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Autor Thema: Liebling - Kreuzberg (D, 1985 - 1994)  (Gelesen 3352 mal) Durchschnittliche Bewertung: 4
Dan Tanna Spenser
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« am: 22. Juli 2013, 14:53:27 »


Die namensgebende Hauptfigur Robert Liebling (* 12. Juni 1939) ist Rechtsanwalt und Notar, der seine Kanzlei im Berliner Bezirk Kreuzberg hat. Er trägt in den ersten vier Staffeln einen Dreitagebart, trägt Schlapphut, fährt erst Motorrad (zuerst eine Honda, dann eine BMW) und Cabrios (4. Staffel ein Mercedes-Benz Baureihe 124, 5. Staffel ein Mercedes-Benz W 111), raucht Zigarre und konsumiert in großen Mengen Götterspeise, die ihm seine Sekretärinnen Paula (gespielt von Corinna Genest) und Senta (Anja Franke) stets auf Vorrat bereithalten müssen. Mitunter hat Liebling mehrere Freundinnen gleichzeitig, was nicht selten zu Schwierigkeiten führt. Während er selbst solche Dinge ziemlich locker nimmt, reagiert er mit Eifersucht, wenn eine seiner Liebschaften in die Nähe der Untreue rückt.

Liebling nimmt prinzipiell nur Fälle an, die ihn interessieren. In der 1. Folge der 1. Staffel erklärt er, dass er ein von seinem Vater ererbtes Immobiliengeschäft verkauft hat und nun in seiner Eigenschaft als Notar alle daraus entstehenden Kaufverträge beurkundet. Dies sichert ihm eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, so dass er es sich leisten kann, Arbeit möglichst zu umgehen. Viel lieber geht er tagsüber an der Spree spazieren oder schläft in seinem Büro. Von der dennoch anfallenden Arbeit delegiert Liebling möglichst viel an seine Sozii. In den ersten drei Staffeln ist dies Michael Kausch in der Rolle des Dr. Giselmund Arnold, der sich immer ganz akkurat "G. Arnold" nennt, aber nach der ersten Folge den Doktortitel nicht mehr anspricht, später Jenny Gröllmann als Isolde Isenthal "Issi" und zuletzt Stefan Reck als Dr. Bruno Pelzer. Sie sind zumeist idealistischer, gleichzeitig auch konventioneller und insofern als Antagonisten des pragmatischen, aber eigenwilligen Liebling angelegt. Nicht zuletzt aus diesem Gegensatz resultiert ein Großteil des Dialogwitzes dieser Serie. Der Widerspruch ist indes häufig nur ein scheinbarer, weil Liebling – obwohl Zyniker – auch selbst idealistische Züge hat.

Die einzelnen Episoden behandeln meist kleinere Rechtsstreitigkeiten, die den Laien häufig mit unerwarteten Rechtstatbeständen konfrontieren. Im parallelen Handlungsstrang sind Lieblings Freundinnen ein tragendes Thema. In den frühen Folgen wechseln die Beziehungen meist rasch, während in späteren Episoden die Spannung durch den beruflichen oder privaten Hintergrund der Frauen entsteht. In der 2. und 3. Staffel ist dies die Staatsanwältin Rosemarie Monk (gespielt von Diana Körner), in der 4. Staffel Lena Lewandowsky (Isa Jank), in der 5. Staffel lange Zeit die verheiratete Lola Kornhaus (Monika Woytowicz) und zum Schluss Miriam Breslauer (Johanna Liebeneiner). Eine weitere wichtige Rolle in der privaten Rahmenhandlung spielt seine chaotische und chronisch geldknappe Tochter Sarah Liebling (Roswitha Schreiner), die in der letzten Staffel – zunächst im Geheimen – die Freundin von Lieblings Sozius Dr. Bruno Pelzer wird.



