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Autor Thema: Meine Lieblings-Einzelhörspiele  (Gelesen 4513 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
Crockett
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« Antworten #15 am: 08. Mai 2020, 16:13:53 »

Antares 8 - Welt-Alarm



Label: maritim
Jahr: 1978
Regie: Toyo Tanaka
Autor: Heinz Kühsel

Der große Raumtransporter Antares 8 ist auf dem Weg zurück zur Erde. Die Besatzung besteht aus 3 Leuten:
- Commander Jim Starkey (Michael von Rospatt)
- Navigatorin Tatjana (Ursela Monn)
- Techniker Claude (Klaus Dittmann)

Schon in ziemlicher Nähe zur Erde entdecken sie einen großen Meteoriten, der sich langsam auf die Erde zubewegt. Sie beschließen, darauf zu landen und Bodenproben zu nehmen, um eventuell Bodenschätze zu entdecken.

Doch dabei finden sie heraus, was sich hinter dem scheinbaren Meteoriten in Wirklichkeit verbirgt (das möchte ich hier nicht spoilern), und es beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit, um die Erde vor der Ausrottung der Menschheit zu retten …

---

Ich weiß noch: Diese Platte brachte mir meine Mutter damals mit, als ich etwa 10 Jahre alt war und gerade krank im Bett lag.

Und schon beim ersten Hören zog mich das Hörspiel ungeheuer in seinen Bann!

Entstanden ist es 1978, als die Welt gerade so richtig im Sci-Fi-Fieber war – ausgelöst durch Star Wars.

Gewiss – die Story ist recht simpel (und bestimmt von irgendeiner alten Sci-Fi-Serie abgekupfert), aber trotzdem baut sich, vor allem gegen Ende, eine riesige Spannung auf.

Auch die Sprecher machen ihre Sache hervorragend. Und die Dialoge sind teilweise ausgesprochen cool. Der Autor des Hörspiels ist auch in einer kleinen Nebenrolle zu hören.

Auf Initiative einiger alter Fans ist dieses Kulthörspiel vor einiger Zeit auf CD neu veröffentlicht worden. Klare Empfehlung!
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Crockett
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« Antworten #16 am: 05. Juni 2020, 22:51:46 »

Vorstadtkrokodile



Label: Fontana
Jahr: 1978
Regie: Hans-Joachim Herwald, Lothar Zibell
Autor: Udo W. Wolff (nach dem Buch von Max von der Grün)

Dortmund, Mitte der 70er. Am Stadtrand gibt es die Kinderbande „Vorstadtkrokodile“, die aus 7 Jungs und 1 Mädchen besteht, alle im Durchschnitt 13 Jahre alt. Das Mädchen Maria darf nur deshalb dabei sein, weil sie die Schwester des Anführers Olaf ist. Die "Krokodiler" jagen mit ihren Fahrrädern durch Wald und Flur, stellen manchmal was an und hängen ständig zusammen.

Auch der kleine, schmächtige Hannes möchte in die Bande aufgenommen werden, muss dafür aber eine lebensgefährliche Mutprobe bestehen …

Als Hannes eines Tages den Nachbarsjungen Kurt kennen lernt, der im Rollstuhl sitzt, schlägt er den anderen Krokodilern vor, auch ihn in die Bande aufzunehmen. Doch die wollen zunächst keinen „Krüppel“ bei sich haben.

Doch als Kurt eines Nachts eine Einbrecherbande beobachtet und Hannes davon erzählt, werden die Krokodiler neugierig. Und schließlich machen sich alle zusammen auf Gangsterjagd …

---

Das Kinderbuch „Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün (1926 – 2005) erschien 1976 und wurde ein großer Erfolg.

Es wurde zweimal verfilmt. Die TV-Filmfassung von 1977 ist inzwischen zum Kultfilm geworden. Überzeugende Kinderdarsteller, unterstützt von einigen heute sehr bekannten Schauspielern (z.B. Martin Semmelrogge) und ein flotter Soundtrack mit damals populärer Rock- und Popmusik ergaben eine sehr gelungene Mischung.

2009 wurde das Buch nochmal verfilmt, diesmal für's Kino. War auch sehr erfolgreich und zog 2 Fortsetzungen nach sich.

