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Autor Thema: Tim & Struppi: Das Geheimnis der Einhorn (2011)  (Gelesen 3005 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Spenser
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« am: 21. Mai 2011, 07:12:35 »

Deutscher Kinostart:
27.10.2011

Schauspieler:
Daniel Craig, Simon Pegg, Cary Elwes, Jamie Bell, Daniel Mays, Andy Serkis, Nick Frost

Produzenten:
Peter Jackson & Steven Spielberg

Handlung:
“Es werden die Geschichten Die Krabbe mit den goldenen Scheren, Der geheimnisvolle Stern, Das Geheimnis der “Einhorn” und Der Schatz Rackhams des Roten kombiniert, wobei der Film von Tims (Jamie Bell) erster Begegnung mit Kapitän Haddock (Andy Serkis) und der Entdeckung der Spur zu einem Schatz von dessen Vorfahren Sir Francis Haddock handelt. Sie machen sich auf die Suche danach und werden dabei von einem Gefängnisflüchtling, der den Schatz auch haben wollte, und den Detektiven Thompson und Thomson (Simon Pegg und Nick Frost) beschützt.”

Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der ‘Einhorn’ setzt sich aus den drei Geschichten von Die Krabbe mit den goldenen Scheren, Das Geheimnis der „Einhorn“ und Der Schatz Rackhams des Roten zusammen. Erzählt wird vom ersten Aufeinandertreffen zwischen dem jungen unerschrockenen Reporter Tim (Jamie Bell) und dem raubeinigen Kapitän Haddock (Andy Serkis). Zusammen entdecken sie einen Hinweis auf den Schatz seines Vorfahren Francis Haddock. Sie gehen auf eine Reise zusammen mit einem Gefängsnisausbrecher und den beiden Detektiven Thompson (Simon Pegg) und Thomson (Nick Frost).

Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der ‘Einhorn’ soll der erste Teil einer vermutlich drei Teile umfassende Reihe von Tim und Struppi – Abenteuern sein. Während bei diesem Teil Regieikone Steven Spielberg auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, soll sein Kollege Peter Jackson (Der Herr der Ringe – Trilogie) den zweiten Teil inszenieren. Abwechselnd nehmen beide jedoch auch in ihrer Tätigkeit als Produzent auf die Filme Einfluss. Der Abenteurfilm wird im Motion Capture – Verfahren gedreht, bekannt aus Filmen wie Der Polarexpress und Die Legende von Beowulf, für Spielberg die erste größere Erfahrung mit der Technik. Außerdem wird die Comicverfilmung in 3D auf den Leinwänden dieser Welt zu sehen. Bei der akribischen Arbeitsweise von Spielberg und Jackson darf man jedoch berechtigterweise auf eine technisch beeindruckende Ausführung gespannt sein. Als langjährige Fans der Comicbücher von Georges Remi alias Hergé gilt die Verfilmung als lang gehegtes Wunschprojekt der beiden Masterminds. Mit Andy Serkis schlüpft ein Motion Capture – erfahrener Schauspieler in die Rolle des legendären Kapitän Haddocks. So spielte er mit dem aufwendigen Verfahren schon Gollum in der Herr der Ringe – Trilogie und King Kong im gleichnamigen Remake von 2005.

In Deutschland kommt Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der ‘Einhorn’ am 27.10.2011 ins Kino.
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
Spenser
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« Antworten #1 am: 21. Mai 2011, 07:14:56 »

Als großer Fan der Comic-Reihe bin ich auf die Real-Verfilmung sehr gespannt und freue mich darauf. Dies ist die zweite Real-Verfilmung der Serie. Bereits Ende der 60ger Jahre gab es eine - in meinen Augen - wenig gelungene Umsetzung der Kult-Comics. Aber mit Spielberg und Jackson im Boot kann diesmal wirklich was daraus werden...

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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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« Antworten #2 am: 21. Mai 2011, 10:11:40 »

Da kann man wirklich gespannt sein, wobei man wohl erwarten sollte, dass es ziemlich actionreich wird.
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« Antworten #3 am: 21. Mai 2011, 11:20:33 »

Real-Verfilmung? Leider nicht. Der Film ist mit dem Motion-Capture-Verfahren gedreht (wie etwa beim Polarexpress), und geht damit eher in Richtung Animationsfilm. Ansehen werde ich es auf jeden Fall, ich mag die Comics und bei den Beteiligten kann man viel erwarten.