Manfred Krug
    Rechtsanwalt (RA) Robert Liebling
Roswitha Schreiner
    Tochter Sarah Liebling
Michael Kausch
    RA Dr. Giselmund Arnold (Staffel 1–3)
Jenny Gröllmann
    RAin Isolde Isenthal (Staffel 4)
Stefan Reck
    RA Dr. iur. Bruno Pelzer (Staffel 5)
Diana Körner
    Staatsanwältin Rosemarie Monk (Staffel 2–3)
Corinna Genest
    Paula Fink (Staffel 1–3, 5)
Anja Franke
    Senta Kurzweg
Friedrich-Karl Praetorius
    Herr Wittlich (Referendar in der 2. Staffel)
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2016, 03:33:37 von Dan Tanna Spenser » Gespeichert

Dan Tanna Spenser
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« Antworten #1 am: 22. Juli 2013, 14:55:17 »

Einer der wenigen deutschen Serien, die ich wirklich gemocht hatte...was vor allem an der Präsenz von Manfred Krug lag, der diesen rauhbeinig-liebenswerten Charakter einfach perfekt dargestellt hatte.

Habe auch alle DVD Boxen von der Serie.

Fand immer den Running-Gag klasse, wenn er sich am Telefon gemeldet hatte

"Liebling!"
"Nein....ich wollte sie nicht anmachen - das ist mein Nachname!" totlachen

4 Sterne von mir
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #2 am: 28. Oktober 2016, 03:51:36 »

Anlässlich zum Tode von Manfred Krug habe ich mir eben die allererste Folge "Der neue Mann" angesehen.

Liebling, der eher arbeitsscheue Anwalt, der von seinem vater ein Immoliengeschäft geerbt hatte und dieses weiterverkauzft hatte, bekommt vom Eigentümer alle notarischen Dimge zugeschanuzt, so dass Liebling davon alleine eigentlich gut leben kann und er auf Mandanten nicht wirklich angewiesen ist, weswegen er diese oftmals abwimmelt oder er sich garnicht in der Kanzlei rumtummelt. Seiner Sekretärin Paula sagt er, er hätte einen dringenden Hausbesuchstermin - tatsächlich geht er in den Park und döst auf einer Bank und füttert die Enten. Damit er seine Klienten besser loswerden kann, stellt er den jungen Anwalt Gieselmund Arnold (Michael Kausch) ein, der gerade aus Stuttgart nach Berlin gezogen ist. Arnold soll künftigst alle Fälle von Liebling übernehmen und Liebling glaubt, dem scheinbar naiven Jung-Anwalt alles aubürden zu können. Der im grunde gutmütige Arnold geht zwar darauf ein doch schnell muß Liebling feststellen, dass Arnold alles andere als zurückhaltend ist und aus beiden wird ein tolles und vor allem dialogschlagfertiges Gespann.

Manfred Kriug spielt mal wieder quasi sich selbst. Krug sagte selbst über sich, dass er im grunde in jeder Rolle immer sich selbst spielt - und der zuschauer weiß das auch und akzeptiert dies auch - wesewegen viele Rollen direkt auf Krug zugeschnitten wurden.

Auch das äußere Erscheinungsbild von Liebling läßt zu wünschen übrig. So schlürft er nur auf Socken durchs Büro, legt auch gerne mal die Füße - eben mit Socken - auf seinen Schreibtisch, ein zerknitterter Anzug, dazu einen Schlapphut, natürlich stets unrasiert und trägt geschmacklose Krwatten. Als er mit Arnold unterwegs einen Klientebesprach, war dort ein Krawattenstand und der Dialog dazu war klasse:

Liebling: Welche der Krawatten gefallen ihnen?
Arnold: Garkeine. Die sind alle scheusslich!
Liebling: Perfekt. Ich nehme sie denn alle
Verkäuferin packt sie ein und will kassieren
Liebling: Zahlen sie eben bitte für mich, ich habe gerade kein Geld dabei
Arnold: Ich auch nicht!
Liebling: Gute Frau - legen sie die für mich zurück, ich hole sie nachher ab
Grinsen

Klasse auch Lieblings Lebensmotto:
Liebling: Schon als ich ein kleiner Junge war, kam ein Engel zu mir, tätschelte mir die Glatze und sagte mir "Glück kann man nur haben, wenn man faul genug ist!"  Ich habe immer nach diesem Motto gelebt totlachen

Lieblings bevorzugte Nahrung ist Wackelpudding - besonders den "roten". Er läßt ihn sich auf einen Unterteller von Paula servieren.

Nett auch Lieblings Tochter (gespielt von Roswitha Schreiner), die ihren Daddy stets anpumpt und alle nase lang einen neuen Freund hat....tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm Grinsen

Liebling kann auch durchgreifen. Zu den 14jährigen kriminellen Bubi, der auf dicker Hose machte - der war bei Liebling an den falschen geraten und Liebling las ihn ordentlich die Leviten....herrliche Szene...besonders, als er auzf Lieblings Teppich geascht hatte mit seiner Zigarette, da zeigte Liebling ihm, dass er sich sowas nicht gefallen läßt Grinsen

Herrlich auch Lieblings Frauengeschichten: Gleich mit 2 Gespielinnen hatte er es in der Pilotfolge zu tun, die ihn beide öfters anriefen und Arnold grinste sich dabei immer einen Grinsen Und bei dem Esotherik-Fuzzy liebäugelte Liebling gleich mit dessen  hübscher Haushälterin.... Grinsen

Ach ja....müßte mal wieder einen kompletten ReRun der Serie machen - die Pilotfolge hatte mal wieder Spass auf mehr gmacht Happy

Schade bloss, dass die Qualität der Kauf DVDs lausig ist. Das animierte Menü ist zwar sehr schön, aber die Bildqualität entspricht nur VHS Standard. Schade, dass "Das erste" die Folgen nicht bildlich aufbessern liess für die DVDs.....

Bewertung der Pilotfolge: Sehr guter Film/Serie
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Crockett
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« Antworten #3 am: 28. Oktober 2016, 22:10:04 »

Ich habe diese Serie geliebt!!!!

Dementsprechend ging mir der Tod von Manfred Krug gestern sehr nahe, als ich davon hörte.  Traurig

Ich habe fast alle Folgen der drei ersten Staffeln (mit Krug und Kausch) noch heute als VHS-Aufnahmen. Hier stimmte einfach alles: Die Darsteller, die Musik - und vor allem: die ausgezeichneten Dialoge von Autor Jurek Becker, der die Rolle des Anwalts Robert Liebling seinem Freund Manne Krug wahrhaftig auf den Leib geschrieben hat.

Auch interessant: Die juristischen Einzelheiten in den Folgen stimmten alle (jedenfalls damals noch). Nur dass die Anwälte im Gerichtssaal (kamerawirksam) auf- und abgehen und die Zeugen stehen, stimmte damals wie heute nicht, sah aber eben einfach besser aus.  Cool

Die vierte Staffel, die von Ulrich Plenzdorf geschrieben wurde, war allerdings ziemlich schwach.

Dafür ging es nochmal bergauf, als Jurek Becker in der letzten, fünften (mit 18 Folgen auch der längsten) Staffel wieder die Drehbücher schrieb. Stefan Reck war zwar kein ganz gleichwertiger Ersatz für den sympatischen Michael Kausch, trotzdem gab es auch hier tolle Momente.

Von allen deutschen Serien ist dies (wohl?) meine allerliebste.
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Dan Tanna Spenser
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« Antworten #4 am: 28. Oktober 2016, 22:46:09 »

Sehe ich ganz genauso wie du. Staffel 4 war die schwächste gewesen. Ich hatte auch mal gelesen, dass alle Fälle auf Tatsachen beruhten und deswegen auch die juristische Spitzfindigkeit gut rüberkam.

In der Pilotfolge fand ich die beiden alten leute klasse, die sich nach 53 Ehejahren sofort scheiden lassen wollten Grinsen

Krug und Kausch waren auch mein pers. Lieblingsgespann in der Serie Happy
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« Antworten #5 am: 29. Oktober 2016, 21:50:02 »

Ich hatte auch mal gelesen, dass alle Fälle auf Tatsachen beruhten und deswegen auch die juristische Spitzfindigkeit gut rüberkam.

Ich hatte früher geglaubt, Jurek Becker sei eine Weile selbst Anwalt gewesen - aber da hatte ich mich geirrt. Er war reiner Schriftsteller und aus der DDR nach West-Berlin übergesiedelt (wie später ja auch Manfred Krug). Aber er muss juristisch gut geschulte Ratgeber gehabt haben, als er die Drehbücher schrieb.

