über dreißig Jahren bin ich über eine Handlung echt sauer und genervt.
Parker erwähnt selbst das Kennenlernen von Spenser und Susan 1974 und der Roman spielt 1997. Wenn also Susan nicht schon mit Anfang zwanzig fertig ausgebildete Psychologin war (weiß man´s, bei den Amis ist ja alles möglich), dann ist sie 1997 mit Sicherheit Ende vierzig oder älter. In Amerika ist jedoch die Grenze für eine Adoption auf fünfzig Jahre festgelegt. Ist ja auch logisch, das Kind soll nicht die Augen aufschlagen und "Oma" rufen.
Nun ist ja Susan angeblich Psychologin, so dass ihr die Nachteile von gut fünfzig Jahren einem Säugling gegenüber unmittelbar einleuchten müssten.
Also echt, hier kommt Susan für mich zum ersten Mal als ältliche egoistische Zicke für mich rüber.
Die Handlung ist unrealistisch (sie bekäme nie ein Kind) und unglaubwürdig (hat sich Susan so wenig Gedanken über das Kindeswohl gemacht?).
Vielleicht wollte Parker mit Susans Kinderwunsch aber auch nur lediglich die Möglichkeit zu blöden Witzen schaffen.
Als Spenser Hawk fragt, ob er je Kinder wollte, sagt dieser nur, er möge sie etwas älter
Habe auch in der Tat sehr auf die Musik geachtet und bislang wurden erwähnt:
Green Dolphin Street, Dream Dancing, Memphis in June
Spenser muss sich, was den Fall der ermordeten Studentin angeht, ganz schön durchfragen, es gab schon eindeutigere Fälle.
Er führt Gespräche mit den Eltern der toten Studentin, der Familie Handerson, den Augenzeugen Hunt McMartin und Glenda Baker, der Studentin Sandy (sehr schöne Szene) und den Phi Gamma Studentinnen.
Sehr schön auch Spenser falsche Identität als Finanzbeamter Pervis Anathema
.
Susans Kinderwunsch könnte schon gebremst sein, da sie ihre Bekannte Elayna mit deren achtjähriger Tochter Erika eingeladen hat, die dann auch prompt Susans Seidenmorgenmantel zerreißt.
Spenser bekommt es mit einem extrem arroganten Cop Tommy Miller zu tun, bei dem man davon ausgehen kann, dass er etwas mit dem Mord zu tun hat.
Hawk hat von Vinnie Morris gehört, es gebe ein Kopfgeld auf Spenser und prompt schauen auch vier Typen in Spensers Büro vorbei (also keine echte Herausforderung für Spenser und Hawk).
Schön ist auch das Gespräch von Spenser mit Dixie Durham, dem Basketballtrainer von Spensers früherem Manndanten Dwayne Woodcock. Duch Durham erhält Spenser den Hinweis auf den Freund der toten Melissa Handerson, Clint Stapleton, einem aufstrebendem Tennisspieler.
Spenser und Susan lernen den geheimnisvollen grauen Mann kennen, der ihnen rät, sich von dem Fall zurückzuziehen.
Spenser reist nach New York, um die Eltern des Tennisspielers, Don und Dina Stapleton, zu befragen. Während des Aufenthalts dort wird auf ihn geschossen.
Daraufhin lässt er Susan durch Belson, Quirk, Farrell, Vinnie Morris und Hawk bewachen.
Die Augenzeugin Glenda Baker versucht, Spenser zu verführen und es kostet diesen ganz schön Selbstbeherrschung, diesem Angebot zu widerstehen.
So viel Handlung in einem Spenser war selten, bin echt gespannt, wie es weitergeht, jedenfalls ist der Roman äußerst geschickt aufgebaut.