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« Antworten #4 am: 21. Mai 2011, 18:13:32 »

Ah, ich war von einer Realverfilmung ausgegangenm, weil in der imdb auch nichts beistand, dass die Stars nur Sprechrollen haben. Vllt. ist es so aber auch besser, da es Details gibt, die man real einfach schwer umsetzen kann - allen voran Struppi. Und die ersten beiden Realverfilmungen von früher waren ja....naja, milde gesagt...nicht gerade gelungen.

Spielberg und Jackson werden sicher was nettes daraus machen, jedenfalls vertraue ich darauf.
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
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« Antworten #5 am: 15. Juni 2011, 17:00:40 »

Ach nein! Das wird bestimmt toll! Habe ich bisher nicht gewusst, dass das verfilmt wird. Realverfilmung fände ich aber auch spannend, hätte mich interessiert, wie die das umgesetzt hätten. Aber so ist es auch toll! Ich freue mich auf einen tollen Kino-Abend mit Knabbereien aus den Aldi. Das muss ja gut vorbereitet werden und im Kino sind solche Sachen ja unbezahlbar. zwinker
« Letzte Änderung: 15. Juni 2011, 18:07:43 von SilverLion » Gespeichert
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« Antworten #6 am: 16. August 2011, 18:29:05 »

Oooh Tim und Struppii...
hab ich vor 6,7 Jahren soo gerne geguckt, die Comics Happy
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Ich liebe Horrorfilme und Thriller Happy
Zurzeit am liebsten "The Loved Ones" den mag ich totaaal *_*
Ausserdem Serien wie Two and a half men, Roseanne, How I met your mother, Scrubs, the big bang theory,dr. House, CSI (aber nur Miami und so weiter... >)
Spenser
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« Antworten #7 am: 16. August 2011, 19:26:59 »

Oooh Tim und Struppii...
hab ich vor 6,7 Jahren soo gerne geguckt, die Comics Happy

Die Trickserie mag ich auch gerne, die ist sehr gut geglückt (also die von 1991), die habe ich auch in meiner Sammlung Happy Und die Comics habe ich auch seit ewigen Zeiten.

Auf den Film bin ich auch schon gespannt
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Spenser: "Es braucht schon einen harten Mann, um ein zartes Hühnchen zuzubereiten"
Dabney
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« Antworten #8 am: 30. Oktober 2011, 11:14:02 »

Ich habe den Film gestern gesehen und fand ihn ziemlich gut. Vor allem die Optik ist herausragend, die Figuren sind sehr schön umgesetzt und es finden sich auch unheimlich beeindruckende Szenenbilder. Da hat mich das 3D fast schon etwas gestört, weil es meiner Meinung nach zu sehr von den hervorragenden Bildern ablenkt. Zudem ist der Film äußerst witzig, viele lustige Gags, zahlreiche Anspielungen auf die Comics, viel witziger "Schmarrn" (man merkt, dass Edar Wright am Drehbuch beteiligt war). Die Comics werden ziemlich akkurat umgesetzt, dazu gehört auch, dass Haddock säuft wie ein Loch und es für Kinder teilweise relativ brutal zugeht. Also auf alle Fälle sehr unterhaltsam.

Ein Manko gibt es dann aber doch: Die Story. Mag sein, dass es der Comicvorlage geschuldet ist, aber mir ging die Geschichte oftmals viel zu schnell. Schwupps, 1 Minute im Film und schon ist die Story in vollem Gang. Nach kurzer Zeit reiht sich Action-Sequenz an Action-Sequenz. Statt hin und wieder mal das Tempo herauszunehmen und den Zuschauer durchatmen zu lassen, statt mal etwas näher auf die Charaktere einzugehen (gerade über die Person Tim erfährt das Publikum so gut wie nichts), hetzen die Protagonisten von einem Ort zum nächsten. Da hätte ich gerade von einem Spielberg-Film mehr erwartet.