Das Fontana-Hörspiel von 1978 ist ebenfalls absolut klasse. Es hält sich (im Gegensatz zu den Filmen) sehr eng an die Buchvorlage und ist mit Top-Sprechern besetzt. Zu nennen wären z.B. Lutz Schnell als Olaf, Stephan Chrescinski als Hannes und Paul-Edwin Roth als Erzähler.

Als Anfangs- und Schlussmusik hat man sogar einen Titel genommen, der auch in der 1977er-Verfilmung vorkam.

Alles sehr atmosphärisch und realtätsnah. Vor allem reden die Kids hier so wie in Wirklichkeit und fluchen auch mal ordentlich.

Für mich das beste Kinderkrimi-Hörspiel ever! Unbedingt hörenswert.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2023, 12:28:46 von Crockett » Gespeichert
Dan Tanna Spenser
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« Antworten #17 am: 06. Juni 2020, 02:12:17 »

Auch wieder interessant, mir bisher unbekannt Happy
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« Antworten #18 am: 09. April 2021, 23:09:16 »



Es war einmal vor langer Zeit in einer gar nicht so weit entfernten Galaxis …

Das O-TON-Hörspiel

Als es noch keine Videorekorder gab (geschweige denn DVDs, Blu-rays, Streamingdienste oder Internet), hatte man als Kind/Jugendlicher nur eine einzige Möglichkeit, einen Film, den man im Kino toll gefunden hatte, nachzuerleben: Als Originalton-Hörspiel, oder kurz: „O-Ton-Hörspiel“. Dabei wurde der Ton des Films in gekürzter Form auf Platte und Kassette veröffentlicht. Meistens wurde ein Erzähler dazwischen geschnitten, der einem erklärte, was man nicht sah, damit man der Handlung auch ohne Bild folgen konnte.

Einer der Filme, von denen es ein solches O-Ton-Hörspiel gab, war aufgrund seines gigantischen Erfolgs der erste Star Wars, der 1978 als „Krieg der Sterne“ in die deutschen Kinos kam und heutzutage unter dem Titel „Star Wars Episode IV – Eine neue Hoffnung“ firmiert.

Das Hörspiel erschien ebenfalls 1978. Als Erzähler wurde F.-J. Steffens eingesetzt, einer der meistbeschäftigten Hörspielsprecher der 70er Jahre, z.B. auch als Prof. Common in der Serie „Commander Perkins“ von Europa bekannt.

Der Erzählertext war knapp, aber trotzdem informativ, und die zu hörenden Filmausschnitte klangen natürlich absolut beeindruckend! Da waren einmal die großartigen Geräuscheffekte von Raumschiffen, Laserpistolen, Lichtschwertern usw. – alles klang bombastisch. Hinzu kam die epische Musik von John Williams. Und schließlich auch die toll klingenden deutschen Synchronstimmen. Ein Synchronkenner kann bei Namen wie Wilhelm Borchert, Friedrich Schoenfelder, Heinz Petruo, Joachim Tennstedt, Wolfgang Pampel, Hans-Georg Panczak oder Susanna Bonasewicz natürlich nur mit der Zunge schnalzen.

Ich bekam das Hörspiel auf LP irgendwann um 1980 herum. Und als ich dann ein paar Jahre später zum erstenmal „Krieg der Sterne“ in voller Länge auf dem heimischen Fernseher als Leihvideo wiedersah, konnte ich natürlich die Dialoge aus dem Hörspiel auswendig mitsprechen.

Fazit: Wohl eines der wichtigsten O-Ton-Hörspiele der 1970er Jahre. Und auch eines der am besten gemachten. 

Erst im Internetzeitalter habe ich erfahren, dass es auch in den USA und England ein O-Ton-Hörspiel des Films gab - mit identischem Erzählertext und identischen Filmausschnitten. Fontana/Philips hat also offenbar das Hörspiel nicht selbst entwickelt, sondern musste sich an das englischsprachige Original halten - das aber hat es mit Bravour gemeistert!
« Letzte Änderung: 10. Mai 2023, 12:38:56 von Crockett » Gespeichert
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« Antworten #19 am: 05. Mai 2021, 19:36:55 »



Label: auditon / Maritim
Jahr: 1978
Regie: Hans-Joachim Herwald
Autor: Peter Bars (= H. G. Francis)

