Einer meiner letzten fehlenden Filme mit Bob konnte ich heute anschauen (es gibt bei mir nur noch 4 ungesehene).

Das Thema war natürlich schockierend, aber ich fand es gut, dass man die zwei Male wo der Vater die Tochter unsittlich berührte, nur beiläufig erwähnte. Es wurde sachlich geschildert und ging nie zu weit, soll heißen dass es nicht grafisch beschrieben wurde. Das war positiv - denn alleine die Mimik der Betroffenen und die Therapiesitzungen verrieten ohne es genau zu benennen, sehr viel.
Die Handlung an sich ist schon schwer zu verdauen, weil es fassungslos macht, dass die Mutter den Vater wieder einziehen lässt. Das empfand ich schon als großes Fragezeichen. Die ersten 30 Minuten fand ich daher auch äußerst schwach und wäre es kein Film mit Bob, hätte ich ihn vermutlich nicht beendet.
Aber er wurde stärker und stärker was auch an Tess lag. Shawna Waldron spielte sie mit Bravour. Dass sie später ihre langen Haare abschnitt, sorgt erst mal für Humor beim jüngeren Bruder ("you look like a guy"). Aber nach alldem was sie erleiden musste, war es wie eine Befreiung vom alten Selbst. Geholfen hat ihr dabei natürlich die Gothic Chick - ihre Freundin Rain (Victoria). Sie war die Einzige die Tess so manche Details entlocken konnte.
Man erfährt später auch, dass sowohl Vater (Bob) als auch Mutter (Meredith) jeweils von ihren Vätern missbraucht worden sind. Das macht die Sachlage noch furchtbarer - wie konnte er es seiner eigenen Tochter antun?

Es gab Momente, wo man Bob's Charakter regelrecht gehasst hat. Immer wenn es emotional wurde und die Tochter Support benötigte, wollte er mit einer Umarmung ihr Trost spenden - und merkte dabei nicht, wie sehr sie davor zurückschreckte. Das zeigte aber auch die ganze Misere. Einerseits will er wieder der normale Vater sein, aber nach alldem was passiert ist, kann er das nicht mehr.
Natürlich gab es kaum spannende Szenen, aber wenn man die englischen Dialoge begreift und das Acting miteinbezieht, kann ich durchaus

geben. Und mache das auch. Mich erinnerten die Interviews / Therapiesitzungen vom Stil sehr an Mockumentary, aber ohne die Komik. Es war nun mal ein Film zum Nachdenken. Das Ende war dann folgerichtig.
Da es nur wenige Ausenszenen gab, konnte ich nur den Stadtteil in Phoenix ausfindig machen, in der das Haus der Familie lag. Monte Vista Road:




Und ein paar Screenshots mit HD Updates:





