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Autor Thema: Pater Brown II - Er kann's nicht lassen (D, 1962)  (Gelesen 872 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
filmfan
Azubi in der Police Academy
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« am: 28. August 2017, 15:07:41 »




Er kann’s nicht lassen (Alternativtitel Pater Brown – Er kann's nicht lassen) ist der Nachfolger des erfolgreichen Kriminalfilms Das schwarze Schaf.

Handlung

Pater Brown kann's nicht lassen, er wurde extra vom Bischof auf die ruhige Inselgemeinde Abbotts Rock versetzt, damit er sich nicht mehr in Kriminalfälle einmischen kann, und somit nicht mehr ständig auf den Titelseiten der Zeitungen erscheint. Aus Langeweile verfolgt er eine Katze, die ihn zu einem verschollenen Gemälde von van Dyck führt. Das gibt natürlich wieder Schlagzeilen, was dem Bischof gar nicht gefällt. Er lässt ihn wieder versetzen, diesmal in eine Gemeinde, wo das letzte Verbrechen vor sechs Jahren stattfand – ein gestohlener Golfball. Doch schon bei seiner Ankunft muss er einen Streit zwischen zwei Lords schlichten. Er erfährt von einem Fluch, welcher auf den Schlossherrn von Darroway liege. Er glaubt natürlich nicht daran und vermutet hinter den angeblichen Unfällen Mord.

Kritik

    „Schwerfällige Fortsetzung von Chestertons Detektivgeschichte „Das schwarze Schaf“. Pater Brown, vom Bischof zuerst auf eine kleine Insel, dann in ein entlegenes Dorf strafversetzt, klärt diesmal einen Gemäldediebstahl auf und löst anschließend eine Erbschafts-, Rauschgift- und Mordaffäre.“

– Lexikon des internationalen Films[1]

    „Zum zweiten Mal nach „Das schwarze Schaf“ (1960) spielte Heinz Rühmann den Pater mit dem kriminalistischen Instinkt nach einer Vorlage von G.K. Chesterton. Auch hier stimmen die Zutaten – es bleibt also dem Zuschauer überlassen, ob er ‚Er kann’s nicht lassen‘ als wenig originellen Abklatsch oder unterhaltsame Weiterführung des ersten Teiles sieht.“

– Moviemaster.de[2]

    „Von der Pfiffigkeit des kriminalistisch veranlagten Geistlichen ist nichts mehr geblieben. Ab 16 möglich, aber ohne Empfehlung.“

– Evangelischer Filmbeobachter[3]
Sonstiges

    Die Geschichten von Gilbert Keith Chesterton um Pater Brown dienten als Vorlage für den Film.
    Die Uraufführung des Films erfolgte am 19. Oktober 1962.
    Der Anfang des Films spielt auf der Insel Abbots Rock, wurde aber tatsächlich auf der Irischen Halbinsel Howth Head 10 km nördlich von Dublin gedreht.
    Unter anderem diente das Schloss Anif als Filmkulisse.
    Ein dritter Film mit dem Titel Die Abenteuer des Kardinal Braun (1968, in Farbe), ebenfalls mit Heinz Rühmann, wird oft mit den beiden Schwarz-Weiß-Filmen angeführt, hat jedoch mit den Pater-Brown-Geschichten nach Chesterton überhaupt nichts gemeinsam.


    Heinz Rühmann: Pater Brown
    Lina Carstens: Mrs. Smith, Haushälterin
    Siegfried Wischnewski: Inspektor O'Connally
    Rudolf Forster: Bischof
    Grit Boettcher: Bérénice Clément, Braut
    Ruth-Maria Kubitschek: Mrs. Holland/Claude Simpson
    Horst Tappert: Simpson
    Peter Ehrlich: Fitzpatrick O'Leary
    Emmerich Schrenk: Joshua
    E. O. Fuhrmann: Malone, Sekretär des Bischofs
    Paul Glawion: Kellner
    Hans-Dieter Jendreyko: Sam
    Rainer Penkert: Lord Gilbert Darroway
    Otto Schmöle: Lord Bannister
    Uli Steigberg: Oliver Lynn, Verwalter v. Bannister
    Peter Parten: Bruce Payne, Bräutigam
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« Antworten #1 am: 28. August 2017, 15:08:41 »