Mir gefiel an der Serie natürlich auch, dass sie in meiner Heimatstadt West-Berlin (später Gesamt-Berlin) spielte. Leider brachte Ulrich Plenzdorf in der 4. Staffel (der ersten, die nach dem Mauerfall gedreht wurde) zu viel Politik in die Drehbücher. Das Thema Juristerei lag ihm wohl nicht so. Zwar war natürlich vor allem in Berlin das Aufeinanderprallen von Wessis und Ossis besonders intensiv - aber das hätte besser in eine andere Serie gehört, finde ich.

Meine Lieblingsstaffeln sind die Nummer 2 und 3. Da hatte Krug auch ein paar Kilo zugelegt (in Staffel 1 sieht er dagegen richtig mager aus) und das Idealgewicht für seine Rolle erreicht.  Grinsen
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« Antworten #6 am: 19. Juli 2024, 22:49:48 »



"Kanzlei Liebling Kreuzberg": An diesem Tag kehrt die Kultserie in neuem Gewand zurück

Bereits im vergangenen November überraschte die ARD mit der Ankündigung, eine Fortsetzung von  "Liebling Kreuzberg" an den Start schicken zu wollen. Nun steht fest, wann die Kultserie in neuem Gewand zurückkehrt - allerdings nicht als wöchentliche Serie, sondern als Filmreihe für den Freitagabend im Ersten. So ist die Ausstrahlung des ersten Films von  "Kanzlei Liebling Kreuzberg" für den 27. September um 20.15 Uhr vorgesehen. Bereits zwei Tage zuvor ist er in der ARD Mediathek abrufbar.

"Zwei starke Frauen, zwei Generationen und zwei Weltansichten" stehen im Zentrum der Neuauflage. Die frischgebackene Juristin Lisa Liebling (Luise von Finckh) erhält überraschend die Möglichkeit, in die Kanzlei ihres verstorbenen Großvaters einzusteigen. Der letzte Coup des legendären Schlitzohrs Robert Liebling verdutzt vor allem dessen letzte Partnerin Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide). Die ist wenig begeistert, eine Berufsanfängerin als neue Partnerin mit an Bord nehmen zu müssen.

Jahnka hatte die Kanzlei zuletzt auf Erfolg und Profit getrimmt, doch Lisa denkt, wie seinerzeit ihr Opa, mehr an die kleinen Leute in Kreuzberg als an satte Honorarsätze. Zwischen den Fronten findet sich die Anwaltsgehilfin Senta Kurzweg (Rückkehrerin und  "Rote Rosen"-Star Anja Franke) wieder, die bereits mit Robert Liebling arbeitete, sowie Jung-Anwalt Cem Oktay (Emre Aksizoglu).

Lisa startet durch und setzt sich für einen scheinbar altersdiskriminierten Herren ein und vertritt ein Ehepaar, das Opfer von Mietnomaden wurde. Doch als sie in bester Absicht gegen die Regeln ihres Berufsstandes verstößt, gefährdet sie die Existenz der Kanzlei. Neben Anja Franke als Senta Kurzweg gibt auch auch ein Wiedersehen mit Roswitha Schreiner als Lisas Mutter. Schreiner war bereits im Original als Sarah Liebling zu sehen.

Regie bei "Kanzlei Liebling Kreuzberg" führt Franziska M. Hoenisch nach einem Drehbuch von Andrej Sorin. Verantwortlich zeichnet die Odeon Fiction im Auftrag der ARD Degeto.

"Liebling Kreuzberg" gilt als eine der größten deutschen Kultserien. Manfred Krug verkörperte den eigenwilligen Berliner Anwalts Robert Liebling ab 1986 in fünf Staffeln und 58 Episoden, die mit Abständen bis 1998 im Ersten ausgestrahlt wurden. Anja Franke, inzwischen auch bekannt als Merle Vanlohen aus "Rote Rosen", war als Senta Kurzweg bereits in sämtlichen Folgen der Originalserie zu sehen und nimmt hier ihre Rolle wieder auf.