Hintergrund
Hörspielautor H.G. Francis (vor allem durch seine Hörspiele für das Label Europa hinlänglich bekannt) überlegte 1978, wie wohl die nahe Zukunft der Erde aussehen könnte. Er las wissenschaftliche Artikel aus Zeitschriften und kam dabei auf einige sehr interessante Ideen:

Es könnte vielleicht schon bald eine riesige Raumstation namens „Orbit Challenger“ geben, auf der Wissenschaftler ihre Forschungen betreiben, und die von jedem Interessierten besucht werden könnte. Raumfähren (Space Shuttles) würden regelmäßig zwischen dieser Raumstation und der Erde hin- und herfliegen und Menschen und Fracht transportieren.

Andererseits könnte es auch Probleme geben. Der Kalte Krieg zwischen Ost und West könnte eskalieren. Beide Seiten könnten jederzeit ihre Atomraketen starten. Terroristen könnten diese Situation noch verschärfen. Zahlreiche der im Weltall stationierten Satelliten könnten sich als bewaffnete „Killersatelliten“ entpuppen, die ferngesteuert das Feuer auf alles um sie herum eröffnen...

Aus diesen (und anderen) teils positiven, teils negativen Zukunftsvisionen schrieb Francis unter seinem Pseudonym "Peter Bars" drei Hörspiele, die 1978 in Hamburg produziert wurden, beim Label Auditon erschienen und später von Maritim neu aufgelegt wurden.

„Killersatelliten greifen an“ hat mir aus dieser hochwertigen Mini-Reihe immer am besten gefallen. Eine Art akustischer Katastrophenfilm, der im Weltall spielt. Tolle Story, gute Sprecher (darunter auch Ex-Tagesschau-Sprecherin Dagmar Berghoff) und für die damalige Zeit beeindruckende Geräuscheffekte.

Ein Trip in die nahe Zukunft, der sich lohnt. Interessant auch deshalb, weil manches aus heutiger Sicht (43 Jahre später) sich als wahr erwiesen hat, vieles aber noch immer Science Fiction ist.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2023, 12:44:11 von Crockett » Gespeichert
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« Antworten #20 am: 24. Juli 2022, 18:57:28 »

Kapitän Hornblower



Label: Europa
Jahr: 1978
Regie: Heikedine Körting
Manuskript: H.G. Francis nach einem Roman von Cecil Scott Forester

Inhalt:
1806. England befindet sich im Krieg mit Spanien. Der englische Kapitän Hornblower (Helmo Kindermann) ist nach Südamerika gesegelt, um dort den Adligen Don Julian bei einem Aufstand gegen die Spanier unterstützen. Außerdem hat er den Befehl, das fast doppelt so große spanische Kriegsschiff „Natividad“ zu zerstören, das vor der Küste kreuzt.

Obwohl Hornblower, sein erster Offzier Bush (Horst Stark) und Leutnant Gerard (Gernot Endemann) bald merken, dass Don Julian (Rolf Mamero) ein größenwahnsinniger Diktator ist, der sich „El Supremo“ nennt und das Volk grausam unterdrückt, hält sich Hornblower an seine Befehle.

Als er jedoch erfährt, dass der Krieg zwischen England und Spanien beendet ist, wendet sich das Blatt. Hornblower muss die „Natividad“, die er zuvor erobert und nichtsahnend an „El Supremo“ übergeben hat, noch einmal besiegen … Es kommt zu einer Seeschlacht auf Leben und Tod.

Hintergrund:
Der britische Schriftsteller Cecil Scott Forester (1899 – 1966) schrieb zwischen 1937 und 1962 insgesamt 10 erfolgreiche Romane über den Seehelden „Horatio Hornblower“ und dessen Karriere zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Die Romane erreichten zum Teil Millionenauflagen.

Bekannt ist auch die Verfilmung „Des Königs Admiral“ von 1951 mit Gregory Peck in der Hauptrolle.

Das Hörspiel ist eine (natürlich stark verkürzte) Umsetzung des ersten Hornblower-Romans von 1937. Das Hörspielmanuskript schrieb wieder einmal H.G. Francis.