Insgesamt überzeugt der Film aber dann wegen seiner originellen Einfälle doch. Gerade die vielen optischen Spielereien (Sanddünen verwandeln sich während Haddocks Erzählung in eine tobende See) und eine gute Portion Selbstironie (die Karikatur von Tim am Filmanfang, die Vögel über dem Kopf des Taschendiebs) machen den Film sehr interessant. Den zweiten Teil werde ich jedenfalls mit großer Spannung erwarten. Vielleicht schaffen es die Beteiligten ja, die Schwächen des ersten Teils noch auszubügeln (bei Teil 2 soll ja, nach bisherigem Kenntnisstand, Peter Jackson vom Produzenten- auf den Regiestuhl wechseln).
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2011, 11:15:45 von Dabney » Gespeichert
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« Antworten #9 am: 03. November 2011, 20:08:31 »

Die Trickserie mag ich auch gerne, die ist sehr gut geglückt (also die von 1991), die habe ich auch in meiner Sammlung Happy Und die Comics habe ich auch seit ewigen Zeiten.

Ich auch. Die horte ich wie einen Schatz. War damals von der sog. Ligne claire der belgischen Zeichner, insbesondere Hergé sowas von begeistert. Auch die Französischen Comics von z.B André Franquin habe ich geliebt. Gaston ist ja ebenfalls Kult und Spirou&Fantasio mit dem Marsupilami.

Ich werde zur Einstimmung mal wieder Tim und Struppi komplett lesen (kann man ja ruhig auch machen, wenn man etwas älter ist zwinker ). Auf den Film bin ich schon gespannt. Gut das man keine Real-Verfilmung vorgenommen hat, das finde ich einfach nicht gut. Die Asterix und Obelix Filme sind mir immer noch ein Gräuel trotz Gerard Depardieu.
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Spenser
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« Antworten #10 am: 05. Dezember 2011, 07:07:09 »

Habe den Film nun auch gsehen und fand ihn wirklich großartig. Die Atmosphäre der Comics wurde sehr gut rübergebracht, wenngleich mir die Zeichnung von Tim nicht ganz so geglückt schien, die anderen waren dagegen sehr gut gelungen. Ach ja, keiner kann so majestätisch fluchen wie Captain Haddock Grinsen Da ich die Comics alle sehr gut kenne, bot die Geschichte ansich kaum sonderliche Überraschungen, wenngleich auch einiges etwas anders war. Ich denke, Hergè wäre gerührt gewesen, mit wieviel Liebe Steven Spielberg diesen Film gemacht hat. Ich hoffe, dass noch ein 2. Film folgen wird, ich denke auch, dass einer kommen wird - das läßt sich Spielberg sicher nicht nehmen!

Volle 5 Sterne selbstverständlich! Happy

Hatte nur gedacht, der Film würde etwas länger gehen als 95 Min (ohne Abspann gerechnet) Von Spielberg kennt man ja eigentlich wenig, wasan großem Kino unter 2 Stunden geht Grinsen Aber ich denke, da der Film nicht ganz billig gewesen sein muß, mußte man alles etwas straffer planen.

@Dabney: Finde auch, dass alles sehr gut rübergebracht wurde - auch eben Haddocks Sauferei und auch, dass es auch Tote gibt, wie in den Comics. Für Kinder ist dieser Film eigentlich nur bedingt zu empfehlen, zumindest für jünger als 10. Das der Film eine FSK von 6 hat, wundert mich doch ziemlich! Also, ich würde den Film keinen 6jährigen vorsetzen wollen. Ich hatte schon befürchtet, das alles eher kindgerechter gestaltet würde - zum Glück war das nicht der Fall. Auch Schulze & Schultze wurden sehr gut getroffen - deren "nichts-schnallen-Philosophie" kam sehr gut rübver...alleine die Szene mit dem Taschendieb in dessen Wohnung :lol:

Von den Charakteren fehlten nur Professor Bienlein - aber der hätte in die Story ja eh nicht reingehört / reingepasst.
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2011, 07:20:34 von Spenser » Gespeichert