Obwohl zwei Jahre zwischen der Produktion von „Er kann’s nicht lassen“ und „Das schwarze Schaf“ liegen, gelingt der Anschluss an den Vorgängerfilm doch lückenlos und akurat. Die Insel Abbot’s Rock scheint sich in diesen zwei Jahren kaum verändert zu haben und auch Frau Smith setzt ihr rigide-liebenswertes Regime im Hause Pater Browns fort. In der Abwicklung der Filmgeschehnisse stellt man fest, dass auch im Übrigen vieles beim Gleichen geblieben ist: passende Irlandaufnahmen, mehrere kleine und große, interessante Krimiplots, die ein gutes Stück auch in sich verwoben sind und den Pater erneut in zwielichtige Etablissements wie in hohe Häuser führen, Martin Böttchers lieblich-sehnsüchtige Melodien und die frische, abwechslungsreiche Ausstrahlung einer professionellen, aber einmal nicht aus dem Hause Rialto oder CCC stammenden Epigonenproduktion.

Heinz Rühmanns Auftreten hat sich ebenfalls wenig verändert. Wenn man so möchte, kann man seinem Pater Brown den Status als Ruhepol beider Filme zuschreiben, selbst wenn sich sein Spiel im zweiten Teil aufgrund verschiedener Interaktionen hin und wieder doch merklich von Weisheit in Richtung blanker Humor wandelt. Das liegt auch an Rudolf Forster, der die Nachfolge des brillanten und ehrwürdigen Friedrich Domin antrat. Domin starb im Dezember 1961 gerade 59-jährig in München und konnte seine erhabene, aber verständnisvolle Interpretation der Rolle des Bischofs der zweiten Produktion der Serie nicht mehr angedeihen lassen. Rudolf Forster wird dem Anspruch des Parts nicht vollständig gerecht und ergeht sich in oft in Sticheleien, Klüngeleien und schlechter Laune.

Auch die Story überzeugt mich nicht mehr gar so sehr wie im „schwarzen Schaf“, in dem sich ein ausgewogenes Verhältnis aus spannendem Krimi, unterschwelligem Witz und einem gesunden Maß Lebensweisheit zu einer kohärenten Atmosphäre zusammenfügte. „Er kann’s nicht lassen“ bedient sich inhaltlich in einigen Punkten eher stereotypen Krimimustern (der Familienfluch, „der tote Mann von Bannister Moore“) und vergibt durch den augenscheinlich wenig irischen Schauplatz auf Schloss Anif das durchgängig irische Gefühl. Nichtsdestoweniger beeindruckt das Setting gerade bei der nächtlichen Durchsuchung des Wassergrabens, die eine grausige Überraschung bereithält. Es wird nicht die letzte für Pater Brown sein – schließlich muss er auch im zweiten Teil wieder seine Fahrkünste, diesmal mit einem Motorrad auf der Flucht vor einem Gangstertrio und mit brisanter Fracht, unter Beweis stellen. Wie gut, dass er sich mit Sammelbüchsen auskennt!

Das Pater-Brown-Thema wurde deutlich „humorisiert“, im Kern bleibt sein Charme aber erhalten. Weil mich ganz persönlich die Gesamtbesetzung weniger anspricht als in „Das schwarze Schaf“, vergebe ich 4 von 5 Punkten. Sehr guter Film/Serie Der Film ist ein würdiger zweiter Teil, doch eine weitere Fortsetzung hat er nicht nötig.
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SilverLion
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aka Ray


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« Antworten #2 am: 02. September 2017, 10:00:02 »

Habe den Film erst vor 3-4 Monaten nach Jahren wieder mal gesehen. Beide Filme mit Rühmann sind richtig toll gemacht.
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