Quelle: wunschliste.de

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« Antworten #7 am: 19. Juli 2024, 22:53:27 »

Schön, dass es eine Fortsetzungsserie und kein Remake ist. Das könnte wirklichg was werden...Lisa Liebling machte ja auch in der Originalserie mit...da noch ein Baby und dann Kleinkind Grinsen Hoffentlichg stellenb sie ein schölnbes Bild von Manfred Krug auf den Schreibtisch Happy Schön, dass Anja Franke wieder dabei ist und Roswitha Schreiner in einer wiederkehrenden Roille...vllt. schaut sogar Michael Kausch mal für eine Gastrolle rein Happy

Werde mir die erste Folge auf jedenfall mal antesten...könnte wirklich was werden. Wenngleich Manne Krug eigentlich unersetzbar ist...dazu die starken Drehbücher von Jurek Becker. Nach Beckers Tod hatte krieg ja geweigert, die Serie weiterzumachen.
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« Antworten #8 am: 26. Juli 2024, 23:43:06 »

Ich hatte auch mal gelesen, dass alle Fälle auf Tatsachen beruhten und deswegen auch die juristische Spitzfindigkeit gut rüberkam.

Ich hatte früher geglaubt, Jurek Becker sei eine Weile selbst Anwalt gewesen - aber da hatte ich mich geirrt. Er war reiner Schriftsteller und aus der DDR nach West-Berlin übergesiedelt (wie später ja auch Manfred Krug). Aber er muss juristisch gut geschulte Ratgeber gehabt haben, als er die Drehbücher schrieb.

Mir gefiel an der Serie natürlich auch, dass sie in meiner Heimatstadt West-Berlin (später Gesamt-Berlin) spielte. Leider brachte Ulrich Plenzdorf in der 4. Staffel (der ersten, die nach dem Mauerfall gedreht wurde) zu viel Politik in die Drehbücher. Das Thema Juristerei lag ihm wohl nicht so. Zwar war natürlich vor allem in Berlin das Aufeinanderprallen von Wessis und Ossis besonders intensiv - aber das hätte besser in eine andere Serie gehört, finde ich.

Meine Lieblingsstaffeln sind die Nummer 2 und 3. Da hatte Krug auch ein paar Kilo zugelegt (in Staffel 1 sieht er dagegen richtig mager aus) und das Idealgewicht für seine Rolle erreicht.  Grinsen

Jureck Becker ist eigentlich nur Manfred Krugs wegen in den Westen gegangen. Krug ging wegen der Biermann-Ausbürgerung und Becker konnte nicht ohne seinen Kumpel und Lieblingsschriftsteller bleiben. Er blieb aber bis zuletzt DDR-Bürger, nur mit Dauervisum. Sein Roman "Jakob der Lügner" wurde von der DEFA verfilmt und war der einzige Film aus der DDR mit Oscarnominierung (das Hollywoodremake kann man vergessen)
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« Antworten #9 am: 01. August 2024, 10:58:28 »

Jureck Becker ist eigentlich nur Manfred Krugs wegen in den Westen gegangen.

Laut wikipedia siedelte Krug am 20.06.1977 nach West-Berlin über, und Jurek Becker ebenfalls 1977 (nur steht bei ihm kein genauer Tag vermerkt).

Hier sind beide kurz in einer Talkshow des SFB von 1986 zu sehen (Interviewer ist Wolfgang Menge), als die erste Staffel bereits gelaufen und sehr gut angekommen war:
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=L5JIjX0lC24" target="_blank">https://www.youtube.com/watch?v=L5JIjX0lC24</a>

Bei meiner letzten Berlin-Reise Ende letzten Jahres bin ich auch kurz auf den Spuren dieser Serie gewandelt und habe mal das Haus am Planufer 94 fotografiert, wo sich in den ersten 3 Staffeln die Kanzlei befand.
Außerdem habe ich ein Foto von der Kottbusser Brücke gemacht, die gleich um die Ecke liegt und mehrmals in den Folgen zu sehen ist.  zwinkern