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« Antworten #11 am: 05. Dezember 2011, 21:13:46 »

hab den Film inzwischen auch gesehen und mir hat er auch sehr gut gefallen. Die Comics kenne ich leider nur ausschnittsweise (sollte das unbedingt mal nachholen...). Ich war der Animation im Trailer zwar noch etwas skeptisch gegenüber gestanden, aber nach ein paar Minuten im Kino war das komplett verflogen und ich bin vollends in die Welt von Tim und Struppi eingetaucht....
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« Antworten #12 am: 06. Dezember 2011, 02:41:32 »

Also bin ich, als langjähriger Bewunderer der Comics, mit durchaus gemischten Gefühlen und einer nicht allzu hohen Erwartung in diesen Film gegangen - ich wusste ja, nachdem ich den Trailer gesehen hatte, dass ich keine werkgetreue Umsetzung des grafischen Universums Hergés erwarten durfte. Also was würden eine amerikanische und eine neuseeländische Regielegende aus diesem so europäischen Stoff machen? Die Antwort liegt nahe: Etwas eigenes. Dieser Film ist aus meiner Sicht eine "Variation zum Thema Tim und Struppi", eine Neuinterpretation, angelegt an etwas, das eigentlich nicht verfilmbar ist. Und damit ist dieser Film konsequenter und eigenständiger, als alle bisherigen Versuche, Tim und Struppi auf die große Leinwand zu bringen: Die Realverfilmungen aus den 60ern konnten filmisch den Vorlagen nicht annähernd das Wasser reichen und die Zeichentrickumsetzungen sind vom Design zwar dicht dran, aber technisch und vor allem im Timing nicht angemessen.

Das Team der Neuverfilmung ging den einzig möglichen Weg und schuf ein neues Tim-und-Struppi-Universum - etwas das übrigens in der Comic-Welt schon seit vielen Jahren praktiziert wird: Neudefinitionen bekannter Akteure in Parallel-Universen und "What-If?"-Szenarios. Das mag man kritisch betrachten und als "Verrat" am ursprünglichen Setting empfinden, doch ich denke, es ist legitim. Die Bewertung der Umsetzung der Charaktere in ein neues Design ist letztlich Geschmacksache, in ihren Funktionen sind sie letztlich getroffen: Tim ist der "Platzhalter" für den Betrachter, Kapitän Haddock das chaotische Moment, Struppi der Held der Kleinen, die Schulzes die Slapstick-Lieferanten. Für Tim und die Schulzes hätte ich mir persönlich ein anderes Design gewünscht - aber wie gesagt, das bleibt vom persönlichen Geschmack bestimmt.

Interessant finde ich die Kollaboration mit Simon Pegg, Nick Frost und Edgar Wright, die zusammen für Titel stehen wie "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz" - ganz famose Produktionen, die nicht nur durch anarchischen Humor bestechen, sondern auch - ganz im Sinne meiner Vorrede - für Neuinterpretationen stehen: "Shaun of the Dead" ist ein gutes Beispiel für eine humorvolle Neubelebung des Zombie-Genres.

Die Handlung ist angelehnt an drei Alben von Hergé; Timing und Tempo sind atemberaubend - manchmal etwas zu viel, aber weitaus besser als die betulichen Versuche aus früherer Zeit - hier zeigt Spielberg, das Indiana Jones und Tim Verwandte sind. Die Choreografie der Szenen bleibt aber im wesentlichen immer nachvollziehbar - im Gegensatz zu hyperaktiven Produktionen wie "Transformers" wo ich einfach innerlich abschalte.

Technisch zeigt sich "Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" auf allerhöchsten Niveau. Was hier an CGI gezeigt wird, stellt alles bisherige deutlich in den Schatten. Hier wurde mit Liebe zum Detail gearbeitet: Texturen, Lichtbrechungen, Wasseranimationen, Staubpartikel in der Luft - das hat man so bisher nicht gesehen. Der 3D-Effekt ist sehr räumlich und selten nur auf Effekt ausgerichtet.

Der Score stammt von niemand geringerem als John Williams - wir kennen ihn alle aus Star Wars, Indiana Jones, Jurassic Park, Schindlers Liste und Harry Potter.

