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HD-DVD und Blu-ray auf SchmusekursIm Streit um das Nachfolgeformat der DVD deutet sich eine berraschende Wendung an. Sony und Toshiba verhandeln ber eine Hybridversion aus Blu-ray und HD-DVD. Die Rivalen wollen ein Formatwirrwarr verhindern, wie es Videofans zuletzt in den achtziger Jahren mit VHS, Betamax und Video 2000 erlebten.
HD-DVD-Laufwerk von NEC: Formatstreit vor dem Ende?
Die Nachricht aus Tokio berrascht: Sony und Toshiba haben bereinstimmend erklrt, dass sie ber eine Lsung des Streits um das DVD-Nachfolgeformats verhandeln. Nach einen Bericht der Zeitung "Nihon Keizai Shimbun" knnte noch in diesem Monat eine Einigung ber eine Hybridversion aus Blu-ray und HD-DVD zustande kommen.
Eine solche Einigung schien bislang kaum mglich. Die beiden Lager standen sich unvershnlich gegenber. Jeder behauptete, sein Format sei das bessere.
Die HD-DVD, hinter der neben Toshiba auch NEC, Intel, IBM und Warner stehen, speichert 30 Gigabyte und kann in den bisherigen DVD-Fabriken produziert werden. Das von Sony, Panasonic, Pioneer, LG und Philips favorisierte Blue-ray-Format erfordert neue Produktionsstrecken, die Scheiben fassen jedoch bis zu 50 Gigabyte. Beide Formate bentigen wegen der hheren Datendichte blaue Laser zum Auslesen der auf ihnen gespeicherten Daten und knnen deshalb in aktuellen DVD- oder CD-Laufwerken nicht verwendet werden.
Der Streit droht auch die Einfhrung von High-Definfition-Videos zu verzgern. Welcher Konsument will sich schon einen neuen Videoplayer kaufen, wenn noch nicht einmal feststeht, ob es in einigen Jahren berhaupt noch Filme im dafr passenden Format zu kaufen gibt.
In den achtziger Jahren hatte die Branche bereits einen hnlichen Formatkampf erlebt. Damals wetteiferten die Videokassettenformate VHS, Video 2000 und Betamax miteinander. Durchsetzen konnte sich schlielich VHS, obwohl es qualitativ die schlechteste Lsung darstellte.
Eine hnliche Entwicklung wollen Sony und Toshiba nun verhindern. Man wolle den Kunden eine "best experience" ermglichen, sagte Sony-Sprecher Taro Takamine. Keisuke Omori von Toshiba erklrte, ein einheitliches Format sei sicher die beste Lsung fr die Konsumenten, aber dies schliee nicht aus, dass sich die beteiligten Firmen auf eine Hybridlsung einigten. Nach Informationen des Blatts "Nihon Keizai Shimbun" drngt auch Hollywood auf eine Einigung im Formatstreit.
Der wre mit einem Kompromiss zwischen Blue-ray und HD-DVD aber nur teilweise erreicht, denn dabei geht es allein um die Eigenschaften der optischen Disk. Welches Videoformat darauf zum Einsatz kommt, ist noch nicht entschieden. High-Definition-Filme erfordern eine bessere Datenkompression als sie der auf Video-DVDs verwendete MPEG-2-Standard ermglicht. Sowohl Microsoft als auch die Video Coding Experts Group (VCEG) wollen MPEG-2 beerben. Der Microsoft-Standard heit VC-1 und basiert auf WMV, die VCEG setzt auf H.264/AVC, ein MPEG-4-Codec, der auch von Fraunhofer-Forschern entwickelt wurde.