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Autor Thema: Nur tote Zeugen schweigen (1962)  (Gelesen 1241 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
Dan Tanna Spenser
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« am: 21. Februar 2016, 19:46:01 »

Handlung

Chris Kronberger ist ein junger, dynamischer Boxer mit einem Nebenjob als Blumenzusteller. Abend für Abend überstellt er Magda, der Geliebten und Bühnenpartnerin Georg von Cramers, eines bekannten Magiers und Bauchredners, einen Strauß Rosen. Als Cramer gerade mit seinem Auftritt im Varieté beschäftigt ist, findet Chris dessen Garderobe leer vor. Er sieht ein Bündel Geldscheine und will sie gerade stehlen, als er von dem zurückkehrenden Cramer dabei überrascht wird. Für Chris, der jetzt in Panik gerät, ist es ein Leichtes, den Bauchredner niederzuschlagen. Anschließend flieht Chris. Cramers Assistent Erik Stein nutzt die Gunst der Sekunde, als er seinen Boss bewusstlos am Boden liegen sieht, und bringt seine seit geraumer Zeit gehegte Mordabsicht zu Ende. Mit einem Stock prügelt er auf Cramer so lange ein, bis dieser tot ist. Dann ruft er verlogen nach Hilfe, er habe nämlich seinen Chef tot aufgefunden. Nur einer war „Zeuge“ dieser schrecklichen Tat – Cramers wichtigstes Requisit während der Vorstellung: seine große Puppe „Grog“.

Steins Motive sind die ältesten der Welt: Eifersucht, Missgunst und Neid, denn Stein ist scharf auf Magda, die er insgeheim verehrt. Er ist es auch, der ihr Abend für Abend Rosen zukommen lässt. Mit dem Mord an Cramer verschwindet auch „Grog“. Inspektor Kaufmann übernimmt den Fall und glaubt bald, dass Chris Kronberger Tatverdächtiger Nummer 1 ist. Dessen Schwester Karin glaubt fest an Chris’ Unschuld, verteidigt ihn, wo sie nur kann und liefert sich mit dem Inspektor so manches Wortgefecht. Einige der Beteiligten, seien es Tatverdächtige, seien es Zeugen, scheinen ein undurchsichtiges Spiel zu spielen. Warum zum Beispiel sagt Magda Inspektor Kaufmann nicht alles, was sie weiß? Sie unterschlägt jedenfalls Hinweise. Und auch die Varieté-Choreographin Katharina scheint etwas zu verschweigen. Sie ergibt sich in düsteren Weissagungen und behauptet, dass „dunkle Mächte“ hinter dem Mord stünden. Währenddessen bleibt der Mörder Stein ruhig und cool, jederzeit die Kontrolle und Beherrschung wahrend. Dann aber bringt ein weiterer Mord die Dinge in Bewegung. Kaufmann selbst gerät nun bei der Verfolgung des abgetauchten Chris in Gefahr, aus luftiger Höhe abzustürzen; eine Gefahr, aus der ihn ausgerechnet sein Hauptverdächtiger rettet.

Was aber ist mit der Puppe „Grog“ geschehen? Es verdichten sich Anhaltspunkte, dass sie ein Eigenleben führt und selbst zum „Täter“ geworden ist. Chris ist derweil wieder untergetaucht und versucht auf eigene Faust und mit Hilfe Karins, den Tathergang zu klären und den Mörder zu fassen. Am Ende ist es ausgerechnet der „Zeuge“ „Grog“, der Licht ins Dunkel bringt, und Magda, die mit ihrem geschickten Doppelspiel Erik in eine Falle lockt und der Polizei hilft, diesen als Mörder zu überführen. Sie wollte von Anbeginn nichts anderes erreichen, als den brutalen und sinnlosen Tod ihres Freundes Georg von Cramer zu rächen, da sie ihn aufrichtig geliebt hatte.
Produktionsnotizen

Nur tote Zeigen schweigen wurde 1962 vermutlich in Spanien gedreht und am 19. Dezember 1962 im co-produzierenden Italien uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand am 31. Januar 1963 statt, die spanische am 20. Mai desselben Jahres. Am 17. August 1968 wurde der Film erstmals im bundesdeutschen Fernsehen ausgestrahlt.