Als lose Vorlage für die Verfilmung dienten den drei Drehbuchautoren Steven Moffat, Edgar Wright und Joe Cornish gleich drei der 24 Comicalben: Während "Das Geheimnis der 'Einhorn'" und "Der Schatz Rackhams des Roten" als Comics eine inhaltlich zusammenhängende Fortsetzung bilden, erzählt "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" eine in sich abgeschlossene Geschichte. Im Film nehmen Handlungselemente aus "Das Geheimnis der 'Einhorn'" den ersten Teil ein, während Handlungselemente aus "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" als Vorlage für den zweiten Teil diente. Aus "Der Schatz Rackhams des Roten" wurden lediglich Kapitän Haddocks Erinnerungen an seine eigene Ahnengeschichte verwendet. Hinzu kommt, dass die Geschichtenerzähler sich nicht nur an die Comicvorlagen halten wollten, sondern zusätzlich auch noch ein paar eigene Szenen in den Film mit eingebaut haben. Das erfüllt gleich zweierlei Zweck, denn zum einen wird der Film auf diese Weise für alle die mit den Comics vertraut sind aufregender, zum anderen konnte man die Handlung aus den Comics, die größtenteils aus den 1930er und 1940er Jahren stammen, im Film etwas mehr modernisieren. Wie Regisseur Spielberg auf der Premiere verlauten ließ, bestand seine Hauptintention bei der Verfilmung darin, die Comics für den US-amerikanischen Markt attraktiver zu machen.
Dass die "Tim und Struppi" Comics bisher in den USA noch gar keine Veröffentlichung erlebten, ist wie ich finde ein interessanter Punkt. Vielleicht könnte es sich dabei um ein Mentalitätsproblem handeln, denn wie mir aufgefallen ist, besteht ein Unterschied zwischen den amerikanischen und europäischen Comichelden. Während die US-Comichelden wie z.B. Superman oder Spiderman meistens äußere Eigenschaften in Form von Superkräften besitzen, die sie gegenüber ihren Feinden körperlich überlegen machen, beziehen die europäischen Comichelden wie z.B. der abenteuerlustige Reporter Tim ihre Kräfte mehr von innen - die Comicfigur des Tim lebt doch von ihrer Neugier und dem Interesse für fremde Kulturen. In Europa gelten Frankreich und vor allem Belgien als Länder mit ausgeprägter Comic-Kultur, so dass man sagen könnte, diese Länder repräsentieren den europäischen Comic. Die jungen Menschen und Comicfans aus den USA können vielleicht nicht so viel mit Comicfiguren anfangen, die rein äußerlich einem Durchschnittstypen ähneln, so dass man ihre wahren Qualitäten wie Neugier und Sympathie für fremde Kulturen nicht auf den ersten Blick erkennt. Bei Superman und Spiderman kommt es darauf an, dass der Held am Ende siegt. Bei Tim und Struppi kommt es mehr auf die Erlebnisse und Erfahrungen an, die der Held auf dem Weg zum Ziel macht.