Das Hörspiel ist hervorragend! Was mich früher begeisterte, waren natürlich vor allem die Schlachten. Zuerst zu Beginn von Seite 2 die Eroberung der Natividad mit Pistolen und Säbeln – und dann am Schluss die dramatische Seeschlacht zwischen Hornblowers Schiff und der Natividad, mit tollen Soundeffekten (Sturm, Wellen, Kanonendonner, berstende Masten). Da fühlt man sich mitten im Geschehen, fiebert mit und wird beinahe seekrank.  Grinsen

Aber natürlich können sich auch die Sprecherleistungen hören lassen. Helmo Kindermann gibt – entsprechend seiner Rolle – einen sehr ernsten und bedächtig agierenden Kapitän Hornblower, der sich nur schwer aus der Ruhe bringen lässt. Horst Stark und Gernot Endemann sind (wie auch in Commander Perkins) ein gut funktionierendes Duo (ich vermute, die beiden haben die Aufnahme zu diesem Hörspiel gemacht, als sie ohnehin gerade für die Commander Perkins-Folgen 5 & 6 im Europa-Studio waren). Rolf Mamero ist der perfekte Schurke, und Heinz Trixner als sein Handlanger „Hernandez“ ebenfalls top.

Die im Roman vorkommende Liebesgeschichte zwischen Hornblower und Lady Wellesley (Ingrid Andree) hat man im Hörspiel zum Glück ausgespart. Dafür gibt es während der Seeschlacht einen gelungenen Dialog zwischen Hornblower und der Lady, die sich weigert, den Schutzraum des Schiffes aufzusuchen, weil es dort Ratten gibt.  Grinsen

Fazit: Segel gesetzt, Kanonen geladen und ab ins akustische Abenteuer!
« Letzte Änderung: 10. Mai 2023, 12:03:34 von Crockett » Gespeichert
Dan Tanna Spenser
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« Antworten #21 am: 06. Mai 2023, 22:35:32 »

Keine Inspirationen mehr von dir?
« Letzte Änderung: 10. Mai 2023, 12:06:39 von Crockett » Gespeichert

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« Antworten #22 am: 10. Mai 2023, 12:07:29 »

Keine Inspirationen mehr von dir?

Inspirationen schon, aber kaum noch Motivation. Ich habe nämlich das Gefühl, dass mein Thread hier nicht auf allzu großes Interesse stößt.
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #23 am: 10. Mai 2023, 22:57:00 »

Also, ich lese es mir immer gerne durch Happy
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« Antworten #24 am: 08. August 2023, 23:29:30 »

Das Gespenst vom Schloßhotel



Label: Europa
Jahr: 1976
Regie: Heikedine Körting
Manuskript: H. G. Francis


Ulla (Reinhilt Schneider) und Benno (Andreas von der Meden), ein junges Ehepaar, geraten bei ihrer nächtlichen Autofahrt in ein heraufziehendes Unwetter und müssen unfreiwillig bei einem abgelegenen Schlosshotel Halt machen. Der brummige alte Hausverwalter Wagner (Ernst von Klipstein) will sie zunächst nicht einlassen, weil das Hotel geschlossen sei. Doch nach einigem Bitten lässt er sich schließlich doch überreden, den beiden ein Nachtquartier zu geben …

Als Ulla kurz darauf allein in der Eingangshalle ist, kommt plötzlich eine durchsichtige, unheimliche Gestalt auf sie zu, versucht sie zu berühren und ruft ihr den Namen „Linda!“ entgegen. Ulla ist zu Tode erschrocken – doch die Erscheinung verschwindet in der Sekunde, als Benno dazukommt. Der glaubt seiner Frau natürlich kein Wort und denkt, sie habe sich alles nur eingebildet ...  Hinterlistig

Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das unheimliche Gespenst vom Schlosshotel aufgetaucht ist. Ulla, Benno und auch die später hinzukommende Frau Benthien (Marianne Kehlau – damals übrigens im wahren Leben mit Ernst v. Klipstein verheiratet) werden mit einem nervenauftreibenden Abenteuer konfrontiert, das nicht alle von ihnen überleben werden …



Soweit mir bekannt, handelt es sich hier um das allererste Horrorhörspiel aus der Feder von H. G. Francis, das jemals auf LP/MC veröffentlicht wurde. Und der Meister zeigte hier sofort, was er konnte. Der Hörer (vor allem der heranwachsende  zwinkern ) wird hier von einer gruseligen Spannung erfasst, die ihn bis zur letzten Sekunde nicht mehr loslässt. Dass es keinen Erzähler gibt, macht das Ganze noch dramatischer und "echter".