In Italien wird der Film als Ipnosi unter italienischer Produktionsführung gelistet. Die Rollennamen variieren dabei leicht.[1]
Kritiken

    „In seiner Garderobe wird ein berühmter Artist von seinem Assistenten aus Eifersucht erschlagen. Raffiniert lenkt er den Verdacht auf einen anderen. Aber der Zeuge der Tat spielt ihn schließlich in die Hände seiner Richter. Dieser Zeuge ist – skurril und unheimlich – eine Puppe! Der deutsch-spanische Film steckt voller Überraschungen, ist perfekte Krimi-Unterhaltung und mit Götz George, Jean Sorel, Heinz Drache, Mara Cruz und Eleonora Rossi-Drago hervorragend besetzt. In besonders interessanter Studie: Margot Trooger.“

– Hamburger Abendblatt vom 22. Mai 1963

Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Verworrene und rüde Kriminalstory.“

Auf cinema.online hieß es kurz: „Leidlich unterhaltsamer Schnellschuss.“


    Götz George: Chris Kronberger
    Heinz Drache: Inspektor Kaufmann
    Jean Sorel: Erik Stein
    Mara Cruz: Karin Kronberger
    Werner Peters: Kriminalkommissar
    Margot Trooger: Katharina
    Massimo Serato: Georg von Cramer
    Eleonora Rossi-Drago: Magda Berger
    Michael Cramer: Pablo
    Guido Celano: Tony
    José María Caffarel: Psychiater


« Letzte Änderung: 21. Februar 2016, 19:48:53 von Dan Tanna » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 27. August 2017, 19:20:31 »

Eigentlich auch ein "stilechter Wallace" für mich.

Das Ensemble dieses Filmes geht voll auf. Alle Rollen wurden absolut glaubhaft besetzt. Heinz Drache agiert sehr gut als Inspektor, hebt sich für meinen Geschmack sogar ein bisschen von seinen Wallace-Auftritten ab. Götz George ist genial in seinem Part als Chris Kronberger. Aus Geldnot begeht er einen dummen Fehler, der ihm zum Verhängnis wird und den er im Verlauf der Geschichte vergeblich versucht auszubügeln. Georges Spiel umfasst einerseits das gehetzte, junge Ich Kronbergers, aber auch dessen Optimismus und Raffinesse, um aus seiner Situation zu entfliehen. George passt perfekt in die Rolle.
Jean Sorel hat mir als Mörder ebenfalls gut gefallen. Er gibt sich kalt und als Herr der Lage, beweist aber in einigen Szenen, dass er selbst auch mit dem Mord zu kämpfen hat. Seine Darstellung passt gut!
Die Damenwelt wird angeführt von Margot Trooger, die stets von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben ist und ihre Szenen klar dominiert. Leider bleibt sie bis zum Ende ein großes Geheimnis, da sie scheinbar zum Schluss ein bisschen vergessen wurde.
Eleonora Rossi-Drago gibt sich ebenfalls rätselhaft und vermag ihre Figur sehr spannend zu verkörpern.
Mara Cruz als letzte Dame im Bunde empfand ich als ein bisschen blass, aber ihre Rolle ist sehr gut angelegt und sie ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte.

Die Handlung selbst, bei der man von Beginn an den Mörder kennt, ist sehr spannend, nüchtern und kalt gehalten. Humor wird man in diesem Krimi vergeblich suchen, dafür aber auf eine sehr packende Geschichte stoßen, die von den Geheimnissen, Rätseln und Handlungen der diversen Charaktere lebt und bis zum Ende hin die Spannung konstant anzuziehen vermag.
Mir persönlich gefiel die Art der Inszenierung, die ohne Schnörkel und unnötige Komik, stilsicher durchs Geschehen führt.
Der gesamte Film eherhält damit eine sehr düstere, bisweilen gruselige, in jedem Fall aber sehr drückende Stimmung.

Ein Clou gelang den Machern allerdings mit der Puppe Grog, die mitunter an 80er Jahre Horrorfilme erinnert. Die Szene mit Grog sind jedenfalls toll gefilmt und sorgen für Stimmung, die der eines Psychothrillers manchmal näher kommt, als einem Kriminalfilm.
Letztlich wird aber alles logisch aufgelöst und damit trägt dieser Ausflug in Übernatürliche nur noch zusätzlich zu diesem sehr finsteren Film bei.

Unterstützt wird das Geschehen von einem ebenfalls sehr tieftönenden Soundtrack. Kein ausgeflippter Swing, oder die übliche Jazzmusik, sondern ruhig und melancholisch. Mir hat es gut gefallen!

Wie gesagt - für mich eine klare Empfehlung wert, der ich gerne

4 von 5 Punkten geben würde.  Sehr guter Film/Serie
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