Von dieser Serie gab es 1967 und 1969 jeweils eine Staffel mit 13 Folgen im
ZDF-Vorabendprogramm. Von der zweiten Staffel hatte ich damals einige Folgen gesehen, die mir gut gefallen hatten. Obwohl
Yancy Derringer ähnlich wie
Bonanza in der Zeit nach dem Bürgerkrieg in den USA spielt, war sie für mich nie eine typische Westernserie, als die sie oft bezeichnet wird. Wahrscheinlich liegt das darin, dass der Handlungsort
New Orleans viel städtischer und zivilisierter wirkt als z.B. Virginia oder Dodge City.
Besonders in Erinnerung blieb mir der gesungene Titelsong der deutschen Fassung, der im Original nicht zu hören ist.
Die Ballade von Yancy Derringer klingt für mich heroisch und sehnsuchtsvoll und erzeugt bei mir immer noch einen leicht melancholischen Schauer.
https://www.youtube.com/watch?v=LtdsVRBaR0Y&list=RDLtdsVRBaR0Y&start_radio=1Da die Serie im deutschen Fernsehen nie wiederholt und auch von den Privatsendern verschmäht wurde, hatte ich mich Jahrzehnte damit abgefunden, sie wohl nie mehr wiedersehen zu können, aber auch hier haben die "Serien-Archäologen" ein Wunder vollbracht und sowohl die Original- als auch die deutschen Fassungen "ausgegraben".

Während ich manches aus der damaligen Zeit heute "ein bißchen doof" finde, erscheint mir Yancy Derringer auch heute noch gut und individuell gemacht. Die deutsche Synchronstimme von
Jock Mahoney gehört der späteren "Synchro-Legende"
Rainer Brandt, der hier zwar schon selbstbewußt, aber noch nicht so schnodderig rüberkommt.
Wenn ich gelegentlich eine Folge der Serie sehe, gefällt sie mir gut, wenn ich dagegen mehrere in kurzen Abständen hintereinander komsumiere, nervt mich das Gehabe von und um Yancy Derringer ein bißchen. Er ist halt immer der Super-Typ, weiß alles, kann alles, ahnt (fast) alles voraus, wird von allen Frauen angehimmelt, hilft den "Schwachen", bekämpft die Bösen und tritt sehr selbstbewußt und oft ein bißchen blasiert auf, ein typischer Dandy eben.

Bei mehreren Folgen auf einmal ist mir das dann schon mal ein bißchen zu viel des "Guten" ...