Natürlich tragen auch die Leistungen der Sprecher/innen und die Regie von Heikedine Körting inklusive geschickt eingesetzter Geräuscheffekte und Musik zur Qualität entscheidend bei. Vor allem Reinhilt Schneider vollbrachte hier für mich eine ihrer besten Sprecherleistungen ever.

Wenn ich mich recht entsinne, bekam ich dieses Hörspiel auf Platte geschenkt, als ich ca. acht oder neun war. Und ich war sofort begeistert und habe es rauf- und runtergehört. Auch das Cover fand ich sehr atmosphärisch.

Das Hörspiel wurde 5 Jahre später, 1981, als Folge 4 der EUROPA-Gruselserie unter dem Titel „Das Schloss des Grauens“ neu veröffentlicht. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass es ursprünglich ein Einzelhörspiel war. Ich habe die Neuveröffentlichung nie gehört, jedoch soll dort zum Teil andere Musik verwendet worden sein – und ein Satz von Ulla am Schluss soll sogar weggeschnitten worden sein. Daher sollte man sich lieber die Originalversion zulegen, auch wenn sie heutzutage nur noch schwer erhältlich ist. Auch das Cover sieht im Original (siehe oben) einfach besser aus als in Neon-Rot.

Am Schluss noch ein Trivia: Als Ulla und Benno zu Beginn des Hörspiels vor dem Schlosshotel halten, hört man die passende Geräuschuntermalung aus dem EUROPA-Archiv, wie sie damals auch in unzähligen, anderen Hörspielen verwendet wurde: Der Fahrer bremst ab, tritt aber, bevor er den Motor abstellt, im Leerlauf noch einmal kurz auf’s Gaspedal und lässt dadurch den Motor noch einmal kurz aufbrummen. Früher fiel mir das nie auf, aber heute weiß ich, dass damals fast alle (!!!) Autofahrer diesen Blödsinn gemacht haben, in der irrigen Annahme, das sei aus irgendwelchen Gründen gut für das Auto. Und das Mitte der 70er Jahre, als wegen der Ölkrise die Benzinpreise so hoch waren!  Grinsen
« Letzte Änderung: 08. August 2023, 23:53:41 von Crockett » Gespeichert
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« Antworten #25 am: 09. August 2023, 00:34:32 »

"Flucht zu den Sternen", 5teiliges Hörspiel von Louis Charbonneau von 1968

Dieses Hörspiel fand ich damals sehr spannend und habe vor allem die markanten Stimmen von Siegfried Wischnewski und Günther Neutze in Erinnerung.

https://www.amazon.de/Spannendes-Science-Fiction-H%C3%B6rspiel-Charbonneau-Starbesetzung-H%C3%B6rspiel-Klassiker/dp/B0151JPT50



"Die Erde ist im Jahr 2240 ein Ort allgegenwärtiger Überwachung geworden. Das Malthische Regime hat basierend auf den Theorien des Großen Malthus eine weltumspannende Diktatur mit absoluter Kontrolle errichtet. Peter Clayborn, ehemaliger Propagandamitarbeiter und Sohn eines vor Jahren hingerichteten Widerstandskämpfers, zweifelt am Sinn dieses Systems der Unterdrückung jeglicher Freiheit. Als seine Frau Elder entgegen der strikten Geburtenkontrolle ein Kind erwartet, wenden sich beide dem Untergrund zu. Doch ein Verräter befindet sich in den eigenen Reihen. Clayborn, wird vom Bevölkerungskontrolldienst verhaftet und gefoltert. Mittels Drogen und Energiestößen soll er den geheimen Treffpunkt des Widerstandes und die Position des Raumschiffes preisgeben, mit dem die Rebellen die Flucht in den Weltraum planen. Doch ... Clayborn kann sich an nichts erinnern. Weder an seine Zugehörigkeit zum Untergrund, noch den Verstoß gegen das Geburtenkontrollgesetz, noch an dem ihm zu Last gelegten Mord an einem Regierungsagenten: angeblich seine eigene Frau. Er hat den Gedächtnisvertilger geschluckt, eine Art Rückversicherung des Untergrundes, um wertvolle Informationen zu schützen ..."
« Letzte Änderung: 09. August 2023, 02:34:12 von Dan Tanna Spenser » Gespeichert
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« Antworten #26 am: 09. August 2023, 02:35:28 »

Klingen b eide sehr interessant - sind mir beide völlig unbekannt - wedre ich mal ändern Happy
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« Antworten #27 am: 15. August 2023, 13:30:43 »

Das Triumvirat (WDR, 1984)

Nachdem ich hier bislang ausschließlich kommerzielle Hörspiele gelistet habe (also solche, die man auf Platte oder Kassette kaufen konnte), kommt heute mal ein klassischer Radio-Krimi dran.