« Letzte Änderung: 01. August 2024, 11:02:06 von Crockett » Gespeichert
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« Antworten #10 am: 01. August 2024, 23:30:08 »

WOW....klasse Bilder...quasi knapp 40 Jahre später Happy
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« Antworten #11 am: 28. September 2024, 21:16:39 »



"Kanzlei Liebling Kreuzberg": An diesem Tag kehrt die Kultserie in neuem Gewand zurück

Bereits im vergangenen November überraschte die ARD mit der Ankündigung, eine Fortsetzung von  "Liebling Kreuzberg" an den Start schicken zu wollen. Nun steht fest, wann die Kultserie in neuem Gewand zurückkehrt - allerdings nicht als wöchentliche Serie, sondern als Filmreihe für den Freitagabend im Ersten. So ist die Ausstrahlung des ersten Films von  "Kanzlei Liebling Kreuzberg" für den 27. September um 20.15 Uhr vorgesehen. Bereits zwei Tage zuvor ist er in der ARD Mediathek abrufbar.

"Zwei starke Frauen, zwei Generationen und zwei Weltansichten" stehen im Zentrum der Neuauflage. Die frischgebackene Juristin Lisa Liebling (Luise von Finckh) erhält überraschend die Möglichkeit, in die Kanzlei ihres verstorbenen Großvaters einzusteigen. Der letzte Coup des legendären Schlitzohrs Robert Liebling verdutzt vor allem dessen letzte Partnerin Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide). Die ist wenig begeistert, eine Berufsanfängerin als neue Partnerin mit an Bord nehmen zu müssen.

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"Liebling Kreuzberg" gilt als eine der größten deutschen Kultserien. Manfred Krug verkörperte den eigenwilligen Berliner Anwalts Robert Liebling ab 1986 in fünf Staffeln und 58 Episoden, die mit Abständen bis 1998 im Ersten ausgestrahlt wurden. Anja Franke, inzwischen auch bekannt als Merle Vanlohen aus "Rote Rosen", war als Senta Kurzweg bereits in sämtlichen Folgen der Originalserie zu sehen und nimmt hier ihre Rolle wieder auf.

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Ich habe den Film gestern gesehen und er war furchtbar.
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« Antworten #12 am: 28. September 2024, 21:43:29 »


Ich habe den Film gestern gesehen und er war furchtbar.
[/quote]

Wollte ihn eigentlich auch sehen...habs dann doch vergessen. Scheint aber wohl sehr gut angekommen zu sein

https://www.fernsehserien.de/news/quoten-kanzlei-liebling-kreuzberg-empfiehlt-sich-fuer-fortsetzung
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« Antworten #13 am: 29. September 2024, 20:31:30 »

Bei den Fans der Originalserie (den meisten jedenfalls), kam der Film nicht gut an. Anja Franke und Roswitha Schreiner hatten nur Nebenrollen.  Die Originalserie zeichnete sich auch dadurch aus, daß sie juristisch sehr korrekt war,  Robert Liebling bemühte zwar viele Finten, aber es war immer juristisch korrekt, deswegen haben auch Anwälte die Serie gemocht. Im neuen Film hat gar nichts gestimmt. Es wäre kein Problem, wenn die Geschichte und die Darsteller gut wären, aber es war sehr bemüht, sehr "woke". Die Enkelin weigert sich die Kollegen zum Essen einzuladen, nur die "KollegInnen", sie diskutiert sehr ausführlich übers Gendern, besteht darauf, nur Fälle zu übernehmen die sie moralisch vertreten kann und ein Mandant der mit einer Geldstrafe davonkam erzählt ganz begeistert davon, daß er sich darüber freut, daß das Geld einer Umweltschutzorganisation zugute kommt. Gerichtszenen gab es nicht und die Hauptdarstellerin wirkt auch nicht gerade überzeugend, dafür gibt es im Hintergrund jede Menge sehr nervige Deutschpopsongs.
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« Antworten #14 am: 29. September 2024, 20:52:04 »

Bei den Fans der Originalserie (den meisten jedenfalls), kam der Film nicht gut an.

Dann dürfte er bei mir wohl auch nicht gerade gut ankommen....
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