Bei Hollywoodfilmen werde ich als Zuschauer oft mit Gewalt konfrontiert. Was die "Tim und Struppi" Comics von Hergé für mich aber gerade so liebenswert erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass Gewalt jeglicher Art in den Comics größtenteils abwesend ist. Spannung wird weniger durch sinnlose Schießereien oder sonstige Gewaltexzesse erzeugt, sondern vielmehr durch irrwitzige Verfolgungsjagden oder humorvolle Verwechslungen, die meistens aus den Charaktereigenschaften der Figuren heraus entstehen. So war ich positiv überrascht darüber, dass Steven Spielberg in einem Film, der sich hauptsächlich an das Kinopublikum in den USA richtet, so weit irgend möglich auf die Darstellung von Gewalt verzichtet hat. Ich war zumindest mit der Erwartung ins Kino gegangen, mehr davon zu sehen als in diesem Film gezeigt wird. Trotzdem konnte ich mit dieser Verfilmung nicht wirklich warm werden. Das liegt vielleicht am sogenannten Performance-Capture-Verfahren, in dem der Film gedreht wurde: Die Schauspieler wurden per Computeranimation zu Zeichentrickfiguren gewandelt, so dass ihre originalen Körperbewegungen bestehen blieben und die Zeichentrickfiguren auf diese Weise letztendlich lebensechter und menschlicher wirken. Für Spielberg war es das erste Mal, dass er in diesem Verfahren einen Film gedreht hat. Ich stehe dieser Art Filme zu machen eher kritisch und mit gemischten Gefühlen gegenüber, weil ich das Geschick welches darin besteht mit der bloßen Hand Zeichnungen zu erschaffen viel mehr wertschätze als jede Zeichnung die am Computer entsteht. Der Tim-und-Struppi-Erfinder und -Zeichner Georges Remi stammte aus einer Zeit, in der man den Computer noch nicht als zeichnerisches Hilfsmittel nutzen konnte. Seine Comiczeichnungen aus der Originalzeit sind für meinen Geschmack somit ehrlicher und atmosphärisch stimmungsvoller als das was Spielbergs Film hier zeigt. Ob Hergé diesen Film wirklich sehr gemocht hätte, wie Spielberg auf der europäischen Kinopremiere in Brüssel selbstbewusst verlauten ließ, steht wohl in den Sternen. Ganz am Anfang des Films wird ein junger Mann gezeigt, der sich auf einem Flohmarkt von einem Straßenmaler porträtieren lässt, der ein wenig aussieht wie Hergé. Als Resultat wird den Zuschauern ein Porträt gezeigt, das den echten Tim zeigt wie Hergé ihn in seinen Comics gezeichnet hat. Erst danach bekommt man zum ersten Mal Tims Antlitz im Performance-Capture-Verfahren zu sehen und es ist etwas schwer sich daran zu gewöhnen.

Für Spielbergs Verfilmung wurde ein Vorspann entwickelt, der optisch etwas an den Vorspann aus "Der rosarote Panther" von Blake Edwards erinnert. Ich erhielt hin und wieder den Eindruck, es mit einer umgewandelten Comicverfilmung von Indiana Jones zu tun zu haben, z.B. in der Szene in der Tim während der Verfolgungsjagd durch die Wüstenstadt den Lenker seines Motorrads dazu verwendet um über einem Abgrund an einer Wäscheleine herabzugleiten. Tim und Kapitän Haddock waren für Verhältnisse, die eine 3-D-Optik mit sich bringt relativ gut getroffen, während ich die beiden trotteligen Detektive Schultze und Schulze als etwas überproportioniert empfand. Im Comic "Der Schatz Rackhams des Roten" wird außerdem der zerstreute Professor Bienlein als neuer Charakter eingeführt, der in diesem Film aber leider außen vor gelassen wurde. Dafür findet die Opernsängerin Bianca Castafiore, genannt "die mailändische Nachtigall", Beachtung und hat einen bizarren Auftritt in der Wüstenstadt. Als Fazit kann gelten, dass es dem Film gut getan hätte wenn man den einzelnen Figuren, internationalen Schauplätzen und humorvollen Dialogen noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte, anstatt zu viel Action zu zeigen, aber auch so bin ich trotzdem sehr zufrieden mit dem Endergebnis.

Mein persönliches Fazit: Dieser Film ist sehenswert. Hier wird eine bekannte Welt neu interpretiert, mit viel Liebe zum Detail und zum Sujet. Er ist eigenständig und äusserst unterhaltsam. Und wer die eigentliche Tim-und-Struppi-Welt liebt - so wie ich - dem bleiben die Comics des Altmeisters Hergé... sie bleiben unerreicht - auch von den Herren Spielberg und Jackson.

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« Antworten #13 am: 06. Dezember 2011, 11:47:07 »

Wow, tolle Rezension von dir, Kate. *Daumen hoch*

Dem ist eigentlich von meiner Seite nichts hinzuzufügen. Mittlerweile habe ich den Film auch gesehen und gebe auch 4von5 Sternen. Als Tim und Struppi Fan seit ca 35 Jahren hat er mir sehr gefallen. Natürlich habe ich keine "werkgetreue" Verfilmung erwartet, aber das was Spielberg und Co. geliefert haben, hat mich überzeugt.

P.S Bianca Castafiore war ja mal wieder "göttlich"  Totlach

P.P.S  Ich wußte garnicht, dass Steven Moffat einer der Drehbuchautoren war. Der gönnt sich aber auch keine Pause.
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« Antworten #14 am: 22. März 2012, 12:23:17 »

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