In „Das Triumvirat“ treffen sich drei ältere Herren aus einer Kleinstadt jede Woche in einem Wirtshaus zum Skat. Und zwar sind das:
- Herr Albrecht (seines Zeichens Oberst a. D.) (gesprochen von Hans Korte)
- Herr Bargmann (der katholische Pfarrer des Ortes) (Peter Pasetti - bekannt auch als Erzähler aus den 3 Fragezeichen-Hörspielen)
- Herr Dr. Korff (ein Arzt) (Heinz Trixner)

Eines Abends sprechen die Herren über Fernsehkrimis mit ihren unrealistischen Mordmotiven. Dabei offenbart allerdings der Oberst, dass er durchaus ein Motiv hätte, eine bestimmte Person aus dem Ort umzubringen. Daraufhin gestehen der Pfarrer und der Arzt, dass sie erstaunlicherweise genau dieselbe Person als Mordkandidaten hätten...

Ein paar Tage später wird diese Person dann tatsächlich ermordet!

Bei ihrem nächsten Treffen versuchen die drei Herren herauszutüfteln, wer denn wohl der Täter war. War es einer von ihnen? Oder jemand aus der Nachbarschaft des Opfers? Die Verdächtigenliste ist umfangreich, aber überschaubar. Durch emsiges Kombinieren kann das Triumvirat aus Oberst, Pfarrer und Arzt schließlich den Mörder entlarven – ohne sich dabei vom Skattisch wegzubewegen!   



Dieser Krimi aus der Feder des Autors Gisbert Haefs (bekannt auch durch seine historischen Romane) ist eine wunderbare Kombination aus raffinierter Mordgeschichte und absolut köstlichen Dialogen! Die Wortgefechte, die sich der Oberst, der Pfarrer und der Arzt liefern, sind wirklich alleroberste Liga. Doch auch wenn sich die Herren gegenseitig immer wieder auf den Arm nehmen und sich mit „Herr Feldwebel“, „Kardinal“, „Medizinmann“ und ähnlichen frotzelnden Titeln ansprechen, verlieren sie doch nie die Hochachtung voreinander. Und durch ihre Rededuelle kommen sie der Wahrheit immer näher und näher, was der geneigte Hörer mit stetig steigendem Vergnügen miterleben kann.

Dieses Einzelhörspiel kam seinerzeit bei den Hörern so gut an, dass man noch weitere Folgen produzierte:
- Das Triumvirat denkt (1985, wieder mit derselben Besetzung)
- Das Triumvirat spinnt (1996, mit Harald Leipnitz anstatt Peter Pasetti)
- Das Triumvirat hext (2007, mit einer komplett neuen Besetzung: Gert Haucke als Oberst, Dietmar Mues als Pfarrer und Peter Fricke als Arzt)

Ich kann alle vier Fälle empfehlen, der erste bleibt aber mein Favorit.

Man findet sie auf diversen Internetseiten (in unterschiedlicher Tonqualität), sie sind aber auch auf MC und später als CD-Kollektion erschienen.


« Letzte Änderung: 15. August 2023, 13:33:50 von Crockett » Gespeichert
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« Antworten #28 am: 18. August 2023, 06:04:02 »

Hört sich interessant an - danke für den Tipp! Danke sagen
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« Antworten #29 am: 18. August 2023, 10:56:45 »

Ich bin mal so frech und verlinke "Das Triumvirat" einfach mal  zwinkern

Bitte mal antesten. Die Faszination stellt sich schnell ein, versprochen!

<a href="https://www.youtube.com/watch?v=59TTNomADCc" target="_blank">https://www.youtube.com/watch?v=59TTNomADCc</a>
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